TROTZ ALLEDEM!

1. September 2008 - weltweiter Kampftag gegen Krieg!

Wir sagen:
"Dreck euer Krieg!
So macht ihn doch allein!
Wir drehen die Gewehre um
Und machen einen anderen Krieg.
Das wird der richtige sein!" (B.Brecht)


 

Am 1.September 1939 begann der faschisti­sche deutsche Staat den 2.Weltkrieg. Kommunistische, antifaschistische und fort­schrittliche Menschen zogen die Konsequenz: Faschismus und Krieg müssen aus dem Leben der Völker für immer verbannt werden und von deutschem Boden darf nie mehr Krieg ausgehen.

Der 1. September wurde als Antikriegstag ausgerufen.

Doch was ist das heute noch wert?

Seit dem Zusammenbruch der revisionisti­schen Sowjetunion und der Ostblockstaaten sollte das „gepriesene Friedenszeitalter“ beginnen. Doch das ist Heuchelei. Besonders nach 1989 haben die imperialistischen Mächte neue Kriege entfacht, um ihre Herrschaft bei den neuen Absatzmärkten des Ostens abzu­sichern und um die strategische Vormacht­stellung in der Welt.

Diese Kriege der Imperialisten waren noch NIE in unserem Interesse und werden es auch NIE sein! Diese Kriege dienen alleine den Interessen der Imperialisten.

Bürgerliche Medien und die Handlanger der Regierung verbreiten die Position: „Die USA schießen viel zu schnell alles kaputt, während die Deutschen emsig ‚Aufbauarbeit’ leisten“. Tatsächlich vertritt der deutsche Imperialis­mus nur eigene und damit andere Interessen als der US-Imperialismus. Dass die BRD aktiv Krieg führen kann, hat sie unter einer SPD-Grünen-Regierung ja bereits im Kosovo gezeigt. Seit 2007 führt die Bundeswehr auch noch verstärkte Angriffe im Nordsektor Afghanistans. Der deutsche Imperialismus bildet also nicht nur Polizei und Militär in besetzten Ländern wie Irak aus, die dann die Interessen der internationalen Banken und Konzerne durchprügeln.

Der deutsche Staat schickt seine Soldaten und Militärberater (zusammen mit den Bossen der Wirtschaft) rund um die Welt. Über 200.000 Soldaten aus Deutschland waren bereits im Auslandseinsatz – so z.B. am Horn von Afrika, im Kosovo, im Libanon, in Eritrea und Äthio­pien, in Georgien, in Bosnien und Herzego­wina, Afghanistan und im Sudan.

Damit steht Deutschland nach den USA an 2. Stelle!

Angriffskriege, die die BRD führt, werden in der Propaganda zur Verteidigung im Aus­land umgemünzt: „…die Verteidigung unseres Landes umfasst die Option der Verteidigung aus dem Land heraus und im Ausland“, dafür „besteht also die Notwendigkeit, die Aufgaben der Bundeswehr neu zu definieren“ so Bundes­kanzlerin Merkel anlässlich der 41.Kommandeurtagung der Bundeswehr am 10.3. in Berlin. In alter Tradition „Am deut­schen Wesen soll die Welt genesen“ betont die Kanzlerin: “„...und die Frage nach unserem wertegebundenen Leben natürlich nicht an den Grenzen Deutschlands endet, sondern sich auf die gesamte Welt bezieht. Wir sind der festen Überzeugung, dass diese an Werten ausgerichtete Politik gleichzeitig auch die beste Politik ist, um unsere Interessen in der Welt wahrzunehmen.“

Und was sind die Interessen Deutschlands in der Welt?

Machtinteressen durchsetzen, neue Märkte erobern und die Vergrößerung der Einfluss­gebiete, dafür ist Deutschland bereit Krieg zu führen!

Ein weiteres Instrument für die Bundes­regierung die Interessen des deutschen Imperialismus mit Krieg in anderen Ländern durchzusetzen, sind die Nichtregierungs­organisationen (NGO). Dazu die Kanzlerin: „Wir haben… erfahren, dass die Expertise der Nichtregierungsorganisationen eine wichtige Ergänzung bei der Vorbereitung und Durch­führung der Krisenprävention und -bewälti­gung sein kann“. NGO’s sind die besten Helfershelfer bei den so genannten „humani­tären Interventionen“, d.h. Kriege zu führen im Namen der Menschlichkeit. Um Teile der NGO’s, die zu 60 Prozent von Staats­geldern finanziert sind, für ihre Interes­sen einzuspannen, hilft ihnen sowohl der Pazifismus der NGO’s, als auch das Bild der „emsig fleißigen deutschen Auf­bauhelfer“, das die deutschen bürgerlichen Propagandisten in der Welt verbreiten.

„Die Sicherheit der BRD wird vom Hindukush bis zum Horn von Afrika verteidigt!“ Mit Waffengewalt, natürlich. Dazu der neue Verteidigungs-(Kriegs-)minister Jung: „Aber auch der Charakter unserer Einsätze wird sich den Herausfor­derungen anpassen müssen! Neben den Schwerpunkten der Stabilisierung und militärischen Absicherung von Wieder­aufbaumaßnahmen werden künftig mit der Aufgabe Herstellen von Sicherheit robustere Maßnahmen ins Zentrum rücken“.

Ihre „Sicherheit“ ist unser Gefängnis!

Weltweit schaffen sie in Namen der „Demo­kratie und Freiheit“ Foltergefängnisse, Gefangenenlager und Abschiebeknäste. Im Namen der „Sicherheit“ bieten sie mehr Über­wachung und noch mehr Kontrolle. Dadurch sollen wir darauf vorbereitet werden, dass die innere Faschisierung weiter vorangetrieben wird.

Eroberungskriege und Militarismus, ob von der NATO, von der UN oder durch EU-Truppen, gehören inzwischen in die deutsche Normalität. Das betont auch die Kanzlerin: „Unsere Sicherheit steht im Zentrum. Aber im Zentrum steht auch die Sicherheit unserer Verbündeten“ und „Auf internatio­naler Ebene muss die Sicherheitsarchitektur weiter vernetzt und die Instrumente des Krisenmanagements müssen besser aufein­ander abgestimmt werden. Die Vereinten Nationen, die Nato und die EU sind die Hauptforen, auf denen diese Vernetzung realisiert werden soll.“

Die Kosten für diesen Wahnsinn tragen wir Arbeiterinnen, Arbeiter und Werktätige.

Merkel auf der Kommandeurtagung der Bun­deswehr: „Wir haben den Verteidigungs­haushalt 2008 gegenüber 2007 um nahezu eine Milliarde Euro erhöht. “ Es ist der drittgrößte Etatposten und wurde um 5% aufgestockt. Für Krieg ist Geld vorhanden. Bei Bildung, im Gesundheitsbereich und bei Sozial­leistungen wird gestrichen.

Der Kommunist Karl Liebknecht schrieb 1915. „Der Hauptfeind steht im eigen Land“ und als Hauptfeind definierte er: „der deutsche Imperialismus, die deut­sche Kriegspartei, die deutsche Geheimdiplomatie“. Daran hat sich bis heute nichts geändert: unsere Aufgabe ist den deutschen Imperialismus und konkret seine Kriegspolitik anzugreifen.

Wir solidarisieren uns mit dem gerechten Befreiungskampf der Völker, vor allem der Völker, die vom deutschen Imperialismus unterdrückt und ausgebeutet werden, und die unter der Besatzung leben müssen! Das bedeutet aber nicht, dass wir kritiklos alle Widerstands­bewegungen unterstützen. Wir kämpfen gegen die Ideologie der klerikal- und faschistischen Organisationen und entlarven sie. Mit ihrem Programm haben wir nichts gemeinsam.

 

Proletarier aller Länder und

unterdrückte Völker vereinigt euch!

Für das Selbstbestimmungsrecht

der unterdrückten Völker!

Sofortiger Abzug aller deutscher Truppen!

Krieg dem imperialistischen Krieg!

 

TROTZ ALLEDEM !

Zeitung für den Aufbau der
Bolschewistischen Partei in Deutschland

 

August 2008