TROTZ ALLEDEM!

Der faschistische Putsch in Chile, begrüßt und bejubelt vom deutschen Kapital und seinen Vertretern

„Deutschlandfunk“, 13. September 1973: „Wer sich einigermaßen in der chilenischen Geschichte auskennt, kann sogar für das Vorgehen der Streitkräfte ein gewisses Maß an Verständnis aufbringen...“

„Bild-Zeitung“, 12. September 1973: „Jetzt hat die Armee nicht mehr länger stillgehalten. Drei Jahre Marxismus sind ihr genug.“

„Frankfurter Allgemeine Zeitung“, 12. September 1973: „Im Augenblick der höchsten Gefahr konnten sich die Streitkräfte ihrer Verantwortung nicht mehr länger entziehen. Sie können nur obsiegen, wenn sie sofort und mit aller Schärfe reinen Tisch machen.“

Franz-Josef Strauß im „Bayernkurier“, 22. September 1973: „Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang.“

Karl Carstens, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Bundestag, 12. September 1973: „Die Ereignisse in Chile haben bewiesen, daß Marxismus und freiheitlich-demokratische Grundsätze unvereinbar sind.“

Bruno Heck, Generalsekretär der CDU, nach seiner Rückkehr aus Chile, 18. Oktober 1973: „Soweit wir Einblick bekommen haben, bemüht sich die Militärregierung in optimalem Umfang um die Gefangenen. Die Verhafteten, die wir sprachen, haben sich nicht beklagt. Das Leben im Stadion ist bei sonnigem Wetter recht angenehm.“

Hans-Jürgen Wischnewski, Bundesgeschäftsführer der SPD, 1. Oktober 1973: „Sie wissen, wir gewähren an viele Länder dieser Welt Entwicklungshilfe, die keine Demokratien sind.“

Farbwerke Hoechst, 6. Dezember 1973: „Wir sind der Ansicht, daß das Vorgehen der Polizei und des Militärs nicht intelligenter geplant und koordiniert werden konnte und daß es sich um eine Aktion handelte, die bis ins letzte Detail vorbereitet war und glänzend ausgeführt wurde ... Die Regierung Allende hat das Ende gefunden, das sie verdiente ... Chile wird in Zukunft ein für Hoechster Produkte zunehmend interessanter Markt sein.“

Gerhard Liedtke, Dresdner Bank AG, 8. Oktober 1973: „Putsch in Chile ist für Banken positiv. In Südamerika kann wieder investiert werden.“

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