TROTZ ALLEDEM!

Rot-Grün: Weg mit dem Flächentarifvertrag, hin zu mehr betrieblichen „Lösungen“

Kanzler Schröder begrüßte am Ende des IG Metall Streiks die Entwicklung im Osten zu mehr betrieblichen Vereinbarungen. “Wenn im Hinblick auf eine Öffnung des Flächentarifs ... jedoch generell nicht mehr passiere, werde es auch „Anregungen des Gesetzgebers“ geben müssen.“ (Handelsblatt 30.6.03) Dabei steht der „Tarifvorbehalt“ auf dem Spiel. Der sogenannte Tarifvorbehalt (§ 77 Abs. 3 des Betriebsverfassungsgesetzes) bietet nicht nur uns Schutz sondern auch den Betriebsräten. Ansprechpartner für die Arbeitgeber ist zur Zeit die Gewerkschaft, dieses handelt unsere Verträge aus. Wenn nun der Paragraph gestrichen wird, dann könnten in jeden einzelnen Betrieb die Konzernleitungen Löhne und Arbeitszeiten in eigener Regie regeln. Verschieden pro Betrieb, einzeln ausgehandelt mit den ArbeiterInnen und örtlichen Betriebsräten. Also in Haus A bei Siemens Berlin bekommst Du dann schlimmstenfalls einen anderen Lohn als für die gleiche Arbeit in Haus B. Je nachdem wie Du Dich beim Chef durchsetzen kannst, je nachdem wie kämpferisch der Betriebsrat ist. Schöne Aussichten, oder?? Ja, mit Rot-Grün geht’s vorwärts ins letzte Jahrtausend!