TROTZ ALLEDEM!
8.März 2007: Die Bilanz der "Frauenpolitik" der Bundesrepublik:
Verkäuferin: 24 Stunden im Einsatz!
Arbeiterin: Zeitkonten-Schichtarbeit!
Rentnerin: Rentenklau!
Angestellte: Lohnabbau!
Erwerbslose: Armut!
Kaum Krippen, kaum Kindergärten,
keine Vergesellschaftung der Hausarbeit-
Frauenlos - Zukunftslos?
Werktätige Frauen - nehmen wir unsere Zukunft in die eigenen Hände!
Der 8. März 2007 ist kein Freudentag für uns Frauen: Erwerbslosigkeit, Armut, fehlende Ausbildungsplätze, Arbeitshetze, Lohnsenkungen bei gleichzeitiger Verteuerung des Lebensunterhaltes. Unser Alltag! Wir verkaufen unsere Arbeitskraft um ein armseliges Leben fristen zu können. 800-900 Euro verdienen Arbeiterinnen in der Lebensmittelbranche. Hier schuften in der Produktion 80%-90% Frauen. 40 Stunden Arbeit, 3 Schichten, unerträgliche Arbeitsbedingungen. Die Meister und Vorarbeiter, die technischen Angestellten sind meist Immer noch Männer. Immer noch haben wir kaum Zugang zu anderen Jobs. Weil das Teilen und Herrschen so prima für die Kapitalistenklasse ist, werden wir von vielen Kollegen und vor allem den Antreibern, den Meistern sexistisch an- und männerchauvinistisch niedergemacht. Zu Hause erwartet uns das komplette Programm, Kindererziehung, Hausarbeit, oftmals auch Männergewalt und am nächsten Tag geht alles wieder von vorne los. MigrantInnen und Flüchtlngsfrauen sind noch rechtloser und ausgelieferter. Die Perspektiven werden immer schlechter: Gesundheits"reform", Renten"Reform", Hartz-IV "Reform", das alles sind keine Reformen für uns sondern Reformen für die Finanzherren und die Staatsbürokraten. Wir werden mit unmenschlichen Arbeitsbedingungen geknechtet. Arbeitsalltag ist: Zeitkonten-Schichten, d.h. jeweils sieben Tage durcharbeiten, zwei Tage frei und wenn es die Produktion erfordert, dann auch mal nur einen Tag frei und acht Tage arbeiten. Liebe, Freundschaften, Kinder, Freizeit dafür ist keine Zeit. Du fällst ins Bett und wieder in die Arbeit. Der Körper und die Gesundheit wird ruiniert. Auf der anderen Seite leuchtet die wunderbare Kapitalistenwelt. Die Konsumtempel glitzern und die Werbung verspricht uns das Blaue vom Himmel... wir schuften und verarmen, mehr und mehr.
Streiks wie bei der Flugzeug-Catering Firma Gate Gourmet in Düsseldorf, wie bei AEG Nürnberg und beim Bosch-Siemens-Haushaltsgeräte Konzern haben uns Hoffnungsfunken gegeben, auch wenn die Kämpfe nicht gewonnen wurden. Arbeiter und Arbeiterinnen haben ihre Interessen in die eigenen Hände genommen. Sie haben gesagt: es reicht - wir müssen uns wehren! Viele Arbeiterinnen haben im gemeinsamen Kampf den männlichen Kollegen, ihre Situation als Frau im Betrieb, verschärft ausgepresst und sexistisch erniedrigt, deutlich gemacht. Ein Bewusstsein gegen männerchauvinistische Positionen und über besonders krasse Arbeitsbedingungen für Arbeiterinnen entstand in vielen Debatten. Wir Frauen müssen uns unserer Kraft viel stärker bewußt werden und sie in die Waagschale werfen.
Und der DGB was bietet er zum 8. März ? Von der Leyen pur!
"Weitergehen! Zwei Schritte vor. Keinen zurück." ist sein Motto zum Frauentag. Welche zwei Schritte nach vorne wurden getan? Der DGB meint: "Zwei Schritte sind wir im vergangenen Jahr schon weitergekommen" und nennt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und das neu eingeführte Elterngeld. Bleiben wir beim Elterngeld. Die heilige Mutter von der Leyen, Familienministerin von CSU/CDU und SPD Gnaden wird als Vorkämpferin der Frauenrechte präsentiert, und ist doch nur die Vorhut der Nachhut. Das Programm von 500.000 Krippenplätzen bis 2013 ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Keineswegs gibt es dann für jedes Kind einen Platz. Zwei von drei Kindern müssten dann immer noch zu Hause bleiben. Das Spektrum der aktuellen Diskussion reicht von Steinzeitmeinungen bei der katholischen Kirche wie, "jedes dritte Kind in Schweden ist psychisch krank, weil es in der Krippe von der Mutter getrennt ist" (Katholische Sozialdozentin in der Talkshow bei Christiansen) hin zur Kosten-Nutzen Rechnung der Sozialdemokraten: Eltern haben für die Kinder zu sorgen. Die SPD will durch "Umschichtung" mehr Geld für die Betreuung auftun: Das Kindergeld soll nicht weiter erhöht werden. Also wieder sollen die, die sowieso weniger haben, für die gesellschaftliche Aufgabe der Kindererziehung aufkommen.
Einig sind sich alle, wenn man die Phrasen und Schaumschlägerei mal weglässt: die ArbeiterInnen, die Erwerbslosen, die alleinstehend Erziehenden, sie sollen schauen wo sie bleiben. Es ist keine gesellschaftliche Pflicht, Kinder zu betreuen um den Frauen die gleichberechtigte Teilnahme an der Produktion zu ermöglichen. Frauen sollen sich weiter mit der doppelt und dreifach Belastung, Arbeit, Kinder, Küche abquälen. Das Elterngeld wurde von zwei Jahren auf ein Jahr gekürzt. Die enorme Erhöhung bis zu möglichen 1800 Euro kommt nur denen zu gute, die sowieso schon genug haben. Der Rest hat jetzt nur noch ein Jahr lang 300 Euro. Ein wahres Klassengesetz!
Unterdrückte Frauen weltweit - wir sind Schwestern im Kampf
In den abhängigen Ländern in Lateinamerika, Asien und Afrika sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Frauen grausamer und erdrückender. Feudale Traditionen werden von korrupten Diktaturen, die die Großmächte stützen, am Leben gehalten. Beschneidungen von Mädchen, Witwenverbrennung, Ehrenmorde und auf der anderen Seite Prostitution, achtzehnstündige Arbeitstage in den Wirtschaftssonderzonen der internationalen Monopole .... das ist der Alltag von Millionen Frauen der Arbeiterklasse und der Bauernschaft. Die unterdrückten Frauen in diesen Ländern sind unsere Klassenschwester. Es sind unsere Monopolherren, die sie noch brutaler auspressen als uns selbst. Lassen wir uns nicht mit Standortdebatten gegeneinander ausspielen! Unterstützen wir die Kämpfe der Frauen der abhängigen Länder mit unserer ganzen Solidarität. Wir haben die gleichen Interessen. Nur gemeinsam und über alle Grenzen und Nationen hinweg können wir werktätigen Frauen auf dieser Welt etwas bewegen!