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Thesen: Der DGB ... gestern und heute - Akteur des kapitalistischen Systems
1. Kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges begannen antifaschistische, linke sozialdemokratische und kommunistische ArbeiterInnen mit der Organisierung und dem Wiederaufbau von Gewerkschaften. Der Plan der antifaschistischen und kommunistischen Kräfte, vor allem der KPD war der Aufbau eines demokratischen antifaschistischen Deutschlands, dessen Schlüsselindustrien vergesellschaftet sind. Von Deutschland sollte nie wieder Krieg ausgehen. Dafür wurde eine Entnazifizierung der Gesellschaft und die Verhinderung der Remilitarisierung gefordert. Von Anfang an hat die KPD die sozialistische Perspektive zu wenig in die Tageskämpfe und die Gewerkschaftsarbeit hineingetragen. Um eine erneute Spaltung der ArbeiterInnenklasse zu verhindern war klares Ziel: die Einheitsgewerkschaft.
Um den anwachsenden und starken Einfluss der Kommunisten und Antifaschisten in den neuentstandenen gewerkschaftlichen Organisierungen aufzuhalten und zurückzudrängen, setzten die anglo-amerikanischen Siegermächte auf den Aufbau von Gewerkschaften in ihrem kapitalistischen Interesse. Dafür unterstützen sie die reaktionären, sozialdemokratischen Gewerkschafter.
So wurde der DGB-Apparat von Beginn an mit finanzieller und materieller Unterstützung der westlichen Siegermächte aufgebaut. Sowohl die Struktur als auch die politische Ausrichtung wurde von ihnen vorgegeben. Der DGB war von Beginn an eine gelbe, reaktionäre Gewerkschaft, die im Interesse des Kapitals eingesetzt wurde. Sie verfolgte die Aufgabe die berechtigten Forderungen der ArbeiterInnen scheinbar anzunehmen um sie dann im Sinne des Kapitals umzuwandeln. Der DGB und seine Gewerkschaften traten als Vermittler zwischen Kapital und der ArbeiterInnen auf, und nicht als wirkliche Interessenvertreter der Arbeiterklasse.
2. Der DGB setzte von Anfang an nicht auf die Kampfkraft der Arbeiterinnenklasse, verteidigte nicht ihre grundsätzlichen ökonomischen, demokratischen Interessen, mobilisierte nicht für den Kampf gegen das kapitalistische Lohnsystem, sondern setzte auf "Sozialpartnerschaft", "Interessenausgleich" und die parlamentarische Unterstützung der SPD. So haben sie sich, entgegen der von den Werktätigen und auch im eigenen Programm geforderten "Vergesellschaftung der Schlüsselindustrien und der Banken, Versicherung" mit der gesetzlich verankerten "Mitbestimmung" abspeisen lassen. Die Ankunft des DGB im kapitalistischen System begann schon mit seinem Aufbau.
3. Bei allen gesellschaftspolitischen Entwicklungen ging die DGB-Führung "Hand-in-Hand" mit der wiedererstarkenden westdeutschen Wirtschaft. Er war Helfershelfer der Adenauer-Regierung bei dem KPD-Verbotsantrag (23.11.1951) um die sehr starken kommunistischen Einflüsse in den Gewerkschaften, in den Betrieben und unter den ArbeiterInnen auszulöschen. Bei Aktionen und Streiks gegen die Remilitarisierung des imperialistischen Westdeutschlands, dem Betriebsverfassungsgesetz, den Notstandsgesetzten, setzte sich die DGB-Führung auf die Kämpfe der Werktätigen, um ihnen die Spitze abzubrechen, faule Kompromisse durchzusetzen und sie schließlich abzuwürgen. Beim "Bündnis für Arbeit", der "Hartz-Gesetzgebung" und allen anderen "Reformen" sind die Gewerkschaftsführungen selbst Teil dieser "Reformen". In den Kommissionen arbeiten sie mit Staat und Kapital zusammen und verfassen die Gesetzesänderung mit.
4. Schlussfolgerungen für unsere Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit sind: Wir müssen in den Betrieben Maulwurfsarbeit für klassenkämpferische Gewerkschaften machen. Das ist unsere Perspektive und unser Ziel. Der DGB ist eine gelbe reaktionäre Gewerkschaft. Der verknöcherte DGB-Bürokratieapparat ist auf allen Ebenen mit Staat und Kapital verwachsen und nicht mehr umzuwandeln. Aber immer noch sind Millionen ArbeiterInnen in diesen Gewerkschaften organisiert und versuchen darin ihre Interessen durchzusetzen. Wir arbeiten in den DGB-Gewerkschaften um eine revolutionäre Opposition herauszubilden, die an der Basis, im Zusammenschluß von organisierten und unorganisierten KollegInnen den Kern für klassenkämpferische Politik schafft.