TROTZ ALLEDEM!

Bolsevik Partizan (Nordkurdistan/Türkei) - Trotz Alledem (BRD)

Auf  zur Demonstration Sonntag, 15. Januar 2012 in Berlin:

 Mit Rosa und Karl kämpfen gegen…

Staatsterrorismus…

Faust

 „Der Imperialismus aller Ländern kennt keine ‚Verständigung’. Er kennt nur ein Recht: den Kapitalprofit, nur eine Sprache: das Schwert, nur ein Mittel: die Gewalt.“  Rosa Luxemburg

(Rosa Luxemburg, „An die Proletarier aller Länder“, Nov. 1918, Werke Bd. 4, S. 416)

 2012, Januar. Ein Jahr, das beginnt in Zeiten von Krise, Krieg, Hunger, Terror, Armut, Erwerbslosigkeit, Rassismus, Nationalismus, Männerherrschaft, Unterdrückung  und Elend. Die Finanz- und Staastverschuldungskrise halten den Globus in ihren Fängen. Selbst die imperialistischen Metropolen, die so „sicher“ und „gesättigt“, vor allem von der Ausplünderung der unterdrückten Völker und abhängigen Länder lebten, geraten ins Strudeln. Europa, unter deutscher Führung ringt als Global Player um Weltmacht. Um gestärkt aus der Krise hervorzugehen, wird den Werktätigen Europas die Schlinge von Verarmung, Erwerbslosigkeit, Reallohnverlust, gekoppelt mit chauvinistischer Hetze, um den Hals gelegt. Der türkische Staat, der die Krise scheinbar besser gemeistert hat, beansprucht eine Führungsrolle im Nahen Osten. In allen Ländern ist der Staatsterrorismus aktuelle Option. Der Abbau demokratischer Rechte auf allen Ebenen und verstärkte Faschisierung gehen Hand in Hand.

In Nordkurdistan/Türkei schlägt aktuell der Staatsterrorismus in reinster Form gegen die  kurdische Bewegung zu. Auf der einen Seite wird sehr viel von Demokratisierung geredet. Im Machtkampf der verschiedenen Interessengruppen der Bourgeoisie wird die Macht der Militärs und der kemalistischen Staatsbürokratie zurückgedrängt. Auf der anderen Seite wird aber der blutige Vernichtungs-Krieg gegen die organisierten Kräfte der kurdischen Nation in Nordkurdistan intensiviert. In den parallel zum Krieg gegen die PKK laufenden „KCK Operationen“, sind bisher über 7000 kurdische Oppositionelle, viele Mitglieder, der im türkischen Parlament vertretenen BDP, sowie sie verteidigende Journalisten, Demokraten, und Revolutionäre festgenommen. Über 5000 sitzen in Haft. Einziger Vorwurf: Propaganda und Unterstützung für die kurdische Sache. Damit wird der kurdischen Nationalbewegung praktisch jede Möglichkeit einer legalen Arbeit genommen. Meinungs- und Pressefreiheit existiert nur auf dem Papier. Mit 91 inhaftierten Journalisten ist die Türkei ist weltweit „führend.“

In Deutschland zieht sich die Blutspur eines faschistischen Nazi-Killerkommandos durch das Land. Über 7 Jahre hinweg werden MigrantInnen in verschiedenen deutschen Städten gezielt hingerichtet. Unter merkwürdigen Umständen wird bekannt, dass eine Nazi-Truppe, gedeckt sowie unterstützt von der Nazi-Szene und vom deutschen Staats-V-schutz „unerkannt“ durch die Republik morden konnte. Auf der einen Seite werden Antifaschisten, die gegen die immer offensiver auftretenden Stiefel- und Krawattenfaschistischen Widerstand leisten kriminalisiert. Der deutsche Staat, 1945 aufgebaut von Alt-Nazis, hat sich die Option Faschismus von Anfang an offen gehalten. Nach der Einverleibung der DDR tobte der braune Mob immer offener durch Deutschland. Häuser von Migranten gingen in Flammen auf. Über 180  Menschen, die dem Nazi-„Deutschen-Bild“ nicht entsprechen,  wurden auf deutschen Straßen ermordet. Der Verfassungsschutz hat mit Staatsknete und V-Leuten aktiv eine Nazibewegung im Osten mit geschaffen.  Das ist nichts anderes als Staatsterrorismus.

Staatsterrorismus ist ein Mittel der Herrschaft im Imperialismus.

Das Elend auf dieser Erde ist keine Katastrophe und nicht Ergebnis der „Natur des Menschen“. Es ist Ergebnis der Ausbeutergesellschaft. Das ist die Erkenntnis von Rosa und Karl, des Marxismus-Leninismus und der Erfahrung der internationalen Arbeiterbewegung. Heute steht die Alternative drängender als jemals zuvor:

„Über den zusammensinkenden Mauern der kapitalistischen Gesellschaft lodern wie ein feuriges Menetekel die Worte des Kommunistischen Manifests: Sozialismus oder Untergang in der Barbarei!“ Spartakusbund  (Rosa Luxemburg, „Was will der Spartakusbund?“, Dez. 1918, Werke Bd. 4, S. 441)

LL

Mit Rosa und Karl …

wir verändern die Welt …

 „Nicht im Parlament, nicht mit seinen Methoden kann der Sozialismus verwirklicht werden; hier ist einzig und allein der außerparlamentarische, revolutionäre Kampf des Proletariats entscheidend. Nur durch ihn ist das Proletariat imstande, die Gesellschaft nach seinem Willen zu formen.“

Karl Liebknecht (Rede, „Was will der Spartakusbund?“, Dez. 1918, Bd. IX, S. 652)

Weltweit gibt es widerständische Aktionen, Bewegungen und Parteien, die die offensichtlichen Übel des Imperialismus „überwinden“ wollen. Occupy-, Friedens-, Umwelt-, Anti-Atomkraft-, Anti-kriegs-, Anti-Patriarchats- Bewegungen, um nur einige zu nennen. Parteien wie Die Linke in der BRD, oder die ÖDP (Freiheit und Gerechtigkeitspartei) in Nordkurdistan/Türkei suchen  mit „antikapitalistischen“ Programmen im bürgerlichen Parlamentarismus die Lösung. Die Rosa-Luxemburg Konferenz in Berlin, einen Tag vor der Rosa und Karl Demonstration, findet unter dem Motto statt: „Wir verändern die Welt!“ Wir sagen, ja wir müssen sie verändern, aber WIE? Rosa und Karl haben die Antwort gegeben. Der Verlauf der Weltgeschichte in fast hundert Jahren hat ihnen Recht gegeben, auch wenn die ArbeiterInnenbewegung viele Niederlagen verzeichnen musste.

Der Imperialismus hat sich als zählebiger und gewiefter erwiesen. Die kommunistischen Organisationen und die ArbeiterInnenbewegung noch als zu schwach. In ehemals sozialistischen Staaten, wie der Sowjetunion und China, konnte sich in den 1950er Jahren eine neue Bourgeoisie herausbilden, die die Diktatur des Proletariats kippte. Die Frage ist, was lernen wir daraus?

Wie vor hundert Jahren werden „neue Rezepte“ ausgegraben, die doch nur die alten sind. Rosa und Karl werden als Pop-Ikonen abgefeiert. Aber ihr politisches Programm wird als überholt zu den Akten gelegt. Wir sagen, ja, es gab Fehler und ja, es gab schwere Niederlagen. Weltumfassende Veränderungen sind nie glatt, von heute auf morgen und wie im Bilderbuch verlaufen. Aber die Analyse des Imperialismus und das Programm der Revolution von Rosa, Karl, der KPD und der kommunistischen Weltbewegung waren und sind richtig. Das bestätigt sich jeden Tag auf Neue. Wie oft wurde der allgemeine Weltfriede ausgerufen? Wie oft wurde das Ende von Hunger und Elend versprochen? Wie oft wurde das Ende der Ideologien verkündet? Wie oft wurden die allgemeinen Menschenrechte gepriesen? Und wie sieht die imperialistische Realität aus? Jeder der offene Augen hat kann es überall sehen!

KommunistInnen, die das Erbe von Rosa und Karl im heutigen Klassenkampf verteidigen, versuchen das Klassenbewusstsein der Werktätigen zu schärfen. Es geht um nicht mehr und nicht weniger:  Das ganze System muss abgeschafft werden. Eine andere, sozialistische Welt ist möglich! Die Reformisten aller Länder stellen dieser radikalen Losung ihre Forderungen gegenüber: „Kontrolle der Spekulanten“, „Verstaatlichung, bzw. Vergesellschaftung  von Banken und Unternehmen von öffentlichem Interesse“,  für „gerechte Verteilung“, für „das Recht auf  gute Arbeit“, für „sozial-ökologischen Umbau“ und so weiter und so fort.

Alle diese Konzepte bleiben im Rahmen des bestehenden Systems. Hier und da soll etwas verändert und verbessert werden. Aber bloß nicht die Grundlagen angreifen. Die Illusion, so könnte die Welt überleben, widerlegt sich selbst Tag für Tag: Fukushima-Atomgau, Überflutungen und Tote auf den Philippinen, Massen-Hungersterben in Kenia, Äthiopien und Somalia, Krieg und Terror im Irak und in Afghanistan, Frauensteinigungen im Iran und Saudi-Arabien, Repression von demokratischen, revolutionären Arbeiterstreiks und -kämpfen rund um den Erdball, globale Umweltvernichtung durch die Klimaerwärmung. Das ist nur ein Ausschnitt!

Wir sagen: Das weltweite Proletariat, das zahlenmäßig immer größer wird, ist nach wie vor die Klassenkraft die dieses Systems stürzen kann und wird. Warum? Nur diese Klasse hat kein Interesse an der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Nur diese Klasse hat nichts zu verlieren außer ihren Ketten. Nur diese Klasse kann der Barbarei eine Alternative entgegenstellen. Diesen Kampf gemeinsam mit allen Werktätigen zu führen ist die Aufgabe der Stunde. Es ist kein Traum, keine Illusion, keine überholte Theorie! 

Wir KommunistInnen müssen alles daransetzen diese Theorie im täglichen Klassenkampf zur materiellen Gewalt werden zu lassen!

„Nur die Weltrevolution des Proletariats…, kann allen Arbeit und Brot verschaffen, kann der gegenseitigen Zerfleischung der Völker ein Ende machen, kann der geschundenen Menschheit Frieden, Freiheit, wahre Kultur bringen. Nieder mit dem Lohnsystem! Das ist die Losung der Stunde. An Stelle der Lohnarbeit und der Klassenherrschaft soll die genossenschaftliche Arbeit treten. Die Arbeitsmittel müssen aufhören, das Monopol einer Klasse zu sein, sie müssen Gemeingut aller werden. Keine Ausbeuter und Ausgebeutete mehr! Regelung der Produktion und Verteilung der Produkte im Interesse der Allgemeinheit!“ Spartakusbund „Was will der Spartakusbund?“, Dez. 1918,

 

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