TROTZ ALLEDEM!
CHINA: IMPERIALISTISCHES
LAND AUF DEM WEG ZUR GROSSMACHT
Die Volksrepublik China steht nicht erst seit den Olympischen Spielen 2008 im Brennpunkt des Weltinteresses. Nach dem revisionistischen Staatsstreich 1978 setzte eine grundlegende Umwandlung der demokratischen Volksrepublik ein. China zog mit seiner rasanten wirtschaftlichen Entwicklung die geballte Aufmerksamkeit auf sich. Überall wird von der „aufkommenden Weltmacht” gesprochen. Jubel in den höchsten Tönen gab es über die endgültige „Öffnung“ des bevölkerungsreichsten Landes der Erde für den Weltmarkt, d.h. seine Ankunft im ganz normalen Kapitalismus. Für die imperialistischen Mächte erschloss sich ein märchenhaftes Absatzgebiet für ihre Produkte und es eröffnete sich ein wahres El Dorado für Kapitalinvestitionen, Ausbeutung und Extraprofite.
Aber der Imperialismus wäre nicht Imperialismus, wenn er nicht auch gleichzeitig die Gefahr des ihm neu erwachsenden Konkurrenten bannen wollte. Die westlichen Imperialisten versuchen den „erwachenden Drachen“ von Anfang an in seine Schranken zu verweisen. Drohgebärden sollen ihn bändigen und „Demokratieforderungen“ (speziell auch im Olympiajahr) zielen auf Durchsetzung „westlicher Demokratie-Standards“ und auf die Ersetzung der „KP-Machtbürokratie“ mit einem ihnen genehmeren Regime.
Nicht nur
die Globalisierung wird in den imperialistischen Metropolen zur Rechtfertigung
von Lohndumping, Produktionsauslagerung, Entlassungen genutzt, nein, die
Stimmungsmache von Politik und Medien frischt ein altes Feindbild auf: Schuld
ist die „aufsteigende Supermacht im Osten“. Slogans wie „China – Eine Weltmacht
kehrt zurück“, „Die Chinesen kommen“, „Weltmacht aus Asien überrollt den
Westen“ , zieren die Titelseiten von Zeitungen und Zeitschriften. Auch in
politischen Magazinen sowie Talkshows, in unzähligen Buchveröffentlichungen,
geschürt wird die rassistische Angst vor ‚Der Bedrohung aus dem Osten’: „Die
gelben Spione – Wie China deutsche Technologie ausspäht“ (Spiegel Titelseite
2007), „Der China Schock. Wie Peking sich die Welt gefügig macht!“ oder
„Herausforderung China – Wie der chinesische Aufstieg unser Leben verändert“,
(Buchtitel).
Gekonnt
wird diese Propaganda verknüpft mit der Verhöhnung des Sozialismus, wie „Die
Rotchina-AG“ (Spiegel 3/2007) und der gezielten Gleichsetzung des
sozialfaschistischen Herrschaftsregimes in China mit dem Sozialismus.
So werden
gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: die Angst vor dem mächtiger
werdenden Konkurrenten geschürt und der Sozialismus als brutale Diktatur
verteufelt!
Die
Weltstrategen der Großmächte wären natürlich hoch entzückt gewesen, China
wieder als abhängige Halbkolonie auszuplündern, auszubeuten und auszupressen,
wie sie es seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Sieg der chinesischen
Volksrevolution 1949 brutal und gnadenlos getan hatten.
In den 1980
und 1990er Jahren war in China die Ausbeutung der billigen Ressource
chinesischer Arbeitskraft in Sonderwirtschaftszonen, der Import von Waren aus
China zu Dumpingpreisen, die Extra-Profitmaximierung großer ausländischer
Monopole/Konzerne in Joint Ventures-Firmen der High Noon imperialistischer
Ausplünderung.
Aber es
wurde schnell klar, dass dieses China nicht mit dem zerfallenden kaiserlichen
China des 19. Jahrhunderts zu vergleichen ist. In recht kurzer Zeit zeigte sich,
dass China über ein nicht zu unterschätzendes Potential für eine eigenständige
Entwicklung verfügt von einer kapitalistischen zur imperialistischen Macht
aufzusteigen. Die heutige Entwicklungstendenz geht in Richtung eine, um die
Welthegemonie ringende Großmacht zu werden. Im neuen Jahrtausend brachte also
das ökonomische Entwicklungstempo Chinas einen neuen Konkurrenten im Geflecht
der imperialistischen Mächte hervor.
Chinas
Bedeutung wurde und wird nicht nur breit gefächert in den bürgerlichen Medien
thematisiert. Natürlich wird darüber auch in den links-reformistischen, den
revolutionären und den sich auf den Marxismus-Leninismus berufenden Bewegungen
intensiv debattiert.
Ein
Spektrum ganz unterschiedlicher Einschätzungen ist in dieser Frage vertreten.
Die Positionen reichen von „China ist ein abhängiges, halbkoloniales Land“ bis
hin zu der Feststellung „Die VR China ist ein sozialistischer Staat“.
Sowohl „Die
Linke“, wie die „DKP“ als auch die “Gruppe Kommunistische Arbeiterzeitung”
(KAZ), verteidigen China als „sozialistischen Staat“. Für „Die Linke“
gratulierten Herr Gysi und Herr Bisky der KP China telegrafisch zu ihrem 17.
Parteitag 2007: „Durch die Globalisierung ist das sozialistische Ziel dem Volk
Entwicklung und Wohlfahrt zu bringen und alle Bürger an der gesellschaftlichen
Entwicklung teilhaben zu lassen, eng mit weltweiten Bemühungen um
Gerechtigkeit, Frieden, Demokratie, gesellschaftlichen Fortschritt und
Umweltschutz verbunden.“ (german.china.org.cn, im weiteren china.org, Anmerkung
1)
„Spartakist“
(Trotzkisten) ruft auf „Verteidigt die verbliebenen deformierten
Arbeiterstaaten China, Nordkorea”. (Spartakist-Jugend, Mai 2007)
Der
imperialistischen Lügenmär vom Sozialismus in China können wir nur überzeugend
entgegentreten, wenn wir uns von den revisionistischen und reformistischen „China-Verteidigern“ abgrenzen. Einen
kapitalistischen, imperialistischen Staat als „sozialistisch” anzupreisen, ist
Verrat an der Arbeiterklasse, an den Werktätigen der Welt und an den Völkern,
die vom Imperialismus geknechtet sind.
Auch
Organisationen, die sich auf den Marxismus-Leninismus berufen, wie die MLPD
diskutieren über den Stand der Entwicklung Chinas. So beantwortet die MLPD in
der „Roten Fahne“ (Nr.32/08) die Frage „China auf dem Weg zur Supermacht?“ mit
einem eindeutigen Ja und dokumentiert damit nur, dass sie ihre
3-Welten-Theorie, die von den chinesischen Revisionisten entlehnt ist, nicht
wirklich abgestreift hat. (Anmerkung 2)
Es gibt
auch die entgegengesetzte Position, die China als abhängiges Land sieht. Damit
wird die reale Macht Chinas und die Sprengkraft, die in seiner Entwicklung für
die innerimperialistischen Widersprüche liegt, unterschätzt. (Anmerkung 3)
Chinas
Rolle in der Welt, als Wirtschafts-, Militär-, und politische Macht einzuschätzen
ist für eine richtige Analyse der imperialistischen Weltstrategien
unerlässlich. China wird weltpolitisch immer bedeutsamer und strebt weltweit
nach verstärkter Einflussnahme. Die Verlagerung und Verschiebung der
Kräfteverhältnisse zwischen den imperialistischen Mächten und ihren
unterschiedlichen Bündnissen sowie die Zuspitzung von Widersprüchen unter den
Großmächten und anderen imperialistischen Mächten, sind auch bedingt durch die
veränderte Bedeutung Chinas auf dem internationalen Parkett.
Die ungleichmäßige,
sprunghafte Entwicklung der imperialistischen Staaten als ein Grundgesetz des
Imperialismus bewahrheitet sich sozusagen täglich.
Deutschland
ist eine imperialistische Großmacht, die im internationalen Ringen der
Weltmächte kräftig mitmischt. Für die deutschen Monopole und Finanztrusts ist
China ein wichtiges Anlage- und Investitionsgebiet sowie Abnehmer deutschen
Exportgutes, ebenso wie umgekehrt China einer der wichtigsten Exporteure
billiger Massenkonsumgüter für die BRD ist.
Politische
Schlussfolgerungen aus diesen ökonomischen und politischen Einschätzungen sind
zentral für die Orientierung des Klassenkampfs in der BRD wie für den
internationalen Kampf der Proletarier aller Länder gegen den Imperialismus und
sein System von Ausbeutung, Ausplünderung und Kriegen.
Wir werden
in diesem Artikel nicht auf die konkrete Lage, die Klassenkämpfe und
Perspektiven der Arbeiterklasse in China eingehen, genauso wenig wie wir die
konkrete Herrschaft der revisionistisch-kapitalistischen Parteibourgeoisie der
KP Chinas, der Staatsstrukturen entlarven und anprangern.
Das würde
den Rahmen einfach sprengen.
UNSER
AUSGANGSPUNKT
Unser
Ausgangspunkt ist der Marxismus-Leninismus und in dieser konkreten Frage die
leninistische Imperialismus-Theorie. Lenin hat in seinem Werk „Der
Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ die grundlegenden Merkmale
des Imperialismus – nicht nur das ökonomische Wesen des Imperialismus –
analysiert.
Lenin
definierte Imperialismus so:
„Würde eine
möglichst kurze Definition des Imperialismus verlangt, so müßte man sagen, daß
der Imperialismus das monopolistische Stadium des Kapitalismus ist. Eine solche
Definition enthielte die Hauptsache, denn auf der einen Seite ist das
Finanzkapital das Bankkapital einiger weniger monopolistischer Großbanken, das
mit dem Kapital monopolistischer Industriellenverbände verschmolzen ist, und
auf der anderen Seite ist die Aufteilung der Welt der Übergang von einer
Kolonialpolitik, die sich ungehindert auf noch von keiner kapitalistischen Macht
eroberte Gebiete ausdehnt, zu einer Kolonialpolitik der monopolistischen
Beherrschung des Territoriums der restlos aufgeteilten Erde.
Doch sind
allzu kurze Definitionen zwar bequem, denn sie fassen das Wichtigste zusammen,
aber dennoch unzulänglich, sobald aus ihnen speziell die wesentlichen Züge der
zu definierenden Erscheinung abgeleitet werden sollen. Deshalb muss man – ohne
zu vergessen, daß alle Definitionen überhaupt nur bedingte und relative
Bedeutung haben, da eine Definition niemals die allseitigen Zusammenhänge einer
Erscheinung in ihrer vollen Entfaltung umfassen kann – eine solche Definition
des Imperialismus geben, die folgende fünf seiner grundlegenden Merkmale
enthalten würde: 1. Konzentration der Produktion und des Kapitals, die
eine so hohe Entwicklungsstufe erreicht hat, daß sie Monopole schafft, die im
Wirtschaftsleben die entscheidende Rolle spielen; 2. Verschmelzung des
Bankkapitals mit dem Industriekapital und Entstehung einer Finanzoligarchie auf
der Basis dieses ‘Finanzkapitals’; 3. der Kapitalexport, zum Unterschied
vom Warenexport, gewinnt besonders wichtige Bedeutung; 4. es bilden sich
internationale monopolistische Kapitalistenverbände, die die Welt unter sich
teilen, und 5. die territoriale Aufteilung der Erde unter den kapitalistischen
Großmächten ist beendet. Der Imperialismus ist der Kapitalismus auf jener
Entwicklungsstufe, wo die Herrschaft der Monopole und des Finanzkapitals sich
herausgebildet, der Kapitalexport hervorragende Bedeutung gewonnen, die
Aufteilung der Welt durch die internationalen Trusts begonnen hat und die
Aufteilung des gesamten Territoriums der Erde durch die größten
kapitalistischen Länder abgeschlossen ist.” (Lenin, Werke Band 22, S. 270-271,
Dietz Verlag)
Lenin hat
alle grundlegenden ökonomischen Merkmale des Imperialismus untersucht und ihn
als ein weiterentwickeltes und als das höchste Stadium des Kapitalismus
charakterisiert. Ohne daraus ein alles erklärendes Schema zu machen, halten wir
fest, dass diese Definition das Wesentliche der leninistischen Imperialismustheorie
zusammenfasst.
Die
kritische, dialektisch-materialistische Methode des Marxismus-Leninismus ist
die Waffe, alle neuen Entwicklungen, Erscheinungsformen, Veränderungen,
Strategien, die es selbstverständlich gibt, zu erfassen und Schlussfolgerungen
daraus zu ziehen.
Nur, eins
muss unserer Meinung nach klare Ausgangsposition sein: Allen Märchen, die wir
von der “Globalisierung” als einer so genannten neuen Epoche aufgetischt
bekommen, müssen wir entschieden entgegentreten – der Imperialismus hat trotz
immenser Veränderungen und Entwicklungen sein Wesen nicht geändert! Im
Gegenteil, immer wieder wird die Theorie Lenins bestätigt. Die Grundzüge dieser
Epoche, die aus ihnen resultierenden Widersprüche, die ihre Entwicklung
bestimmen, haben sich nicht verändert.
Die
marxistisch-leninistische Theorie des Imperialismus beschränkt sich nicht auf
das Werk Lenins „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus”. Alle
weiteren Analysen Lenins, Stalins sowie der Kommunistischen Internationale,
speziell in ihrem Programm, über das Wesen des Imperialismus sind bereichernde
Elemente dieser Theorie.
Die
angeführten Kriterien Lenins für den Imperialismus sind hinreichend für eine
Einschätzung der Frage „Handelt es sich bei China um ein imperialistisches
Land?“.
Wir haben
seit geraumer Zeit die Diskussion geführt, inwieweit China, das wir als
kapitalistisch-revisionistisches Land bewerteten, zur imperialistischen Macht
aufgestiegen ist oder nicht. In Auseinandersetzung mit den verschiedensten
Positionen und durch das Studium der Klassiker, wie der konkreten Situation in
China sind wir vor zwei Jahren zu dem Schluß gekommen, dass es sich
mittlerweile um ein imperialistisches Land handelt, das auf dem Weg zur
Großmacht ist. Wobei China wichtige Besonderheiten in seiner Entwicklung
aufweist.
Wir möchten mit diesem Artikel unsere Einschätzung zur Diskussion stellen.
POLITIK DES
KAPITALISTISCHEN IMPERIALISTISCHEN UMBAUS…
Wenn es
Diskussionen um das rasante Wirtschaftswachstum von China (Anmerkung 4) gibt,
sind sich alle einig: Wendepunkt war die Politik der „Reform und Öffnung” der
KP Chinas, die sie seit 1978 umsetzt. 2008 wurde mit großem Pomp der 30.
Jahrestag dieser Reform“politik in der Volksrepublik China gefeiert.
Chinas
heutige Ökonomie ist keine sich aus dem Kapitalismus entwickelnde Macht. Denn
bis 1978 herrschte eine volksdemokratische Wirtschaftsordnung mit
sozialistischen Elementen, die insbesondere in der Kulturrevolution verstärkt
und mit einer umfassenden sozialistischen Revolution ganz durchgesetzt werden
sollten. Der Kampf in der Kulturrevolution ging um die Überlebensfrage:
Diktatur des Proletariat oder Diktatur der neuen Bourgeoisie?
Politik der
Reform und Öffnung
In diesem
Ringen siegte die Reaktion. Nach dem Tod Mao Zedongs 1976 gab es in der KP
Chinas einen Staatsstreich, ja einen konterrevolutionären Putsch.
Einen Monat
nach dem Tode Mao Zedongs wurden vier führende Mitglieder des Politbüros des ZK
verhaftet, Wang Hongwen, Zhang Chunqiao, Yao Wenyuan und Jang Qing (von den
Revisionisten und den bürgerlichen Medien als „Vierer Bande“ geächtet). Sie
waren die leitenden Kader in der Kulturrevolution und Symbole des Kampfes für
die Entfaltung der sozialistischen Revolution gegen die neue Bourgeoisie.
Sofort nach
dem Putsch übernahmen die Revisionisten unter dem neuen Parteivorsitzenden Hua
Guo Feng das Partei- und Staatsruder, im Hintergrund und federführend war Deng
Xiaoping. Er verkündete auf der entscheidenden 3. Plenartagung des XI. ZK der
KP Chinas, Dezember 1978 eine neue Politik der „Reform und Öffnung“. Laut Deng
fordert die „Reformpolitik“ die „vier Modernisierungen” in den Bereichen
Landwirtschaft, Industrie, Verteidigung, Wissenschaft und Technik. Die
„Öffnungspolitik” bedeutet sich „gegenüber der Welt und insbesondere dem Westen”
zu öffnen. In dem Artikel „Rückblick auf 30 Jahre Reform- und Öffnungspolitik“
wird diese Phase so kommentiert: „China begann mit seiner historischen
Umwandlung – weg vom ‚Klassenkampf als leitendes Prinzip’ in Richtung
‚Wirtschaftsaufbau liegt im Mittelpunkt’.“ (china.org)
China war
bis zu diesem Zeitpunkt ökonomisch vom Weltimperialismus unabhängig und
verfügte über eine Grundstoff- und Schwerindustrie, die allerdings
technologisch veraltet war. Die Unterschiede zwischen den Löhnen und Einkommen
und beim Lebensstandard des Volkes, waren ausgenommen einer sehr kleinen
Schicht von höheren Parteikadern und Staatsbürokraten, ziemlich gering.
Deng
Xiaoping und seine Nachfolger haben den Weg zur kapitalistischen Restauration
geöffnet und in Riesenschritten durchgesetzt. Der revisionistisch entartete
Partei- und Staatsapparat, die neuen Parteibourgeois und Staatsbürokraten
verfügten über zentralistisch organisierte Industrie-, Handels- und
Dienstleistungsbetriebe zusammengefasst in Staatsmonopolen; sowie über ein Heer
von bäuerlichen Kollektivwirtschaften, - deren Boden teilweise, - und
Volkskommunen, - deren Boden und Inventar gänzlich, - dem Staat gehörten. Die
Revisionisten hatten die Verfügungsgewalt über das Staatseigentum aber es gab
noch keine über Privatkapital verfügende Bourgeoisie. China war in ein
revisionistisch-kapitalistisches Land umgewandelt.
Die Politik
der „Reform und Öffnung“ und ihre Umsetzung mit den 4 Modernisierungen war und
ist bis heute nichts anderes als das Programm der Wiedereinführung von
klassisch-kapitalistischen Markt- und Profitinteressen sowie der Entwicklung
Chinas zu einer imperialistischen Macht.
Auf den
Parteitagen der KP Chinas wird komplett die Strategie für die wirtschaftliche,
wie auch für die gesellschaftliche Entwicklung vorgegeben. Der chinesische
Volkskongress, ein Pseudoparlament, passt die Verfassung der VR China
dementsprechend jeweils neu an.
Die
Umstrukturierung der gesamten Ökonomie verlief in verschiedenen Phasen.
In der
Landwirtschaft setzte zunächst eine „Dekollektivierung“ ein.
Kollektivwirtschaften sowie die Volkskommunen wurden abgeschafft. Seit Ende der
1970er hat jeder Bauernhaushalt Anspruch von 1 bis 1,5 mu Land (1 mu = 0,65
Hektar Land) zu pachten und privat zu bewirtschaften. Das reicht höchstens zum
Überleben auf allerniedrigstem Niveau. 1982 wurde per Gesetz die
landwirtschaftliche Produktion auf Familienbetriebe und Einzelwirtschaft
umgestellt. Genannt wurde das „Produktionsverpflichtung und
eigenverantwortliches Handeln auf Haushaltsbasis“. 1985 wurde die
„Markt“wirtschaft für die Landwirtschaftsproduktion durchgesetzt. Das System
des „Zentral gesteuerten Ankauf und Zuweisungskauf“, d.h. der staatliche
Aufkauf und die Verteilung wurde abgeschafft. Die Bauern mussten nun selber
sehen wie sie ihre Waren loswurden. („9 Dokumente Nr.1 seit der Reform und
Öffnung Chinas“, china.org, 2008) Der Boden ist zwar noch immer in den Händen
des Staates aber durch ein, für das Kapital und die Staatsbürokratie
liberalisiertes Pachtsystem wurden dem Bodenverkauf - in der Form von Verkauf
von Pachtanteilen - verbunden mit der Vertreibung der Bauern von ihrem Boden,
Tür und Tor geöffnet: „Seit 1986 kann Land verpachtet werden (mittlerweile bis
zu 70 Jahre lang), und diese Pachttitel dürfen seit 1991 wiederum weiterverkauft
oder -verpachtet werden, auch an Privatunternehmen. Die Kontrolle darüber haben
in der Regel die Kommunen, die untereinander in Konkurrenz um die Anwerbung von
Investoren stehen und dabei relative Autonomie bei der Steuer- und
Abgabenpolitik als Investitionslenkungsinstrument haben.“ (Ränkeschmiede,
Baustelle China, S. 13, Nr. 17, 2008)
Schon 1979
wurden im Südwesten Chinas die ersten vier kapitalistischen
Sonderwirtschaftszonen errichtet. (Anmerkung 5) In den Sonderwirtschaftszonen
wurde den ausländischen imperialistischen Monopolen und Kartellen China
‚geöffnet’. Joint Ventures – Gemeinschaftsunternehmen von ausländischen und
chinesischen Firmen wurden zugelassen, damals noch mit der Maßgabe, dass in
jedem Unternehmen mehrheitlicher chinesischer Besitz gewährleistet ist. Die
chinesischen ArbeiterInnen sollten maximal von internationalen Monopolen
ausgebeutet werden, aber die staatskapitalistische chinesische Macht wollte auf
keinen Fall in die Gefahr kommen, vom ausländischen Kapital überrollt und
aufgekauft zu werden.
Die
chinesischen Revisionistenherrscher haben sichtbar aus der Entwicklung der
revisionistischen Sowjetunion gelernt. Sie wollten sich nicht ihr eigenes Grab
schaufeln, sondern ihren Partei- und Staatsapparat, gegründet auf einem chinesischen
kapitalistischen-imperialistischen Fundament „hinüberretten“. Der Staat
kontrollierte die Öffnungspolitik und die Entwicklung des Privatkapitalismus.
Die Wirtschaftspolitik der KP China setzte ab 1978 offensiv auf die Schaffung
auch von privatkapitalistischen Strukturen, auf die Herausbildung eigener
Trusts und chinesischen Finanzkapitals. Dazu mussten aber zunächst
Voraussetzungen geschaffen werden.
Die
Weltbank hat China im Mai 1980 als Mitglied aufgenommen. Gleichzeitig trat
China dem IWF (Internationaler Währungsfond) bei. Privateigentum an
Produktionsmitteln wurde zugelassen. „Nach dem 12. Parteitag hat der Staatsrat
1982 ‚provisorische Bestimmungen für die Verwaltung einzelner Händler und
Industrieller’ und damit die legale Stellung der Individualwirtschaft offiziell
zugestanden. Nach dem 13. Parteitag hat der nationale Volkskongress 1988 zum
zweiten Mal die Verfassung revidiert und die legale Stellung der privaten
Wirtschaft zugestanden.“ (Interview mit Wirtschaftsfachleuten, Renmin Ribao,
„Die neue Struktur des chinesischen Eigentumssystems“, 28.09.08, china.org, im
weiteren „Die neue Struktur“)
Gesetze,
die Privateigentum über Produktionsmittel chinesischer Bürger stark
beschränkten, z.B. Zulassung von Betrieben mit Beschäftigungsbegrenzung für
Arbeiter, wurden nach und nach aufgehoben. Ab 1987 konnten Unternehmen ohne
jede Begrenzung der Anzahl der Beschäftigten Firmen gründen. Parallel wurden in
den Staatsbetrieben kapitalistische Strukturen geschaffen.
Die
Betriebs’reform’ kurbelte unter dem Motto „Sozialistische Konkurrenz“ den
Wettbewerb zwischen den Staatsunternehmen an. Sie konnten zunehmend selbständig
wirtschaften, zum Beispiel Anteile am Gewinn re-investieren, Arbeitskräfte
entlassen und einstellen. Unrentable Unternehmen wurden aufgelöst. Mit den
Losungen „Honorierung von Leistung“, und dem „betrieblichen
Verantwortungssystem“ gab es für die ArbeiterInnen Hungerlöhne und für die
Manager/Betriebsleiter fette Gehälter. Die Lohnentwicklung driftete völlig
auseinander.
Durch die
Beschäftigungs’reform’ wurden Arbeitskräfte nicht mehr staatlicherseits
zugeteilt, sondern die ArbeiterInnen gezwungen ihre Arbeitskraft auf dem Markt
anzubieten. („Bestimmungen über die Vertiefung der Reform der Betriebe und die
Revitalisierung der Betrieb“, 1986, china.org)
Zunächst
gab es für chinesische Unternehmen aber Einschränkungen, die die Dominanz des
Staatsmonopolkapitalismus sicherten und das Außenhandelsmonopol des Staates
(d.h. auch restriktive Kapitalausfuhr und Auslandsinvestitionen) noch aufrechterhielten.
Aber alle diese Mechanismen wurden zunehmend durch die weitere Entwicklung des
Kapitalismus durchlöchert, den Weltmarkterfordernissen angepasst bzw. „auf eine
neue Stufe“ gehoben. Bereits 1999 wurde der privatkapitalistische Sektor, im
Staatsjargon „nicht-gemeineigene Wirtschaft“ „zum wichtigen Teil der
sozialistischen Marktwirtschaft erklärt“. („Die 30 wichtigsten Ereignisse in
den letzten 30 Jahren“, china.org)
Eine Folge
davon ist, dass China im November 2001 in die WTO (Welthandelsorganisation)
aufgenommen wurde.
Das hat die
KP China auf dem 16. Parteitag (November 2002) dahingehend bewertet, dass die
„Öffnung nach außen ... in eine neue Phase eingetreten“ ist.
Wirtschaftspolitisch hat dieser Parteitag die Forcierung des Privatkapitals, der
Fusionierung von Staats- und Privatunternehmen (d.h. Privatisierung von
Staatsunternehmen) zu international konkurrenzfähigen Konzernen und Monopolen
vorangetrieben: „Abgesehen von einigen wenigen Unternehmen, die ausschließlich
mit staatlichem Kapital betrieben werden müssen, soll das Aktiensystem aktiv
eingeführt und eine Wirtschaft mit gemischten Eigentumsformen entwickelt
werden. Es gilt, die Investoren zu diversifizieren, wobei die
Mehrheitsbeteiligung an wichtigen Unternehmen beim Staat liegen soll. Die
großen und mittelgroßen Staatsunternehmen sollen nach den Anforderungen des
modernen Betriebssystems die standardisierte Reform gemäß dem Firmensystem
weiter durchführen und die Struktur der Verwaltung durch juristische Personen
vervollkommnen. Man soll die Reform der Monopolbranchen vorantreiben und einen
Konkurrenzmechanismus aktiv einführen. Durch die Anleitung seitens des Marktes
und der Politik sollen große, international wettbewerbsfähige Firmen und
Unternehmensgruppen entwickelt werden.“ (16. Parteitag KPCH) Das war natürlich
ein Zeichen für Chinas Ankunft in der imperialistischen Welt und sein eigenes
Verständnis sich als einen Teil dieser ‚globalisierten’ Welt zu sehen.
Um
ausländisches Kapital ins Land holen zu können, wurde die Arbeiterklasse einer
grenzen- und gnadenlosen Ausbeutung ausgesetzt. Aber nicht nur für
ausländisches Kapital, sondern auch für den chinesischen Staats- und
Privatkapitalismus wurde die Ausbeutung der Hunderten Millionen Arbeiter und
Werktätigen extrem verschärft.
Unter den
spezifischen Bedingungen der Entartung eines volksdemokratischen Staates mit
zentralisierter Wirtschaft, fand eine eigenartige „ursprüngliche Akkumulation“
des Kapitals statt, die (wie im Manchester Kapitalismus, den Friedrich Engels
beschrieb) zu einem extremen Gegensatz zwischen Stadt und Land führte.
Die große
Mehrheit der Bauern verarmte vollständig und wurde extrem rechtlos. Es setzte
eine Landflucht ein, die zu der größten weltweiten innerstaatlichen Migration
bis heute geführt hat. Über 200 Millionen Wanderarbeiter ziehen heute, nach
internationalen Schätzungen, auf der Suche nach Arbeit durch China.
Die
ungleichmäßige ökonomische Entwicklung führte zu einem krassen Gefälle in der
Entwicklung zwischen den Industriezentren und den ländlichen Gebieten.
Gleichzeitig äußert sich diese auch in einer geographischen ‚Spaltung’ des
großen Reiches: Die Entwicklung des Kapitalismus konzentrierte sich auf den
Osten und da speziell auf die Ostküste sowie auf die gesamte südliche
Küstenregion. Hingegen sind der Westen Sinkiang/uigurisches autonomes Gebiet
(dort lebt die nationale muslimische Minderheit der Uiguren), Tibet und weite
Teile des Nordens wie Zentralchina von dem industriellen Aufschwung stark
abgehängt. Hier konzentriert sich die völlig verarmte Landbevölkerung.
China
verfügt sowohl 1979 als auch 2009 zahlenmäßig weltweit über die meisten
Werktätigen. Wenn die Erwerblosen mitgerechnet werden -- in den Städten
offiziell 4% und ca. 160 Millionen auf dem Land, die nicht offiziell
registriert sind - kommen wir auf ca. 1 Milliarde Werktätige. Auf der Basis der
verschärften Ausbeutung dieser enormen Arbeitskraft hat die chinesische Staats-
und Großbourgeoisie ihren kapitalistischen Weg aufgebaut und das heutige
Wirtschaftswachstum erreicht.
Ideologoieverrenkungen
Als
Rechtfertigung für die „Zulassung des Kapitalismus“ in China entwickelte die
Propaganda der revisionistischen KP China neben der „Reform und
Öffnungspolitik“ noch weitere abenteuerliche Theorien. Der 14. Parteitag (1992)
etablierte als Fundament der chinesischen sozioökonomischen Ordnung das von
Deng Xiaoping erfundene „Sozialistische Marktwirtschaftssystem”. Erarbeitet
wurde dieses Konzept Mitte der 1980er Jahre „unter dem Einfluß mehrerer
Konferenzen, die zu jener Zeit z.T. gemeinsam mit der Weltbank organisiert
wurden.“ (Helmut Peters, „China zwischen Gestern und Morgen Wohin geht China?“,
isw Report Nr. 61, Mai 2005, S. 27) Als Ziel wurde gesetzt, zunächst seine
Grundlagen für die sozialistische Marktwirtschaft zu legen. Sprich die Umwandlung
der volksdemokratischen Wirtschaft in eine kapitalistische zu bewerkstelligen.
Die nächst höhere Etappe soll bis 2010 erreicht und bis 2050 soll dieses System
voll funktionsfähig sein.
Die
Wortschöpfung „sozialistisches Marktwirtschaftssystem“ ist eigentlich ein Witz.
Im Marxismus gibt es keine „Sozialistische Marktwirtschaft”, und kann es auch
gar keine geben. Sozialismus und Marktwirtschaft schließen sich vollständig
aus. Eine staats- und privatkapitalistische Marktwirtschaft wie in China, das ist
purer Kapitalismus. Die Theorie der sozialistischen Marktwirtschaft ist
sozusagen Kapitalismus mit sozialistischen Phrasen, so wie die
sozialdemokratische Politik der „sozialen Marktwirtschaft“ nur eine
ideologische Hülse für den normalen Kapitalismus ist.
Deng
stellte zwei Voraussetzungen für das Funktionieren dieser Theorie auf: „Ein
Punkt ist, dass die Wirtschaft des Gemeineigentums ständig den Platz der
Hauptkraft einnehmen wird. Ein anderer Punkt ist, dass wir bei der Entwicklung
der Wirtschaft den Weg des gemeinsamen Wohlstands gehen werden und wir damit
immer eine soziale Polarisierung vermeiden.“ (Deng, „Ausgewählte Schriften“,
III)
Beide
Voraussetzungen sind schon lange vom Tisch: Hauptkraft und Motor in der
chinesischen Wirtschaft ist heute bereits der private Monopolkapitalismus und
nicht das ‘Gemeineigentum’. Der ‘gemeinsame Wohlstand’ hat sich verflüchtigt,
eine Klassengesellschaft ist entstanden, die Kluft zwischen Arm und Reich
vertieft sich auf das schärfste. Ein Beweis mehr, auf welch tönernen Füssen
diese ganze Theorie steht!
Gleichzeitig
werden auf den Parteitagen der KP China die „Vier Grundprinzipien” Deng
Xiaopings 1) Festhalten am sozialistischen Weg, 2) an der demokratischen
Diktatur des Volkes, 3) an der Führung durch die KP und 4) am
Marxismus-Leninismus und den Mao-Zedong-Ideen als agitatorische Floskeln
bekräftigt.
Es ist ein
erstaunliches Zusammenwürfeln von im Kern kapitalistischer Ideologie und
sozialistischer Phrase. In Wirklichkeit ist China nicht auf dem sozialistischen
Weg sondern ein kapitalistisch-imperialistisches Land. Die KP China führt das
Land – immer noch. Aber diese KP gibt sich aus als eine KP „des ganzen Volkes“,
d.h. eine KP die sowohl Unternehmer wie ArbeiterInnen organisiert, und in der
politischen Praxis die Interessen der leitenden und führenden Schichten und
Klassen, die chinesische Bourgeoisie vertritt. Der Marxismus-Leninismus wird
nur benutzt, um ihr wahres Gesicht zu verdecken. Auch Mao Zedong wird in
Wirklichkeit nicht verteidigt.
Im
Gegenteil!
Im Namen
der Mao-Zedong-Ideen wird Deng Xiaoping und Jiang Zemin’s Politik des
„Dreifachen Vertretens” verfochten. Die Theorie des „Dreifachen Vertreten” gibt
vor, die KP Chinas verwirkliche „die Erfordernisse der Entwicklung
fortschrittlicher Produktivkräfte, die Richtung des Vorwärtsschreitens
fortschrittlicher Kultur und die grundlegenden Interessen der überwiegenden
Mehrheit des chinesischen Volkes“. (Statut der KP China, Dokumente 17.
Parteitag der KP Chins, german.china.org.cn) Gerechtfertigt wird das unter dem
Etikett „Sozialismus chinesischer Prägung“ (Deng Hxiaoping). Das wird auch noch
als Entwicklung des Marxismus-Leninismus verkauft.
Diese
Ideologiegebilde könnten auch „sozialimperialistischer Keynesianismus“ genannt
werden:
Staatsmonopolistischer
Kapitalismus mit sozialistischem Mäntelchen!
Diese
Entwicklung vollzog China, indem es sich 1. auf das staatskapitalistische
Monopol stützte, 2. den eingeschlagenen kapitalistischen Weg der „Reform und
Öffnung”, der „Vier Modernisierungen”, der „Vier Grundprinzipien”, „Dreifachen
Vertreten” weiter beschritt, 3. die „Harmonische Welt” und „friedliche
Koexistenz” beschwor, 4. seine Vormachtstellung als „Reich der Mitte” weltweit
anvisierte, 5. den chinesischen Nationalismus im Lande schürte, 6. international
ökonomisch und politisch expandierte und diese gesamte Entwicklung 7. mit der
verschärften Ausbeutung von Hunderten Millionen Erwerbstätigen absicherte.
Als
Strategie wird das auf dem 16. Parteitag (2002) so vorgegeben: „Die Tendenz der
Multipolarisierung der Welt sowie der Globalisierung der Wirtschaft entwickelt
sich in Windungen und Wendungen, jeden Tag wird ein neuer
wissenschaftlich-technischer Fortschritt gemacht und der Wettbewerb
hinsichtlich der umfassenden Landesstärke wird immer heftiger. Die Lage zwingt
zum Handeln, Stillstand ist Rückschritt. Unsere Partei muss entschlossen in
vorderster Front der Strömung der Zeit stehen, alle Nationalitäten des ganzen
Landes zusammenschließen und sie dabei führen, die drei großen historischen
Aufgaben – Vorantreiben der Modernisierung, Vollendung der Wiedervereinigung
des Vaterlandes sowie Erhaltung des Weltfriedens und Förderung der gemeinsamen
Entwicklung – zu erfüllen und auf dem Weg des Sozialismus chinesischer Prägung
das großartige Wiederaufleben der chinesischen Nation zu verwirklichen. Das ist
eine feierliche Mission, mit der die Geschichte und die Zeit unsere Partei
betraut haben.” (…) „An der Verbindung von ‘Ins-Land-Einführen’ und
‘Ins-Ausland-Gehen’ festhalten und das Niveau der Öffnung nach außen umfassend
erhöhen. Mann muss sich der neuen Situation der wirtschaftlichen Globalisierung
und des WTO-Beitritts Chinas anpassen, in noch größerem Umfang, in noch mehr
Bereichen und auf noch höhere Ebene an der internationalen wirtschaftlichen und
technischen Zusammenarbeit und Konkurrenz teilnehmen, den internationalen und
den inländischen Markt voll ausnutzen, die Allokation (Zuweisung von
finanziellen Mitteln, Produktivkräften, A.d.V.) von Ressourcen optimieren und
den Entwicklungsraum erweitern, um die Reform und Entwicklung mit der Öffnung
zu fördern. Es gilt, Direktinvestitionen ausländischer Geschäftsleute weiter
anzuziehen sowie die Qualität und das Niveau der Nutzung ausländischen Kapitals
zu erhöhen. Die Öffnung des Dienstleistungssektors ist schrittweise
voranzutreiben.“ (16. Parteitagsbericht der KP Chinas, Hervorhebungen von uns)
Zusammengefasst
lautet die Zielsetzung der KP China für die chinesische Gesellschaft:
„bescheidenen Wohlstand“ schaffen, international bei der Globalisierung den ihr
gebührenden Platz einnehmen, Konkurrenzfähig zu werden, keinen Stillstand
zulassen. Sonst kann die KP China – das kann man fast immer mit China
gleichsetzen – nicht an vorderster Front landen… Um an der inneren Front weiter
zu wachsen und nach außen verstärkten Wettbewerb führen zu können, sind
„Modernisierung“, „Wiedervereinigung des Vaterlandes”, d.h. Eingliederung
Taiwans in die VR China, sowie ‚Aufleben des chinesischen Nationalismus’
nötigt. Wenn hier die Führer der KP China vom „Weltfrieden” reden, machen sie
praktisch gleichzeitig Kriegspropaganda. Wir können hier nicht historisch auf
die Taiwanfrage eingehen, das sprengt den Rahmen des Artikels. Nur soviel, die
Abtrennung Taiwans 1950 (heute ca. 23 Millionen Einwohner) vom
volksdemokratischen China unter der Kuomintang Tschiang Kai Tscheks
(Hunderttausende vom Festland geflohene Konterrevolutionäre) war reaktionär.
Heute geht es um die „Wiedervereinigung des Vaterlandes” zwischen zwei
reaktionären Regimes. Dabei droht die VR China eindeutig mit Krieg – sie nennen
es „Gewaltanwendung” – um Taiwan zu annektieren.
2004 nahm
der X. Nationale Volkskongress den Schutz des Privateigentums in die Verfassung
auf: „Das legitime private Eigentum der Bürger ist unverletzlich.“
Die
Verteilung zwischen Staats- und Privatkapital sah zu diesem Zeitpunkt wie folgt
aus: „Nach der Statistik des chinesischen Statistikamtes machte das
staatseigene Kapital 2004 im Kapital von staatseigenen Industrieunternehmen 77%
aus, das Kollektivkapitel 0,3%, das Kapital aus juristischen Personen 22,1%,
das private und ausländische 0,7%. Das private Kapital macht im Kapital von
privaten Industrieunternehmen 72,6% aus, das staatseigene Kapital 0,1%,
Kollektivkapitel 1,1%, das Kapital aus juristischen Personen 25,4%, das private
und ausländische 0,6%.“ („Die neue Struktur“)
Die nächste
Stufe der Stärkung des Privateigentums an Produktionsmitteln erfolgt auf dem
folgenden Parteitag 2007: „Der 17. Parteitag hat eine neue Politik zur
Entwicklung der nicht-gemeineigenen Wirtschaft festgelegt. Das Eigentumsrecht
wird gleichberechtigt geschützt, damit sich eine neue Struktur der gerechten
Konkurrenz und gegenseitigen Förderung aller Eigentumsformen bilden kann. Die
Refinanzierungsbedingungen werden verbessert.“ (17. Parteitag)
Stolz
vermeldet die Homepage der Chinesischen Botschaft in der BRD in diversen
Artikeln, wie in dem vom 12.2.2008: „Chinas Privatwirtschaft verzeichnet
starkes Wachstum“. Darin heißt es laut Staatsangaben seien: „Allein im
vergangenen Jahr 410 Privatunternehmen an die Börse gegangen, das seien 33 mehr
als im Jahr 2006. Ende September seien mehr als 110 Millionen in
Privatunternehmen beschäftigt gewesen“.
Konkret
zeigt sich die rasant anwachsende Bedeutung privatwirtschaftlicher
Konzerne/Monopole heute so: „Zur Zeit (2008) beträgt der Anteil der
nicht-gemeineigenen Wirtschaft im Bruttosozialprodukt über 50%. Die
nicht-gemeineigene Wirtschaft macht zwei Drittel in der Steigerung des
Bruttosozialprodukts aus. 70% der Berufstätigen in Städten und Kommunen
arbeiten in nicht-gemeineigenen Unternehmen.“ („Die neue Struktur“)
Das heißt
im Klartext: Heute ist der treibende Motor der chinesischen
Wirtschaftsentwicklung der privatkapitalistische Monopolsektor.
Gleichzeitig
orientiert der 17. Parteitag darauf: „das wissenschaftliche Entwicklungskonzept
tief gehend durchführen und in die Tat umsetzen, das Denken weiter befreien, an
der Reform und Öffnung festhalten… Die Multipolarisierung der Welt ist
irreversibel, die Globalisierung der Wirtschaft entwickelt sich tief gehend,
die wissenschaftlich-technische Revolution wird beschleunigt vorangetrieben.“
(17. Parteitag)
Das
wissenschaftliche Entwicklungskonzept beruht auf den langfristigen Plänen der
chinesischen Parteiführung seit Beginn der 2000er Jahre das Billig-Exportland
China zu einer führenden Industriemacht umzustrukturieren. Ziel ist eine auch
auf eigenständig entwickelter Hoch-Technologie beruhende Großindustrie weiter
auszubauen und auf diesen Sektor das Hauptschwergewicht zu legen. Dazu sind die
Bildungs- und Qualifizierungsoffensive sowie der forcierte Ausbau ausgewählter
Industriebereiche vorgesehen. Das alles läuft unter dem Begriff
„Wissenschaftliches Entwicklungskonzept“. In kapitalistischen Kategorien geht
es um: „Das Erklimmen der nächsten Stufe der Wertschöpfung in der chinesischen
Wirtschaft – mit höherer Innovationskraft“. (Liu, Topmanager des Leverkusener
Chemiekonzerns Lanxess, WirtschaftsWoche Global, China, Nr.1/2008, S. 75, im
weiteren WW)
China
strebt die Entwicklung zum HighTech-Land an, d.h. es will in allen Bereichen
seine Industrieproduktion zur Weltspitze aufschließen lassen. Verbunden damit
ist die Orientierung auch hin auf die Stärkung des inneren Marktes und das
Ankurbeln des Konsums der Werktätigen. Das soll die Potenz und das
eigenständige Agieren der Wirtschaftsmacht auf dem Weltmarkt verstärken. „Chinas Industriepolitik ist nach
wie vor darauf ausgerichtet, die einheimische Wirtschaft vor ausländischen
Wettbewerbern zu schützen. Ausländische Investitionen werden in erster Linie
gefördert, um die erforderliche Infrastruktur aufzubauen, die erforderlich ist
eine eigene wettbewerbsfähige Industrie zu entwickeln, deren Zielfluss endlich
der erfolgreiche Wettbewerb gegenüber ausländischen Investoren sein soll.“ Ein
Beispiel: „In der Automobilindustrie wurde die 10-Jahresplanung ausgegeben,
dass binnen 10 Jahren 50% der Automobilproduktion Chinas in chinesischer Hand
sein muss.“ („Neues Außenhandelsrecht“, 2008, www.trempel.de)
In dem
schon erwähnten Artikel „Die neue Struktur des chinesischen Eigentumssystems“
werden die Grundzüge einer kapitalistisch-imperialistischen Ökonomie
aufgezeigt: „Zur Zeit hat sich der Inhalt der Eigentumsformen gravierend
verändert. Erstens ist die staatseigene Wirtschaft zum großen Teil zur
gemischten Eigentumsform mit Holding durch staatseigene Unternehmen geworden.“
Staatskapitalistische Konzerne in reiner Form gibt es fast nicht mehr. An ihre
Stellen treten Holdings, d.h. Monopole, die sich aus Staats- und Privatkapital
zusammensetzen.
„Zweitens
haben sich die Kollektivunternehmen auf dem Land und in kleinen Kommunen zu
privaten Betrieben und Aktienkollektivgesellschaften verwandelt.“
Die
kapitalistische Konzentration schreitet demnach auch in der Landwirtschaft
voran.
„Drittens
sind die mittleren und großen privaten Unternehmen zum großen Teil private
GmbHs und Aktiengesellschaften geworden und entwickeln sich zu einer gemischten
Eigentumsform.“
Das
bedeutet nichts anderes als dass die Monopolisierung des Privatkapitals weit
vorangeschritten ist.
„Viertens
bilden die neu entstandenen wirtschaftlichen Organisationen eine neue
Wirtschaftsform. Es gibt z. B. jetzt mehr als 50
Fondsverwaltungsgesellschaften, die über 300 Fonds verwalten. …Diese
Fondsverwaltungsgesellschaften sind die größten gesellschaftlichen Investoren
geworden. Das Eigentumsrecht dieser Firmen ist meistens pluralisiert und gehört
der Öffentlichkeit.“
Diese
Entwicklung besagt, dass für das Finanzkapital weiteres, brachliegendes Kapital
zur Verfügung gestellt und neue Anlagemöglichkeiten geschaffen wurden.
Pensions-, Versicherungs-, Immobilien-, und andere Fondgesellschaften wurden
gebildet. Die vorher zweckgebundenen und in dem Sinne nicht kapitalisierten
Gelder aus Rentenkassen, Versicherungen etc. wurden jetzt als Quelle für
Investitionen genutzt. Diese Fondsverwaltungsgesellschaften sind gemischte
Kapitalgesellschaften (Staat und Privatkapital).
Die
Perspektive ist laut Vorsitzenden der chinesischen Vereinigung der
Industriellen und Kaufleute, Huang M.: „Die Zentralregierung wird schrittweise
bis sogar vollständig die Politik und Gesetzgebung aufheben, die den
Unterschied zwischen verschiedenen Eigentumsformen betonen. Gereinigte,
transparente und gerechte Politik für alle Eigentumsformen wird festgesetzt
werden. Die Tendenz der verschiedenen Eigentumsformen sieht so aus: Erstens,
die Gestaltung und Struktur der staatseigenen Wirtschaft wird verbessert. …
Aber das Gewicht der staatseigenen Wirtschaft wird sich schrittweise senken und
in mehr Konkurrenzbereichen sogar zurückziehen. Zweitens, die
Individualwirtschaft und mittelständische private Betriebe werden entwickelt
und spielen eine führende Rolle in der Schaffung von Arbeitsplätzen. Die
größeren privaten Betriebe werden zu einer gemischten Wirtschaft mit dem
Schwerpunkt bei Privatwirtschaft entwickeln und bilden den Hauptteil der oben
genannten gemischten Wirtschaft und Öffentlichkeitswirtschaft. Drittens,
gemischte Wirtschaft und Öffentlichkeitswirtschaft werden in großem Umfang
entstehen und spielen eine wichtige Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung.
Die verschiedenen Eigentumsformen in China werden in dem jeweiligen Bereich
ihre Funktion ausüben, gleichberechtigt konkurrieren, gegenseitig fördern und
gemeinsam entwickeln.“ (ebenda)
Das ist das
Programm der schrittweisen Zurückdrängung der Staatsbourgeoisie bzw. ihre
„Verwandlung“ in ‚private Kapitalisten’ sowohl in der Großindustrie, in
Finanzkonzernen wie in der Landwirtschaft. Diese Tendenz wird klar vorgegeben
und oberstes Ziel ist die Profitmaximierung: “Bei der Reform der Staatsbetriebe
richtet China sein Augenmerk auf die Steigerung der Wirtschaftseffizienz. Die
wichtigsten Maßnahmen dafür sind, die Befugnisse der Regierung gegenüber den
Staatsbetrieben zu verringern und das Verantwortungssystem der vertragsmäßigen
Betriebsführung bzw. das auf der Pachtwirtschaft basierende
Verantwortungssystem einzuführen.“ (China: Fragen und Antworten, china.org,
2006) „Die Anzahl der zentral verwalteten Staatsbetriebe soll, trotz in den
letzten Jahren verbesserter Ergebnisse und steigender Gewinnspannen, bis zum
Jahr 2010 auf rund 100 reduziert werden.“ (Handelsministerium VRC,
german.mofcom.gov.cn, April 2007, im weiteren mofcom.)
Aktuell
sieht die Machtverteilung in zentralen, „national wichtigen“ Konzernen noch so
aus: „Indem die Staatskonzerne nur Minderheitsbeteiligungen an die Börse
bringen, behält Chinas Regierung auch nach den Börsengängen das Sagen in den
Unternehmen. Eine dem Staatsrat unterstellte Behörde kontrolliert etwa 150
zentral verwaltete Unternehmen, darunter auch die großen Öl-, Gas-, und
Stahlfirmen.“ (WW, S. 51, 6.10.2008). Der Staatsanteil liegt z.B. bei den
Rohstoffgiganten Sinopec bei 77%, bei CNCP bei 89%, Baosteel bei 78%.
Die
chinesische Partei/Staatbürokratie ist zwar weiterhin Lenker des
Wirtschaftssystems Chinas, aber es gibt bereits jetzt schon eine starke
Vermischung von Staatsbürokratie, Parteifürsten und Privat-Konzernbonzen
(oftmals diese Funktionen in einer Person), die ökonomisch den normalen
monopolistischen Imperialismus, mit einem hohen Anteil von Staatsmonopolismus
repräsentiert. Allerdings mit der speziellen revisionistisch-bürokratischen
Variante, der Kontrolle durch den Parteimachtapparat.
Die
Verwobenheit von Staats/Parteibürokratie und Privatkapitalismus lässt sich
drastisch an folgenden Angaben verdeutlichen: „Von den 3220 Chinesen mit einem
Privatvermögen von mindestens 100 Millionen Yuan sind 2932 Kinder der höheren
Parteikader. In den fünf Wirtschaftszweigen Finanzen, Außenhandel,
Landerschließung, Großkonstruktionen und Wertpapiere halten Kinder der höheren
Kader 85% bis 90% der Schlüsselpositionen.“ (C.Holz, zitiert bei wikipedia
„Volksrepublik China“)
Chinesische
Staatsmonopole und Privatkonzerne forcieren die Konkurrenz auf dem Weltmarkt.
Die KP China und ihr Staat geben ganz deutlich vor, weltweit Märkte und
Rohstoffquellen zu erobern, Direktinvestitionen vorzunehmen, Unternehmen
aufzukaufen, bzw. Tochtergesellschaften im Ausland zu gründen und Weltmonopole
zu schaffen. Damit demonstrieren sie ganz offensiv, dass sie ein aktiver,
mächtiger und hungriger Konkurrent bei der Neuaufteilung der Welt sind.
Das passt
natürlich zum Ziel des langfristigen Planes der „sozialistischen
Marktwirtschaft“ im Jahr 2050 den „Platz an der Sonne” zu ergattern, damit das
„Reich der Mitte” auf den Platz 1 in der Weltskala kommt, der ihm, entsprechend
dem chinesischem Nationalismus „von Natur aus zukommt”!
CHINAS
WIRTSCHAFT
„…all das erzeugte jene Merkmale des
Imperialismus, die uns veranlassen, ihn als parasitären oder in Fäulnis
begriffenen Kapitalismus zu kennzeichnen. Immer plastischer tritt als eine
Tendenz des Imperialismus, die Bildung des ‚Rentnerstaates’, des Wucherstaates
hervor, dessen Bourgeoisie in steigendem Maße von Kapitalexport und
‚Kuponschneiden’ lebt. Es wäre ein Fehler zu glauben, dass diese Fäulnistendenz
ein rasches Wachstum des Kapitalismus ausschließt; durchaus nicht, einzelne
Industriezweige, einzelne Schichten der Bourgeoisie und einzelne Länder
offenbaren in der Epoche des Imperialismus mehr oder minder stark bald die
eine, bald die andere dieser Tendenzen. Im großen und ganzen wächst der
Kapitalismus bedeutend schneller als früher, aber dieses Wachstum wird nicht
nur im allgemeinen immer ungleichmäßiger, sondern die Ungleichmäßigkeit äußert
sich auch im besonderen in der Fäulnis der kapitalkräftigsten Länder (England).“
(Lenin, „Der Imperialismus“, S. 305/6)
Die
Ausgangslage Chinas 1978, als die „Reform und Öffnungs”-Politik beschlossen
wurde, war so: In China wurde 1949 die volksdemokratische Revolution
durchgeführt und nach und nach wurden Industrie und Boden, die
Landwirtschaftsproduktion verstaatlicht. Mit der Kulturrevolution wurde eine
sozialistische Revolution versucht, die letztendlich nicht erfolgreich war.
Aber trotzdem hat sie dahin geführt, dass die Abschaffung des Privateigentums
an Produktionsmitteln, die Enteignung von Grundbesitz auf dem Land weit
vorangeschritten war.
Das
Wirtschaftsleben des Landes war zentralisiert, und im eigentlichen Sinne
monopolisiert. Die Staatsmacht hatte die KP China inne. Mit der Entartung der
KP Chinas wurde das Staatsmonopol zur Restauration des Kapitalismus benutzt und
auch planmäßig vorangetrieben. Staatsbanken und das Staatsmonopol in Industrie
und Landwirtschaft (Bodenbesitz, Besitz an
land-wirtschaftlicher
Technik) hatten im gesamten Leben des Landes die entscheidende Rolle gespielt.
Wenn auch
nicht der „gewöhnliche Weg” der Entwicklung einer kapitalistischen zur
imperialistischen Macht gegangen wurde, existierte schon staatsmonopolistischer
Kapitalismus nach der Machtübernahme durch die Deng-Revisionisten im Jahr 1978/1979
und war bestimmend. Die Finanzen des Landes waren bei der Staatsmacht
zentralisiert. Die staatlichen Banken
waren der Ort der Verschmelzung des Bank- und Industriekapitals
(Finanzkapital). Durch die Führung in der Staatsmacht haben die Bürokraten der
entarteten KP China die Rolle der Finanzoligarchie übernommen. Auch wenn China
ökonomisch, technologisch damals noch nicht soweit entwickelt war, war das
Fundament, um eine imperialistischen Macht zu werden, schon vorhanden.
MONOPOLE
Weltweit
agieren heute chinesischen Monopole in Konkurrenz mit anderen internationalen
Trusts.
In der „FT
Global 500 Liste“ der Financial Times (Marktwert bezieht sich auf Börsenkurs
vom 31. Dezember 2008) werden die 100 größten börsennotierten Unternehmen nach
Marktkapitalisierung aufgeführt. (siehe Statistik oben)
(Darunter
sind weder Konzerne, die fast vollständig in Staatsbesitz sind noch
Familienholdings, da nur die Unternehmen mit einem Aktienstreubesitz von
mindestens 15% aufgenommen werden.)
Eine
weitere Kategorisierung listet die TOP 50 der größten börsennotierten
Unternehmen weltweit (2007) auf, ohne Banken und Versicherungen. Hier sind 2
chinesische Konzerne vertreten: auf Rang 12 China Petroleum (2006 Rang 13) und
auf Rang 18 Petrochina (2006 Rang 23).
Zum Vergleich:
Unter diesen TOP 50 sind 15 Monopole aus den USA, 9 Deutschland, 7 Japan, 5
Frankreich, 2 Italien, 2 England, 1 Russland und 1 aus Brasilien.
Dieses
gesamte statistische Material beweist das internationale Gewicht chinesischer
Konzerne und Monopole. Namen wie Chinalco (Stahl), Baosteel (Stahl), Sinopec
(Gas, Öl),China Shenhua Energy (Bergbau), China Overseas Land&Investment
(Immobilien), China Merchants (Handel) etc. sind in den Medien und im
Bewusstsein der Bevölkerung im Westen noch nicht wirklich präsent. Aber das
sind die kommenden Giganten auf den Weltmärkten und werden dann so geläufig
sein wie all die berüchtigten Großkonzerne von Sony zu GM, von BASF zu Pfizer,
von Total zu British Petrol etc.
Beispielhaft
für die enorm gewachsene Bedeutung auch der privatkapitalistischen Monopole in
China ist die drastische Zunahme superreicher Finanzmagnaten. In der
„Forbes-Liste von 2008“ (Frobes US-Magazin) gibt es in China 42 chinesische
Milliardäre. Die reichste Frau Asiens ist eine Chinesin, die 26 jährige Yang
Huiyan. In der Hitliste der 25 weltweit reichsten Milliardäre sind 2
chinesische Staatsbürger in Hongkong, Platz 11 Li Ka-shing, Cheung Kong Trust
(Holding mit riesigem Firmengeflecht), Platz 23 Kwok, Sun Hung Kai Properties
(Trust, der sich aus Immobilien-, Bank-, Bau-, Transportunternehmungen
zusammensetzt). Im Vergleich dazu finden sich auf der Liste 1 Deutscher
(AldiNord-Albrecht), 2 Franzosen, 4 Inder, 4 US-Amerikaner, 7 Russen.
In Bezug
auf die Stärke des Finanzkapitals und die Entwicklung Chinas zur
imperialistischen Macht ist auch entscheidend welche Rolle im internationalen
Finanzkapitalgeflecht die chinesischen Banken einnehmen. (siehe unten)
In allen
entscheidenden Wirtschaftsbereichen gibt es entsprechende
Trusts/Holding/Konzerne, die international agieren. Im IT-Bereich z.B. der
Computerproduzent Lenovo. Das chinesische Unternehmen macht 30% seines Umsatzes
in China, ist aber ein international aufgestellter Konzern. Der leitende
Manager Amelio: „Wir sind ein globales Unternehmen. In unserem Top Management
sitzen Leute aus zehn Nationen. Als Lenovo vor gut drei Jahren die PC-Sparte
von IBM übernahm hatten wir drei Milliarden US-Dollar Umsatz in China und zehn
Milliarden Umsatz außerhalb Chinas. Inzwischen haben sich die Gewichte verschoben.“
(WW, S. 10, 6. 10. 2008) 27% Prozent von Lenovo gehören der Chinesischen
Akademie der Wissenschaften.
Zu diesem
Wirtschaftspotential kommt, wie schon gesagt, noch die weltweit größte Anzahl
von Erwerbstätigen in einem Land, die als billigste, weitgehend rechtlose
Arbeitskraft ausgebeutet werden. Weil die technische-maschinelle Entwicklung
noch nicht so weit entwickelt war, spielt diese zahlenmäßig größte Arbeitskraft
der Welt eine wichtige Rolle bei der Konzentration der Produktion. Zudem
verfügt China über einen großen Reichtum an Bodenschätzen bzw. Naturressourcen.
Liste der
100 größten Unternehmen der Welt nach Marktwert
2008
(Auszug,
wikipedia)
Von den 100
größten Unternehmen sind 9 chinesische Konzerne (2007: 8) drei davon unter den
Top Ten. Die anderen 7 Unternehmen in der Rangliste der ersten Zehn sind alles
amerikanische Unternehmen.
Unter den
100 größten Konzernen sind 8 deutsche Monopole, aber keines unter den Top Ten.
2008 2007
2 2 PetroChina (Sparte: …l+Gas,
zweitteuerstes,
zweitgrößtes
Weltunternehmen)
3 9 China Mobile (Sparte:
Telekommunikation
6 7 ICBChina (Sparte: Banken, weltweite
grš§te
börsennotierte
Bank)
18 22 China
Construction Bank
27 VW BRD (Sparte: Auto)
32 33 Bank
of China
48 35 Sinopec
China (Sparte: …l+Gas)
51 47 China Life (Sparte: Versicherungen)
52 E.ON
BRD (Sparte: Versorger)
61 Siemens
BRD (Sparte: Technologie)
63 Deutsche
Telekom
78 66 China Shenhua Energy (Sparte: Bergbau)
79 REWE
BRD (Sparte: Versorger)
82 Allianz
BRD (Sparte: Versicherer)
91 Bayer
(Sparte: Pharma)
94 SAP
(Sparte: Software)
96 CNOOC
(Sparte: Gas+…l)
WIRTSCHAFTSKRAFT
Die
Wirtschaftskraft eines Landes im internationalen Vergleich wird anhand
verschiedener Kriterien bemessen: Am Bruttoinlandsprodukt, am
Bruttonationaleinkommen, am Handelsaufkommen, an den Devisenreserven, am Anteil
der nationalen Wirtschaft an der Weltwirtschaft.
Aktuell
sieht die Situation nach 30 Jahren „Reform- und Öffnungspolitik” nach Angaben
des chinesischen Handelsministerium so aus:
„Einem vom
chinesischen staatlichen Statistikamt am Montag veröffentlichten Bericht
zufolge, liegt das chinesische Bruttoinlandsprodukt seit Reform und Öffnung vor
30 Jahren erstmals drei Jahre lang weltweit an vierter Stelle. Der Im- und Exporthandel
des Landes rangiert ebenfalls an weltweit dritter Stelle. Die Produktionsmenge
an bedeutenden industriellen und landwirtschaftlichen Produkten ist dem Bericht
zufolge führend. Zudem verfüge China über die größten Devisenreserven. China
nehme somit eine immer wichtigere Stellung in der Weltwirtschaft ein, so der
Bericht. Weiter heißt es, das Bruttovolkseinkommen pro Kopf habe in China 1978
etwa 190 US-Dollar betragen. Im Jahr 2007 habe dieser Wert bei 2.360 US-Dollar
gelegen, elf Mal so hoch wie noch 1978. 2006 habe zudem der Anteil der
chinesischen Wirtschaft an der Weltwirtschaft 14,5 Prozent betragen und hinter
den USA auf Platz zwei gelegen. Darüber hinaus sei die Zahl der armen
Bevölkerung in China in den vergangenen 30 Jahren von 250 Millionen auf 14
Millionen gesunken, so der Bericht.” (mofcom. 18.11.2008)
Sowohl nach
chinesischen wie internationalen Statistiken ist China aktuell 2009 weltweit
Nr. 1 nach Bevölkerung (1,3 Milliarden Menschen, vor Indien mit 1,1 Milliarde
und den USA 300 Millionen Menschen), Nr. 3 nach Handelsvolumen, Nr. 4 nach
Wirtschaftskraft (nach BIP nach Kaufkraftsparität ppp) (Anmerkung 6).
Die
Einstufung Chinas auf Platz 4 nach Wirtschaftskraft wurde allerdings Anfang
2009 verändert. Nach dem endgültig vorliegenden Zahlenmaterial für das BIP 2007
wurden die Werte vom chinesischen Statistikamt sowie der Weltbank im Nachhinein
nach oben hin korrigiert, von 11,9 auf 13%, und China rückte damit auf Platz 3
vor. (chinesisches Statistikamt, veröffentlicht in china.org, 15.1.2009) Damit
hat China 2007 Deutschland vom 2. Platz
als Wirtschaftskraft verdrängt und überholt. „2007 wurden demnach in China
3,383 Billionen US-Dollar erwirtschaftet.… Damit übertrifft die chinesische
Wirtschaft Deutschland, das bislang über der Welt drittgrößter Volkswirtschaft
verfügte. (Beijing Rundschau, 22.01.09)
Chinesische
Multis im Erdölsektor
CNPC-China
National Petroleum Corporation: Hervorgegangen aus dem 1988 aufgelösten
Erdölministerium wurde diese Firma als Nachfolgeorganisation geschaffen. 1993
begann die Internationalisierung durch einen Vertrag für ein Ölfeld in Peru.
2005 kaufte CNPC für 4,3 Milliarden Dollar den in Kanada ansässigen Konzern
Petrokazakhastan auf. Damit wurde kasachisches Öl für China gesichert. Das war
der erstmalige Aufkauf einer ausländischen Ölfirma durch ein chinesisches
Unternehmen. September 2007 folgte ein Joint Venture von CNPC mit dem Tschad
für eine Erdölraffinerie im Tschad. CNPC arbeitet in drei
Haupt-Geschäftsbereichen, die die gesamte Wertschöpfungskette der Ölindustrie
abdeckt: von der Erschließung der Öl- und Gasfelder, Raffinerien,
Transportwegen, Maschinen für Erdöl-, Gasförderung bis hin zu einer
umfangreichen Chemiesparte. „Der Konzern expandiert in 29 Ländern. Ende des
vergangenen Jahres ist Material und Ausrüstung in insgesamt 69 Länder
exportiert worden.“ (Xinhua)
Petrochina:
Größter chinesischer Ölkonzern und eines der umsatzstärksten Unternehmen. Er
ist Tochtergesellschaft der staatlichen China Petroleum Corporation (CNPC), die
88,21% der Anteile hält. Die Emission von Aktien im Wert von 4 Milliarden US
Dollar Ende 2007 an der Börse bescherten dem Trust 8,9 Milliarden Dollar
Kapital und sein Wert stieg auf eine Billion Dollar. 0,3% Anteile sind im
Besitz des Investors Warren Buffett (USA), der seine Anteile (angeblich wegen
chinesischer Sudangeschäfte) nach und nach abstößt. Die Hälfte aller Auslandsinvestitionen von
Petrochina 2,5 Mill. Dollar sind im Sudan investiert für den Bau einer 1600 km
Pipeline von der Hauptstadt Khartum zum Roten Meer sowie den Bau einer
Raffinerie mit einer Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen. Sudan deckt ca. 8% des
chinesischen Ölimportes. China ist der wichtigste ausländische Investor im
Sudan.
In China
verfügt der Konzern über ein Netz von 18.000 Tankstellen.
Sinopec: Gehört
zu den drei größten Mineralölunternehmen in China. Der Konzern erschließt
Erdöl- und Erdgasvorkommen, hat Raffinerien und vermarktet seine
petrochemischen Produkte weltweit. Über Tochtergesellschaft erfolgte der
Einkauf in Erdölfelder in Gabun/Afrika. (Quelle wikipedia)
CNOOC-China
National Offshore Oil: Drittgrößter Mineralölkonzern Chinas, nach Sinopec und
CNPC. 70% Besitzanteile sind in chinesischem Staatsbesitz. Seine Aktionsfelder
international liegen in Afrika, Iran und Europa. Seit seinem Börsengang 2001
wächst das Unternehmen im Schnitt um 37% im Jahr. August 2008 übernahm eine
Tochtergesellschaft der CNOOC, den norwegischen Öl- und Gasförderer Awilco
Offshore für mehr als 2,4 Milliarden Euro. Der Awilco Konzern verfügt vor allem
über eine effektive Fördertechnik und hoch technisierte Spezialschiffe. Selbst
gestecktes Ziel der CNOOC ist, laut Vizepräsident Zhong, bis 2020 ein
Weltkonzern in der Erdölindustrie zu werden. (Quelle Wikipedia)
Beim
Bruttoinlandsprodukt ging es die ganze letzte Dekade immer aufwärts. Das
durchschnittliche Wachstum von 8 Jahren (2000-2007) liegt bei 11,27%. Für 2009
sind die Wachstumsprognosen aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise
heruntergefahren worden auf eine Steigerung von nur 7,5% des BIP.
Der Anteil
des BIP 2007 nach sektoraler Entstehung betrug für die Industrie 49%, für
Dienstleistungen 39 % und für Landwirtschaft 12%.
Wir müssen
hier aber auch deutlich machen, dass der enorme BIP-Wert auf der Grundlage der
größten Bevölkerung der Welt die reale Stärke und vorhandenen Schwach--stellen
des chinesischen Kapitalismus/Imperialismus nicht ausreichend wiedergibt.
Dieser
BIP-Wert wird oft von den bürgerlichen Medien angeführt, um warnend vor der
„Gelben Gefahr“ den chinesischen Aufstieg als ungeheure Weltbedrohung zu
verkaufen und eine propagandistische Übertreibung der heutigen tatsächlichen
Rolle Chinas zu betreiben. Wenn nur dieser Wert genommen wird, wird eine
größere Kraft suggeriert als China sie tatsächlich hat. Darum muss auch der BIP
Wert pro Kopf beachtet werden.
In der
internationalen Vergleichsstatistik der Weltbank steht China hier weit
abgeschlagen auf Platz 120.
Das gleiche
gilt für den Maßstab nach Bruttonationaleinkommen (BNE). Auf der
internationalen Rangliste Bruttonationaleinkommen liegt China 2007 auf Rang 4.
Im Vergleich mit der Rangliste der Staaten nach BNE pro Kopf 2007 liegt China
allerdings auf Platz 132. Zum Vergleich Deutschland nimmt den Platz 23 ein. (World Development Indicators
Database, web Seite World Bank).
Diese
Zahlen zeigen eines ganz klar: Das heutige China hat hinsichtlich der
Produktivität der Arbeit noch einen langen Weg vor sich um das Niveau der
imperialistischen Großmächte vor allem aber der Nr 1. unter ihnen, der USA zu
erreichen. Was die schiere Größe der „Wirtschaftsmacht“ ausmacht ist vor allem
die Bevölkerungsanzahl Chinas ausschlaggebend.
Die
„Rückständigkeit“ der chinesischen Wirtschaft, die die chinesischen Machthaber
– teilweise überbetonend – beklagen,
bringt mit sich, daß z.B. Deutschland mit einer Bevölkerungszahl die ein
sechzehntel der chinesischen Bevölkerung hat, fast das selbe BIP produziert wie
China. In absoluten Zahlen beträgt der BIP Umfang Chinas 2,8 Billionen Euro,
der Deutschlands 2,49 Billionen Euro. (chin.org. 15.1.2009)
Es ist zwar
zugleich eine bewusste Untertreibung, wenn die chinesischen Machthaber von
China als dem „größten Entwicklungsland“ sprechen. Aber einen Kern Wahrheit
enthält diese Einschätzung doch. In der Frage der technischen Grundlagen der
Produktion und der Arbeitsproduktivität muss der chinesische Imperialismus noch
mächtig aufholen um an die Großmächte aufzuschließen. So führt der chinesische
Botschafter Ma Canrong folgende zu überwindende Faktoren auf: „Gleichzeitig ist
es aber uns ganz klar im Kopf, dass China noch immer ein Entwicklungsland ist.
Die 1,3 Milliarden Bevölkerung vergrößert sich jährlich um 12 bis 13 Millionen.
Chinas Bruttoinlandsprodukt hat sich zwar dem deutschen Niveau genähert, das
Pro-Kopf-BIP steht aber am hinteren Platz hinter 100 Ländern der Welt. Jährlich
kommen 24 Millionen neue Arbeitskräfte auf den Arbeitsmarkt. In China leben
mehr als 82 Millionen Behinderte, fast so viel wie die Einwohnerzahl
Deutschlands. Außerdem ist die chinesische Wirtschaft mit Herausforderungen
konfrontiert, wie zum Beispiel schwacher Innovationsfähigkeit, irrationeller
Wirtschaftsstruktur, extensivem Wachstumsmodell, ungleichmäßiger Entwicklung
zwischen Stadt und Land bzw. zwischen Regionen, dem immer größer werdenden
Einkommensunterschied und dem Widerspruch zwischen der wirtschaftlichen
Entwicklung und dem Umweltschutz. In einer langen Zeit wird es Chinas
wichtigste Aufgabe bleiben, sich auf die Entwicklung zu konzentrieren, das
materielle und kulturelle Lebensniveau der Bevölkerung zu erhöhen. China wird
sich anstrengen, bis 2020 eine Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand für alle
aufzubauen. China wird weiter an der grundlegenden Staatspolitik der Reform und
Öffnung festhalten, die nachhaltige Entwicklung und die Menschen in den
Mittelpunkt stellen. Wir werden alle Faktoren berücksichtigen und eine
allseitige, koordinierte und nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und
Gesellschaft fördern.“ (Rede bei der Frankfurter Gesellschaft für Handel,
Industrie und Wissenschaft, 24.09.2008)
Bruttoinlandsprodukt
(BIP) und Reales Wachstum 2008:
Jahr Zuwachs[%] Mrd.
Yuan Mrd. USD BIP/Kopf
2000 8,4 9.922 1.200 945
2001 8,3 10.
966 1.326 1.044
2002 9,1 12.033 1.455 1.146
2003 10.0 13.582 1.642 1.293
2004 10,1 15.988 1.933 1.522
2005 10,4 18.386 2.230 1.715
2006 11,6 21.192 2.649 2.038
2007 11,9 24.952 3.327 2.540
2008, 1.Hj 10,4 13.062 k.A.
k. A. Quellen: NBS, China Monthly, [in Mrd. US-D]
(Angaben
aus: "Deutsche Botschaft Peking, Wirtschaftsdaten kompakt, Stand: 17.
Oktober 2008". Diese Zahlen sind ohne Hongkong und Macau, auch bei den
Angaben der Weltbank)
Der gleiche
Tenor ist in der „Beijing Rundschau“, in der Artikelüberschrift „Die
drittgrößte Volkswirtschaft? China sollte kühlen Kopf bewahren!“ (22.01.2009)
zusammengefasst. In der Diskussion zur Aussagekraft der Statistik über das
Wirtschaftswachstum, das China auf den dritten Platz, hinter den USA und Japan,
brachte und Deutschland auf Platz vier in der Rangliste verdrängte, wird
folgendes vertreten: „Chen Lian, Journalist der Junghua Shibao, einer
Tageszeitung in Beijing veröffentlichte am 19. Januar einen Kommentar, indem er
die Chinesen warnte zur sehr euphorisch zu sein. Gerade mal 80 Millionen
Deutsche hätten auf einem Staatsgebiet von rund 357.000 Quadratkilometern eine
sehr starke Volkswirtschaft geschaffen, während 1,3 Milliarden Chinesen auf 9,6
Millionen Quadratkilometern die so genannte ‚drittgrößte Volkswirtschaft der
Welt’ errichtet hätten. Die Deutschen sollten stolz sein, nicht aber die
Chinesen!
Außerdem
machte Chinas Anteil am Wirtschaftsaufkommen im Jahr 1820 bereits 28,7%
aus,
dies entspricht dem Anteil den die US-Wirtschaft heute an der
weltweiten
Wirtschaftsleistung hält. Lange Zeit seiner Geschichte hatte China
als
bevölkerungsreichstes und flächenmäßig
größtes Land der Erde auch die größte
Volkswirtschaft.
Gemessen an seiner prächtigen Vergangenheit haben China noch einen
langen Weg
in eine angenehme Zukunft zurückzulegen.
Außerdem
spiegele das BIP gar nicht die wissenschaftlich-technische Konkurrenzfähigkeit
und das wirtschaftliche Entwicklungsniveau eines Landes wieder. Der Erlös aus
dem Verkauf von Millionen Tonnen Kohle entspräche gerade einmal dem Wert eines
Autos von Toyota. (…) Zudem habe China durch die Kohleförderung im Tagebau
beträchtliche Agrarflächen für immer zerstört. Nach Abzug der Kosten für
weiträumige Umweltzerstörungen mag es vielleicht sogar ein negatives Wachstum
geben(…) Wang Dongjing von der Wirtschaftsabteilung der Parteischule des ZK hat
ebenfalls festgestellt, dass China viel mehr als Amerika, Deutschland,
Frankreich und sogar Indien investieren muss, um die gleiche Menge an BIP zu
schaffen. Die Produktivität sei zu gering. Wang und Lin heben außerdem hervor,
dass der Dienstleistungssektor in China bislang weniger als 50% zum BIP
beitrage. Diese Quote liegt weiter unter dem Durchschnittswert entwickelter
Länder von 70% (...) Der Konsum trage nur etwa 50% zum BIP bei, und läge somit
viel niedriger als der Weltdurchschnitt von 79%. ‚Das heißt, dass die Chinesen
Konsumverzicht üben, um das BIP zu schaffen.’ Der Abstand zwischen den Reichen
und Armen der Gesellschaft werde immer größer.“
Hier wird
deutlich gesagt woran, an welchem Ziel die KP Chinas, die chinesische
Bourgeoisie und ihre Propagandisten sich ausrichten: an der größten Weltmacht!
Ganz ungeschönt werden zentrale Schwachpunkte, wie Umweltvernichtung,
Verelendung der Werktätigen, Rückstand in der Technologie etc. angesprochen, um
anzuspornen weltweit eine Großmacht und darunter die Nr. 1 zu werden!
HDI
bedeutet Human Development Indicators, (Menschlicher
Entwicklungs-Indikator/Lebensstandard). In diesem werden die Länder an Hand eines
Bündels von Kriterien wie Zugang zu Trinkwasser, Sanitäreinrichtungen,
Energieverbrauch pro Kopf, bewertet. Hier nimmt China 2007 den Rang 88 ein. Im
Vergleich Deutschland liegt auf Rang 22, Frankreich 10, Lybien 56, Jordanien
86, USA 12, Russische Föderation 67. (Fischer Weltalmanach 2009, VR China
einschließlich Hongkong und Macau)
In der
Warenproduktion liegt China in vielen zentralen Bereichen weltweit an erster
Stelle, bzw. steht auf den vordersten Rängen. Das Handelsministerium der VRCH:
„Die Produktionsmenge an bedeutenden industriellen und landwirtschaftlichen
Produktion ist dem (Statistik) Bericht zufolge führend.“ (china.org)
Wir geben
Beispiele anhand ausgewählter Länder im Vergleich mit China in einer Statistik
im Anhang des Artikels. (S. 38)
Selbst in,
auf den ersten Blick „exotisch“ erscheinenden Bereiche, wo wir China kaum als
bedeutsam einschätzen würden, ist es mittlerweile in Führung gegangen: So steht
2006 China an dritter Stelle weltweit in der Größe der Bioanbaufläche (vor
allem Bio-Baumwolle), hinter Australien und Argentinien. (Wirtschaftswoche
global, 6.10.2008, S. 7)
China hat
sich in allen Sparten, die aufgeführt sind, enorm schnell entwickelt und
bewiesen, dass es in der Weltproduktion eine bedeutende Macht ist. China hat
nicht nur in diesem Bereich eine solche Position, sondern auch in anderen
Wirtschaftsbereichen wie beim Import und Export.
Nach
ILO-Angaben gibt es 2007 769.900 Millionen Erwerbstätige. (Daten der
Internationalen Arbeit Organisation, laborsta.ilo.org) Die Beschäftigung in den
Sektoren ist so aufgegliedert: in der
Landwirtschaft 43%; Dienstleistung 32%; Industrie 25%. In den Städten arbeiten
283 Millionen Erwerbstätige.
Sehr
umstritten sind die Angaben über die Anzahl der Erwerbslosen. Offizielle
chinesische Angaben geben für 2007 die in den Städten registrierten
Erwerbslosen mit 8,3 Millionen, eine Quote von 4%, an. Zur Erwerbslosigkeit im
ländlichen Bereich sind kaum offizielle Zahlen zu finden.
Weltbank
und ILO schätzen ca. 160 Millionen Erwerbslose im ländlichen Bereich. Die
Asiatische Entwicklungsbank sieht die Erwerbslosigkeit in den Städten bei 8,5%,
die ländliche bei 30%.
Ziemlich
offensichtlich ist die Erwerbslosenzahl weit höher als offiziell angegeben. Die
Zahl der Wanderarbeiter wird 2008 auf ca. 200 Millionen geschätzt. Gleichzeitig
wird aber von einer Rückläufigkeit der Wanderarbeiter ausgegangen, da es einen
zunehmenden Arbeitskräftemangel in der chinesischen Industrie gibt. Anderseits:
Im Zuge der Krise steigt die Erwerbslosigkeit, selbst nach chinesischen
Behördenangaben, seit 2003 zum ersten Mal an. Bereits für das 4. Quartal 2008
nennen sie selbst eine Quote von 8,9 Erwerblosen in den Städten. (jw,
21.01.2009) Die chinesische Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) gibt im
Dezember die Erwerbslosenquote in den Städten bereits mit 9,4% an. Zusätzlich
wird angemerkt, liegt die Rate von Universitätsabsolventen, die keinen Job
haben mittlerweile bei 12%. (China Daily – China täglich – Dezember 2008)
Die
Klassenwidersprüche, die extreme Ausbeutung und Verelendung der
ArbeiterInnenklasse, der armen Bauern und anderen Werktätigen auf der einen
Seite und der rasante, in gigantischem Ausmaße angewachsene Reichtum der
chinesischen staatsmonopolistischen und privatkapitalistischen Großbourgeoisie
verschärfen sich unter diesen Bedingungen ungeheuerlich. Aufstände, Streiks,
Klassenkämpfe im imperialistischen China sind auf der Tagesordnung. Trotz
brutaler militärisch-polizeilicher Unterdrückung, willkürlichen Verhaftungen
und drakonischen Bestrafungen sind sie nicht aufzuhalten. Das Proletariat
Chinas stellt zunehmend selbstbewusster und massiver seine Forderungen und
widersetzt sich dem bürokratisch-sozialimperialistischen Regime.
HANDELSMACHT
Chinas
Import und Export mit seinen wichtigsten Handelspartnern sieht so aus:
In den
letzten 3 – 4 Jahren liegt China im Ex- und Import weltweit auf 3. Platz, nach
den USA und Deutschland und hält sich dort. Beim Export stehen Deutschland und
beim Import USA an erster Stelle. Vorraussagen sehen ein Überholen von Deutschland
als „Exportweltmeister“ durch China bereits für 2009 als möglich. (Tagesspiegel
30.7.2008). China steht mit großem Abstand beim Import vor Großbritannien und
beim Export weit vor Japan.
„Die
wichtigsten Exportgüter Chinas sind Maschinen und elektronische Produkte. Nach
offiziellen Angaben der Zollbehörden ist die Zahl der chinesischen
Spielzeugexporteure binnen Jahresfrist um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
Das
Exportwachstum in der Textilbranche sank ebenfalls drastisch, obwohl die
Regierung nach Einbrüchen im Juni die Steuernachlässe für die strauchelnde
Branche erweitert hatte. Maschinen, mineralische und chemische Produkte sowie
Metalle (d.h. auch Rohstoffversorgung mit Auswirkungen auf die Weltmarktpreise)
dominieren die chinesischen Importe und erreichten 2007 ein Volumen von knapp
800 Mrd. US-Dollar.“ (Deutsche Botschaft, 2008) Auch in diesem
Wirtschaftssegment entstanden riesige weltweit operierende chinesische
Dienstleistungsgiganten. So ist z.B. die Li & Fung Gruppe (Hongkong) führend
im Einkauf für die internationalen Handelskonzerne. Der Chinageschäft-Anteil
liegt bei 40%. „Mit über 26.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern der Welt zählen
sie (Li & Fung Gruppe) Unternehmen wie Wal-Markt, Toys’R’us zu ihren
Kunden.“ (WW, S. 50, 1/2008)
Auch mit
der Erhöhung des Handelsvolumen und des Handelsüberschusses wurde China
weltweit zu der Macht, die über die höchsten Devisenreserven verfügt. Noch Ende
2005 hatte China über 818,9 Mrd. US-D Devisenreserven und stand damit nach
Japan auf dem 2. Platz. Aber in kürzester Zeit hat China Japan überholt und
besetzt seit Herbst 2006 den ersten Rang. China hat nicht nur Japan überholt,
sondern seine Devisenreserven um mehr als das Doppelte erhöht und erzielte Ende
September 2008 1,91 Billionen US-Dollar.
INVESTITIONEN…
a)
Ausländische
Der Beginn
der „Reform und Öffnungspolitik“ war gleichsam die Einladung an alle
imperialistischen und kapitalistischen Länder in China zu investieren. Bis
Anfang der 1990er verliefen die Investitionen noch sehr langsam und zögerlich.
Seit Beginn der 1990er haben sie sich in ungeheurem Tempo erhöht. Nach Angaben
des chinesischen Handelsministeriums verlief die Entwicklung so: „Zwischen 1979
und 2005 hat China Auslandskapital in Höhe von 809,2 Milliarden US-Dollar
tatsächlich genutzt, davon waren 622,4 Milliarden US-Dollar ausländische
Direktinvestitionen. Im Jahr 2006 stiegen die Auslandsinvestitionen weiter; das
tatsächlich genutzte Auslandskapital betrug 73,53 Milliarden US-Dollar, 69,47
Milliarden US-Dollar davon waren ausländische Direktinvestitionen.“ (mofcom.
22.9.08) China ist neben den USA eines der Länder, in dem die meisten
ausländischen Direktinvestitionen getätigt werden. Nach weiteren Angaben des
Handelsministerium zufolge: „Bis Ende 2006 investierten Geschäftsleute aus 192
Ländern und Gebieten in China, und die Zahl der Unternehmen mit ausländischer
Kapitalbeteiligung stieg auf 553 000. Internationale Finanzgiganten und
multinationale Konzerne sehen in China ein aussichtsreiches Ziel. Von den 500 größten
multinationalen Konzernen der Welt haben bereits 450 Investitionen in China
getätigt. China wird heute von internationalen Investoren und Finanzkreisen als
eines der Länder mit den besten Investitionsbedingungen bewertet.“ (ebenda)
Diese Darstellung entspricht den Fakten.
Die
ausländischen Direktinvestitionen zwischen 1990-2007 setzen sich nach Angaben
der „Deutsche Botschaft Peking, Wirtschaftsdaten kompakt, Stand: 17. Oktober
2008” so zusammen:
Diese
Angaben zeigen uns, dass außer den USA und Japan, die großen imperialistischen
Mächte wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien weniger Investitionen
vornehmen als Taiwan, Singapur oder Südkorea. Aber sie sind schon längst dabei,
ihre Investitionen zu erhöhen.
Für die
Umstrukturierung der chinesischen Industrie hin zur Hochtechnologie, sowie zur
Stärkung eigener chinesischer Schwerindustrie, Maschinenproduktion etc. ist
wichtig: Im Sommer 2007 verabschiedete das chinesische Parlament ein Gesetz das
strengere Prüfungsmechanismen bei Fusionen und Übernahmen von chinesischen
Firmen durch ausländische vorsieht. Es soll verhindert werden, dass diese
Übernahmen nicht „zur Entstehung von Monopolen“ (unter Führung ausländischer
Oberhoheit sozusagen) beitragen und „nicht der nationalen Sicherheit Chinas“ (jw
31.08.2007) schaden. Die chinesische Blockade im Namen der „nationalen
Sicherheit“ ist kein Anzeichen eines diktatorischen Staatsmonopolismus, wie es
vielfach in der Presse hingestellt wird.
Die
Großmächte, ob staats- oder privatmonopolistisch, gehen allesamt so vor.
In den USA
sind etliche Deals von chinesischen Firmen durch eine Blockade der
Bush-Regierung gescheitert. Der mit der amerikanischen
Private-Equity-Gesellschaft Bain Capital geplante Aufkauf des
US-Telecomausrüsters 3com durch den chinesischen Telecomausrüster Huawei (er
wollte 16% Firmenaktien erwerben) ist ein Beispiel.
Der
Einstieg von Huwai sei „ein verdeckter Angriff auf die nationale Sicherheit
Amerikas“, da zu den Kunden von 3com auch das Pentagon zählt. (WW, 1/2008) Das
waren die Argumente um diesen staatlicherseits zu untersagen.
Breit in
den Medien wurde 2005 über den Übernahmeversuch der amerikanischen
Erdölgesellschaft Unocal durch den chinesischen Konzern CNOOC (China National
Offshore Oil Corporation) für 18,5 Milliarden Dollar berichtet. Ein Aufschrei
ging durch das „freie“ nationalistische Amerika, und der US-Staat untersagte
auch diesen Aufkauf.
Auch Glos,
ehemaliger deutscher Wirtschaftsminister gesteht in Bezug auf chinesische
Investitionen in Deutschland ein: „Im Einzelfall mag es vielleicht auch einmal
Investitionen geben, die daraufhin geprüft werden müssen, ob sie die
öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden.“ (WW, S. 20, 1/2008)
China
streicht einerseits die paradiesischen Steuervergünstigungen für ausländische
Firmen, die teils nur die Hälfte der Steuern im Vergleich zu ihren chinesischen
Konkurrenten zahlen mussten. (jw, 31.08.2007) Auf der anderen Seite wird massiv
die Ansiedlung multinationaler Konzerne z.B. in Shanghai gefördert. Das
notwendige eingetragene Kapital zur „Errichtung regionaler Hauptverwaltungen“
multinationaler Konzerne wurde von 30 Millionen auf 10 Millionen US-Dollar
gesenkt. Damit sollen vor allem auch mehr „Mittelständische ausländische
Unternehmen“ angezogen werden. Ihre Investitionen und Firmengründungen sind
immer noch mit hohen Technologieschüben für die chinesische Industrie
verbunden.
Die
wichtigsten Handelspartner Chinas 2007
Land
Export Import Volumen
Wachstum
Japan 102,1 134,0 236,1 14%
Hongkong* 184,4 12,8 197,2 19%
Südkorea 56,1 103,8 159,9 19%
Taiwan 23,5 101,0 124,5 15%
Deutschland
48,7 45,4 94,1 20%
Singapur 29,6 17,5 47,1 26%
Sonstige 540,9 471,9 1012,8 43%
Gesamt 1218,0 955,8 2.173,8 23%
davon EU27 245,2 111,0 356,2 27%
[in Mrd.
US-D]
(Hongkong
wird zwar extra aufgeführt, ist aber Teil des Staates VR China. Angaben
„Deutsche Botschaft Peking, Wirtschaftsdaten kompakt, Stand: 17. Oktober 2008“)
Bis 2005
tätigte China relativ wenige Direktinvestitionen im Ausland. Im Jahr 1991 lag
die Höhe von Direktinvestitionen bei ca. 3 Mrd. US-Dollar. Ende 2002 hatte sich
dieser Betrag auf 32 Mrd. US-Dollar und zwischen 2002-2005 auf insgesamt 50
Mrd. US-Dollar erhöht. Die Zunahme lag zunächst bei durchschnittlich 3 Mrd.
US-Dollar im Jahr und ist dann auf 6 Mrd. US-Dollar jährlich angewachsen.
Diese
Angaben werden in der Debatte in der linken Bewegung darüber, ob China
imperialistisch ist oder nicht, als eines der wichtigsten Argumente angeführt:
Da China einen zu geringen Kapitalexport hat kann es keine imperialistische
Macht sein. Während diese Diskussionen liefen, erhöhte China ab 2006 seine
Direktinvestitionen sehr viel zügiger als zuvor. „Die Statistiken des
Handelsministeriums zeigen, dass China zu einem neuen großen Investor wird. Bis
Ende 2006 betrugen die direkten Nettoinvestitionen Chinas im Ausland (außerhalb
des Finanzbereichs) 73,33 Milliarden US-Dollar (US-D); der Umsatz, der bei
Bauaufträgen im Ausland erzielt wurde, erreichte 165,8 Milliarden US-Dollar.”
(mofcom. 22. 09. 2008)
Hongkong 27,70 312,3 40%
Japan 3,59 62,1 8%
USA 2,62 57,3 7%
Taiwan 1,78 46,2 6%
Singapur 3,18 33,0 4%
B.
Jfn.inseln* 16,55 68,1 9%
Südkorea 3,68 38,3 5%
Gr. Brit. 0,83 15,0 2%
Deutschland** 0,74 14,8 2%
Frankreich 0,46 8,5 1%
Sonstige 13,67 122,57 16%
Gesamt 74.80 778,1 100%
davon EU27 3,83 61,7 8%
* Die
Jungferninseln gelten als eine Plattform für Investoren chinesischen Kapitals,
da es ein sogenanntes Steuerhinterziehungsparadies ist, auch Hongkong ist oft
Mittler. ** Lt. statistischem Bundesamt liegen die Gesamtinvestitionen bei 13,5
Mrd. EUR, ca. 20 Mrd. US-Dollar. *** Kumuliert: (zusammengefaßt, insgesamt)
Die
Situation im Jahr 2007 sieht nach der Statistik des chinesischen
Handelsministeriums, des staatlichen Statistikamtes Chinas und des chinesische
Devisen-Amtes so aus: „1) Im Jahr 2007 ist das Nettovolumen auswärtiger
Direktinvestitionen Chinas im Vorjahresvergleich um 25,3 Prozent auf 26,51 Mrd.
US-D gestiegen, darunter nichtfinanzielle Direktinvestitionen von 24,84 Mrd.
US-D mit einer Steigerung von 40,9 Prozent und einem Anteil von 93,7 Prozent
und finanzielle Direktinvestitionen von 1,67 Mrd. US-D mit einem Anteil von 6,3
Prozent.
2) Bis Ende
2007 wurden mehr als 10 000 Unternehmen mit chinesischen Direktinvestitionen
von knapp 7 000 chinesischen inländischen Investitionshauptkörpern in 173
Ländern und Regionen gegründet. Das gesamte Nettovolumen auswärtiger
Direktinvestitionen Chinas betrug 117,91 Mrd. US-D, darunter nichtfinanzielle
Direktinvestitionen von 24,84 Mrd. US-D mit einem Anteil von 85,8 Prozent und
finanzielle Direktinvestitionen von 16,72 Mrd. US-D mit einem Anteil von 14,2
Prozent.
3) Im Jahr
2007 betrug das Umsatzvolumen chinesischer nichtfinanzieller Unternehmen
außerhalb des Festlandes Chinas 337,6 Mrd. US-D und ihr Steuervolumen außerhalb
des Festlandes Chinas erreichte 2,94 Mrd. US-D. Das Außenhandelsvolumen, die
chinesische inländische Investitionshauptkörper durch Filialen außerhalb des
Festlandes Chinas erreichten, betrug 118,9 Mrd. USD. 658 000 Arbeiter, darunter
295 000 Ausländer arbeiteten in chinesischen Filialen außerhalb des Festlandes
Chinas.” (ebenda)
Die
Bereiche in die China investiert, sind sehr vielfältig. “…Der
Wirtschaftsbranche gemäß machten die Direktinvestitionen in den Bereichen
Handelsdienstleistungen, Groß- und Einzelhandel, Finanz, Bergbauindustrie,
Transport und Einlagerung sowie Postservice 80 Prozent des gesamten
Direktinvestitionsvolumen aus. Der Region gemäß konzentrierten sich chinesische
auswärtige Direktinvestitionen hauptsächlich in Asien und Lateinamerika.”
(ebenda)
Diese
Angaben sind von 2007. Hauptsächlich heißt hier aber auf keinen Fall
ausschließlich. Gerade in den letzten beiden Jahre verstärkte China seine
Direktinvestitionen in Afrika massiv. Die Auffächerung von Investitionen in
alle Bereiche und insbesondere die Fusionierung mit anderen Investoren und Konzernen
stehen mittlerweile im Vordergrund: „es handelt sich nun nicht mehr nur um
Handel, Gastronomie und einfache Verarbeitung, sondern auch Marketing, Logistik
und Schifffahrt, Erschließung von Ressourcen, Produktion, Bau, Forschung und
Entwicklung. Der Aufkauf von bzw. die Fusion mit ausländischen Unternehmen
wurde zur Hauptform chinesischer Investitionen im Ausland.” Und: „31,8 Prozent
chinesischer Filialen außerhalb des Festlandes Chinas konzentrierten sich in
der Produktionsindustrie, 19,4 Prozent in der Groß- und Einzelhandelsindustrie
und 15,1 Prozent in der Handelsdienstleistungsindustrie.” (ebenda)
China
investiert Kapital aber nicht nur, wie gemeinhin angenommen wird, in abhängigen
Ländern sondern auch in imperialistischen Ländern. So z.B. erfolgte in den USA
der Einstieg beim Finanzinvestor Blackstone mit 3 Milliarden Dollar und 2007
bei der zweitgrößten US-Investmentbank Morgan Stanley, wo mit 5,5 Milliarden
US-Dollar 10% der Bank übernommen wurden. Im Dezember 2008 gab der private
Internet-/Telekomanbieter „263 Network Communications“ bekannt, als erster
chinesischer Anbieter ins Ausland zu expandieren. Er kaufte 50% der Aktien des
VoIP-Anbieters iTalk in den USA auf. (19.12.2008, german.org.)
Aber auch
in Deutschland, Japan und in Australien wird investiert. China ist für
Australien, das traditionell eng mit USA und Japan verbunden ist, mittlerweile
wichtigster Wirtschaftspartner. So stieg der chinesische Aluminiumgroßkonzern
Chinalco zusammen mit dem amerikanischen Alcoa Unternehmen mit 14 Milliarden
Dollar bei dem australischen Bergbau-Giganten Rio tinto ein und erwarb 9%
Aktienbeteiligung.
Auch das
ist ein Merkmal der imperialistischen Ökonomie wie Lenin feststellte. Die
finanzielle, gegenseitige ökonomische Durchdringung der kapitalistischen und
imperialistischen Konkurrenten. Nur sind genaue statistische Angaben darüber
kaum verfügbar. Die chinesische Regierung hüllt sich darüber in ziemliches
Schweigen. Aber schon wird in den Medien von der „Neuen Geldmacht China“
gesprochen.
China ist
von einer Politik des „langsamen Herantastens“, um Fuß zu fassen zu einer
Politik des „sich schnell Verbreitens“ übergegangen. Die Vielfältigkeit der
Bereiche der Direktinvestitionen sind Ergebnis seiner eigenen starken
Entwicklung. Die chinesischen Kapitalisten plündern nicht nur die
Naturressourcen anderer Ländern, sondern beuten im Ausland auch ArbeiterInnen
der jeweiligen Länder aus. Und das nicht indirekt, sondern direkt durch ihre
eigenen Konzerne, Monopole und Beteiligungen.
Damit
begnügen sich die chinesischen Herrschenden aber nicht. Sie gehen weltweit
staatliche Kooperationen ein um mehr zu investieren. „China habe mit 46 Ländern
und Regionen einen Kooperationsmechanismus zur Förderung der gegenseitigen
Investitionen aufgebaut. Daneben seien noch Kooperationsabkommen zur
Investitionsförderung unterzeichnet worden.” (11.09.2008, mofcom.)
Die
Direktinvestitionen Chinas konkret in Afrika, Lateinamerika, Asien, auch Naher Osten belegen, dass China
neokolonialistisch in die abhängigen Länder eindringt, und sich so in Rivalität
zu anderen imperialistischen Mächten an der Neuaufteilung der Welt aktiv
beteiligt.
Kein
anderes Land hat wie China einen so rasend anwachsenden Bedarf an Rohstoffen,
Erdöl, Gas, Energie. China hat als ganz „spät gekommene“, junge imperialistische
Macht bei der Plünderung der Ressourcen in den abhängigen Ländern einen
unheimlichen Nachholbedarf. „Die Internationale Energieagentur geht davon aus,
dass sich Chinas Energiebedarf von 2005 bis 2030 verdoppeln und seine Ölimporte
mehr als verdreifachen werden. Schon in wenigen Jahren wird China mehr Energie
verbrauchen als die USA.“ (WW, S. 50, 1/2008)
Rolle von
Kapital- und Warenexport
Lenin führt
in seiner Analyse als ein Kriterium des Imperialismus an: „der Kapitalexport,
zum Unterschied vom Warenexport, gewinnt besonders wichtige Bedeutung”. (Lenin,
Werke Band 22, S. 270-271, Dietz Verlag) Das ist eins von fünf grundlegenden
Merkmalen des Imperialismus und hundert Prozent richtig. Aber diese Analyse
wird von einigen politischen Gruppen so interpretiert, dass der Kapitalexport
gegen den Warenexport gestellt wird, oder es wird gefragt, wie hoch der
Kapitalexport sein muss, damit man einen Staat als imperialistisch bezeichnen
kann? Es gibt in Wirklichkeit kein Schema, wie hoch der Kapitalexport sein
muss. Genauso wenig wie der Kapitalexport nicht den Warenexport des jeweiligen
Landes übertreffen muss. So diskutiert Lenin diese Frage nicht!
“Der
Kapitalexport, zum Unterschied vom Warenexport, gewinnt besonders wichtige
Bedeutung”, Ja, der Kapitalexport hat so eine herausragende Bedeutung auch
deswegen, weil er direkt mit der ökonomischen und politisch-territorialen
Teilung der Welt zusammenhängt: “Der Kapitalexport beeinflusst in den Ländern,
in die er sich ergießt, die kapitalistische Entwicklung, die er außerordentlich
beschleunigt. Wenn daher dieser Export bis zu einem gewissen Grade die
Entwicklung in den exportierenden Ländern zu hemmen geeignet ist, so kann dies
nur um den Preis einer Ausdehnung und Vertiefung der weiteren Entwicklung des
Kapitalismus in der ganzen Welt geschehen.” (Lenin, Werke 22, S. 247)
Gleichzeitig hebt Lenin aber auch hervor: „Der Kapitalexport wird zu einem
Mittel, den Warenexport zu fördern.” (ebenda, S. 248)
Den
Kapitalexport gegen den Warenexport zu stellen und umgekehrt hat also nichts
mit Leninismus zu tun. Auch in der konkreten Lage, wenn der Kapitalexport eines
Staats – verglichen mit dem von imperialistischen Großmächten – niedrig ist,
ist das kein Beweis dafür, daß dieses Land eher ein abhängiges als ein
imperialistisches Land ist. Zwei Fragen müssen beantwortet werden: Wie ist die
Tendenz beim Kapitalexport? Steigt der Kapitalexport und spielt mit der Zeit
eine immer bedeutendere Rolle oder nicht?
Wie sieht
der Kapitalexport des betreffenden exportierenden Landes konkret aus? In welche
Länder und in welche Bereiche wird exportiert bzw. direkt investiert? Ist die
Möglichkeit gegeben auch mit einer geringen Masse des Kapitalexports in
absoluten Zahlen das Kapital importierende Land in bestimmten Bereichen abhängig
zu machen? Zum Beispiel spielt der Kapitalexport von 500 Millionen US-Dollar in
Mali oder Eritrea natürlich eine ganze andere, wichtigere Rolle als der
Kapitalexport von 2 Milliarden US-Dollar nach Deutschland. Wichtig ist, welche
Auswirkungen der Kapital- oder Warenexport haben.
Wenn man
diese zwei Fragen hinsichtlich Chinas beantwortet, muß man feststellen:
a) Der
Kapitalexport Chinas nimmt in den letzten Jahren ständig und sehr schnell zu.
Die Tendenz ist steigend.
b) Der
Hauptanteil des chinesischen Kapitalexports geht in Länder und Bereiche, in
denen China auch mit geringem Kapitalumfang großen Einfluß gewinnen kann und
gewinnt.
(Beim
Kapitalexport in imperialistische Metropolen geht das meiste in Staatsanleihen!
D.h. China wird zum Gläubiger dieser Staaten!)
Die China
National Petroleum Corporation (CNPC) hat mit der irakischen Regierung die
Erschließung des Ölfeldes Al.Ahdab im Wert von 1,25 Milliarden US-D.
vertraglich geregelt. Wasserkraftwerke werden von chinesischen Firmen bereits
im Irak gebaut. (WW, S. 51, 1/2008) (Konkret zum chinesischen Neokolonialismus
in Afrika und Lateinamerika weiter unten). So praktiziert das imperialistische
China Neokolonialismus, der unter dem Deckmantel der „Multipolarität“ in den
Weltbeziehungen firmiert, und gegen die Vormacht (Hegemonie) der USA, Europas,
Japans etc. angeht.
Diese
Fakten belegen, China ist nicht nur eine Warenexportmacht. Der
Außenhandelsüberschuss Chinas wird für Direktinvestitionen oder anders gesagt
für Kapitalexport und der Kapitalexport wird als ein Mittel zur Förderung des
Warenexports genutzt.
CHINAS
BANK- FINANZKAPITAL
Vier
zentrale Banken bestimmen das Wirtschaftsgeschehen und den Finanzmarkt, sowie
die Umstrukturierung und Öffnung der Finanzmärkte nach außen. Laut
Wirtschaftswoche: „So wird der Finanzmarkt in China auch heute noch von den
vier Staatsbanken bestimmt: Industrial and Commercial Bank of China, Bank of
China, China Construction Bank sowie Agricultural Bank of China unterhalten
zusammen mehr als 70.000 Filialen und hatten Ende des vergangenen Jahres einen
Marktanteil von mehr als 50 Prozent.” (WW, Sonderheft China 2007, S. 85)
Mit der
Mitgliedschaft in der WTO (Welthandelsorganisation) hatte sich China im Jahr
2001 zur Öffnung seiner Finanzmärkte verpflichtet. Parallel dazu wurden auch
die chinesischen Staatsbanken umstrukturiert. Seit dem 11. Dezember 2006 dürfen
ausländische Banken überall in China Privatkundengeschäfte in Yuan anbieten.
Ein Teil
der großen Devisenreserven werden vom chinesischen Staat an die Banken gegeben,
um über „eigenes Kapital“ zu verfügen. Es wird auch ausländische Beteiligung an
chinesischen Banken erlaubt. Seit dem 27. Oktober 2005 sind – nach und nach –
die chinesischen Banken auch an die internationalen Börsen gegangen.
Der
Marktanteil ausländischer Banken in China beträgt laut „Wirtschaftswoche”
weniger als 2 Prozent. Das sieht nach sehr wenig aus, aber nach Angaben der
„Wirtschaftswoche”, würden die ausländischen Banken zufrieden sein, wenn sie
bis 2010 einen 3 prozentigen Marktanteil erreichen. Weil auch dieser Marktanteil
eine große Kapitalmenge umfasst. Seit der Öffnung der Finanzmärkte haben bis
Ende 2006 29 Auslandsbanken 19 Milliarden US-Dollar in 21 chinesische
Geldinstitute investiert. Die Deutsche Bank ist z.B. mit 9,9% an der Hua-Xia
Bank beteiligt, mit der sie gemeinsam Kreditkarten anbietet. (manager-magazin,
2.01.2008)
Die
Großbanken Chinas sind nicht nur in China tätig. Innerhalb von 3-4 Jahren sind
sie zu den größten Banken der Welt aufgestiegen. Es gibt verschiedene
Messinstrumente wie Bilanzsummen, Marktkapitalisierung etc. zur Bewertung von
Banken. Wesentlichstes Kriterium ist das Kernkapital. Unter den 25 wichtigsten
Banken nach Kernkapital 2007 tummeln
sich drei chinesische Bankmonopole: Die Industrial and Commercial Bank of China
auf Rang 7 (2004 Rang 25), die Bank of China auf Rang 9 (2004 Rang 29), die
China Construction Bank auf Rang 14 (2004 Rang 21).
Zum
Vergleich seien noch folgende angeführt: fünf US-amerikanische Banken, davon
auf Rang 1 Bank of America, Rang 2 Citigroup (Amerika); vier britische, davon
auf Rang 3 HSCB (England); drei französische, davon auf Rang 4 Credit Agricole
(Frankreich); drei niederländische, davon auf Rang 19 Rabobank; drei japanische
davon auf Rang 6 Tokyo-Mitsubishi-UFJ-Bank; eine spanische, Rang 10 Santander
Central Hispano (Spanien); und eine deutsche, davon auf Rang 23 Deutsche Bank.
(Anmerkung
von wikipedia zu den Angaben: die Kernkapital-Zahlen können aufgrund der im
August 2007 ausgebrochnen Finanzmarktkrise und den damit verbundenen
Milliarden-Abschreibungen etlicher Banken erheblich vom aktuellen Wert
abweichen.)
Ende 2006,
waren die vier chinesischen Großbanken gemessen an ihrer Bilanzsumme unter den
30 größten Banken der Welt. Industrial and Commercial Bank of
China Ltd. stand an 20. Stelle.
Ende
November 2007 standen bezogen auf die Marktkapitalisierung, (d.h. die Anteile
der jeweiligen Bank auf dem internationalen Börsenmarkt) die Industrial and
Commercial Bank China und China Construction Bank auf dem 1. und 2. Platz der
größten Banken der Welt. Unter den aufgeführten 10 größten Banken steht die
Bank of China an 5. Stelle. Der Anteil dieser 3 chinesischen Banken macht
zusammen 514,3 Milliarden Euro, während der Anteil von 3 Banken aus den USA
zusammen 343,1 Milliarden Euro ausmacht. (FAZ, Nr.280, S. 21, 1.12.2007)
Auch in den
Tumulten der aktuellen Finanzkrise hielten sich die beiden erstplatzierten
chinesischen Banken auf ihrem Platz. Laut Bloomberg Rangliste, ist die Bank of
China sogar auf den 3. Platz vorgerückt. (FAZ, 6.02.2009) So wird die Liste nun
aktuell von drei chinesischen Banken angeführt.
Der
Börsenwert, die Marktkapitalisierung der Banken weltweit ist insgesamt seit
2007 um 5,5 Billionen Dollar gesunken. Am heftigsten getroffen davon sind die
amerikanischen Investmentbanken, die von den ersten Plätzen verdrängt wurden.
Um sich die Dimensionen dieser Summe vorstellen zu können: Das ist ca. 10% des
globalen Bruttoinlandsprodukt.
Es ist also
Fakt, dass sich die chinesischen Banken weltweit unter den führenden und
größten Banken befinden. Die sogenannte „mortgage“-Immobilien-Finanzkrise April
2007 im amerikanischen Bausektor hatte für die chinesischen Banken den Weg auf
den 1. und 2. Platz geebnet.
Die vom
chinesischen Staat kontrollierte Öffnung und der Börsengang der chinesischen
Banken brachte neue Konkurrenten auf den Finanzmarkt der Welt. In das Ringen um
die Neuaufteilung der Welt ist auch das chinesische Finanzkapital voll
eingestiegen.
China und
Deutschland haben eine lange Geschichte in ihren Beziehungen. Deutschland war
Kolonialmacht in China. Nach der Machtübernahme der Deng-Hua Gruppe und mit der
Verwandlung Chinas in einen kapitalistischen Staat sind die Beziehungen wieder
neu aufgewärmt worden. Nunmehr als imperialistische Partner und Konkurrenten
auf der Weltbühne.
Glos,
ehemaliger Wirtschaftsminister hat den Kern der aktuellen Beziehungen China-BRD
auf den Punkt gebracht: „Die Schnittmengen zwischen Deutschland und China sind
sehr groß, wie unsere florierenden Wirtschaftsbeziehungen zeigen. In diesem
Feld haben wir auch gemeinsame Überzeugungen, beispielsweise, dass
Marktwirtschaft das effizienteste Wirtschaftssystem darstellt.“ (WW, 1/2008,
S.7)
Die
Zusammenarbeit im Handel wird von chinesischer Sicht so angepriesen:
„Heutzutage sind China und Deutschland füreinander der größte Handelspartner in
Asien bzw. Europa. Nach der chinesischen Statistik belief sich das bilaterale
Handelsvolume … von Januar bis August 2007 auf 58,6 Milliarden US-Dollar, mit
einem Zuwachs von 18,6% im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2006. Das
chinesisch-deutsche Handelsvolumen macht einen Anteil von 26,24% des gesamten
Handelsvolumen zwischen China und EU aus.“
(Vorwort chinesischer Botschafter, Ma in Deutschland, „Business Guide
Deutschland-China 2007/2008“).
Von
deutscher Warte aus stellt der Handel sich so dar: „China ist mittlerweile
Deutschlands mit Abstand wichtigster Handelspartner in Asien und wird nach
Einschätzung des DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammertag) weiter an
Bedeutung gewinnen. So soll schon 2009 ein Drittel aller deutsche Asien-Exporte
nach China verkauft werden – Wert etwa 40 Milliarden Euro. Eine noch größere
Rolle spielt China als Warenlieferant. Im kommenden Jahr sollen Ausfuhren im
Wert von 70 Milliarden Euro von China nach Deutschland gehen. Damit würde China
auf Platz 2 der wichtigsten deutschen Einfuhrländer aufrücken – hinter den
Niederlanden… die Handelsbeziehungen mit Amerika werden dagegen schwächer. Der
Umfrage zufolge werden 2009 nicht einmal mehr 8% der deutschen Ausfuhren
dorthin gehen.“ (Tagesspiegel 30.7.2008)
Aber nicht
nur Ex- und Import spielen eine Schlüsselrolle, wie gemeinhin dargestellt wird,
sondern die ökonomischen, finanziellen Verflechtungen dehnen sich auf viel mehr
Bereiche aus, wie z.B. Investitionen chinesischer Konzerne in der BRD und
deutscher in China : „Ähnlich wie der Warenverkehr darf auch der Kapitalverkehr
keine Einbahnstraße sein. Wir sind sehr daran interessiert, dass chinesische
Unternehmen in Deutschland am Geld-, Kredit- und Kapitalmarkt partizipieren.
Dies mehr und mehr chinesischen Firmen zu ermöglichen wird künftig auch eine
wichtige Aufgabe der Repräsentanz der Deutschen Börse AG in Peking sein.“
(Deutscher Botschafter, Schäfer in Beijing anlässlich der Eröffnung der
Vertretung der Deutschen Börse AG in Beijing, Dezember 2008) Beispiele für
chinesisches Kapital in der BRD: Im Dezember 2008 haben die chinesischen
Behörden Investitionen des Baumaschinenhersteller Sany Heavy Industry von 100
Millionen Euro in seiner Europazentrale in Köln abgesegnet. Die chinesische
Fabrik soll einen Jahresumsatz von
350
Millionen Euro mit einem Gewinn von 48 Millionen erzielen. (reuters,
27.12.2008) Jetzt hat der Staatsfond China Investment Corporation (CIC), der
ein Startkapital von 200 Milliarden Dollar erhielt, ein Auge auf eine
Aktienbeteiligung beim Börsengang der Deutschen Bahn geworfen.
Demgegenüber
ist allerdings die deutsche Präsenz in China sehr viel stärker und massiver.
„Die real in China getätigten Investitionen aus Deutsch-land summieren sich auf
13,4 Milliarden US-Dollar, während China bis Ende Juni 2007 260 Millionen
US-Dollar in Deutschland investiert hat.“ (Botschafter Ma, ebenda)
Auch hier
einige Beispiele: Mit modernster Hochtechnologie ist der Bayer-Konzern an
vorderster Front vertreten. Oktober 2008 wurde in Caojing eine neue Bayer
MDI-Anlage (diese fertigt Vorprodukte für Hartschäume-Isolationsmaterial) in
Betrieb genommen. Es ist mit 2,1 Milliarden Euro die größte Auslandsinvestition
von Bayer. Parallel wird mit dem Aufbau einer TDI-Produktion (Weichschäume für
Polster) begonnen, die 2010 in Betrieb gehen soll. 2007 steigerte der Bayer
Trust seinen Umsatz in China (+Hongkong und Taiwan) um 30% auf 1,8 Milliarden
Euro. (WW, 1/2008, S. 7)
Adidas,
deutscher Sportartikelhersteller rollt den chinesischen Markt auf. Seine
Werbekampagne bei Olympia in Beijing hat er sich läppische 250 Millionen
US-Dollar kosten lassen. Das zahlte sich um ein vielfaches aus. Im ersten
Halbjahr 2008 sprang der Adidas-Umsatz in China um 60% nach oben. Im Schnitt
eröffnet Adidas in China pro Monat 100 Geschäfte, bis Ende 2010 sollen es 6000
werden. (WW, 1/2008, S. 17)
Zweiter
deutscher Olympiagewinner war VW. Eine Armada von 5000 VW Fahrzeugen war als
Sponsoring bei Olympia für die Funktionäre und Sportler unterwegs. Mit dem
aktuellen 18% Marktanteil steht VW nach wie vor an der Spitze der 80
Autoproduzenten in China. Die Deutsche Bank hat Anfang 2008 die Lizenz für eine
Deutsche Bank Tochter China Co Ltd. erhalten. Somit steigt die Deutsche Bank in
dem äusserst ertragreichen Privatkundenmarkt in China ein. „Die Gründung und
Genehmigung einer lokalen Gesellschaft in China ist ein bedeutender Meilenstein
für die Deutsche Bank“ (Grassie, Chief Executive Officier, Deutsche Bank asiatisch-pazifischen
Region, Börsenzeitung 3.01.2008).
Bayrische
Hypo- und Vereinsbank AG, Beijing , Shanghai
Bayrische
Landesbank, Beijing, Shanghai
Berenberg
Bank, Shanghai
Commerzbank
AG, Beijing, Shanghai
DEG –
Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, Peking
Deutsche
Bank AG, Beijing, Shanghai, Guangzhou
Deutsche
Postbank, Beijing
Dresdner
Bank AG, Beijing, Shanghai, Guangzhou
DZ Bank AG
– Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Beijing, Shanghai
Ergo-Versicherungsgruppe
AG, Beijing
HSH
Nordbank, Shanghai
KFW –
Kreditanstalt für Wiederaufbau, Beijing
Landesbank
Baden-Württemberg, Beijing, Shanghai
Norddeutsche
Landesbank Girozentrale, Beijing, Shanghai
Westdeutsche
Landesbank (WestLB), Beijing
Westdeutsche
Landesbank Girozentrale, Shanghai
„Das Finanzkapital und die Truste schwächen
die Unterschiede im Tempo des Wachstums der verschiedenen Teile der
Weltwirtschaft nicht ab, sondern verstärken sie. Sobald aber die
Kräfteverhältnisse sich geändert haben, wie sollen dann unter dem Kapitalismus
die Gegensätze anders ausgetragen werden als durch Gewalt?“
(Lenin,
„Der Imperialismus“, S. 278)
Vorweg: Es
gibt Probleme über die Zuverlässigkeit von Datenangaben in diesem Sektor. Die
„amtlichen“ Statistiken und Angaben zu den Militärausgaben, zu Waffenbestand
und ---ausrüstung sind in China, wie in allen anderen kapitalistischen Ländern
auch, mit Vorsicht zu genießen. Sie sind mit Sicherheit meist zu niedrig
angesetzt. Die USA veröffentlichen jährlich einen Pentagonbericht über „Chinas
militärische Macht“, der viel höhere Zahlen liefert, als die chinesische
Regierung vorlegt. Als Ritual folgt von der chinesischen Führung ein wütendes
Dementi. Wahrscheinlich, so banal es klingt, liegt die Wahrheit irgendwo
dazwischen.
Der
Militärbereich wird auch in der VR China offiziell „Verteidigungsbereich”
genannt. Er war und ist eine der Hauptsäulen der Politik der „Vier
Modernisierungen”. Seit 1978 wird im Rahmen der „Reform und Öffnungspolitik”
auch das Militärwesen systematisch modernisiert, aufgerüstet und ausgebaut.
Diese Modernisierung läuft eng zusammen mit der Entwicklung von Wissenschaft
und Technik, der vierten Hauptsäule der „Vier Modernisierungen”.
Hochtechnologie, Waffenproduktion und Waffenimport, Raumfahrt etc. alles sind
wichtige Elemente der „Verteidigungspolitik” Chinas.
„Aktive
Verteidigung“ ist zentraler Schlüsselbegriff der chinesischen Militärstrategie.
Die KP Chinas und der Volkskongress planen und verstärken ganz offensiv die
wirtschaftliche Entwicklung und Stärke in direkter Verzahnung mit der
„Landesverteidigung”, also der Aufrüstung. Das ist ein Beweis mehr dafür, dass
in der Epoche des Imperialismus Politik, Wirtschaft und Militarisierung nicht
voneinander zu trennen sind und das eine ohne das andere nicht existieren kann.
Die wirtschaftliche Entwicklung bringt die Konkurrenz um die Neuaufteilung der
Welt mit sich und diese Konkurrenz fördert den Militarismus, da die ökonomische
Macht in den halbkolonialen, abhängigen Ländern, sowie den modernen
Protektoraten abgesichert werden muss. Aber auch direkte militärische
Auseinandersetzung zwischen den imperialistischen Ländern, die sich aufgrund
der ungleichmäßigen Entwicklung ins Gehege kommen, ist zwingende Notwendigkeit
und wird immer wieder zur Realität.
Im
Unterschied zur revisionistisch-imperialistischen Entwicklung in der ehemaligen
Sowjetunion, der heutigen Russischen Föderation, hat die chinesische
Herrscherclique in den 1980er Jahren nicht in erster Linie auf die Schaffung
einer wuchtigen, international konkurrenzfähigen Militärmacht gesetzt. Sie hat
sich zunächst konzentriert das ökonomische Fundament für eine imperialistische
Macht zu legen. Auch heute noch, wenngleich sie auch enorme
Entwicklungsschritte macht, sind der Militärbereich, die Armee und
Streitkräfte, die militärische Hochrüstung sowohl technologisch als auch
strukturell stark nachholbedürftig um international mit den imperialistischen
Großmächten konkurrenzfähig zu werden.
Offizielle
Sprachregelung der chinesischen Staatsherrscher ist „China verfolge eine
defensive Verteidigungspolitik” und eine „Friedenspolitik”. Aber der Schein
trügt. Selbst das schwülstige Friedensgesäusel auf den Parteitagen der KP
Chinas enthält Hinweise auf Chinas Aggressions- und Expansionspolitik. „Wir
müssen die militärisch-strategischen Richtlinien in der neuen Periode
durchsetzen, die militärische Reform chinesischer Prägung beschleunigen und uns
gut auf militärische Kämpfe vorbereiten, die Fähigkeiten der Armee zur Reaktion
auf unterschiedliche Sicherheitsbedrohungen und zur Erfüllung
verschiedenartiger militärischer Aufgaben erhöhen, die Souveränität, die
Sicherheit und die territoriale Integrität des Staates entschieden wahren und
Beiträge für die Wahrung des Weltfriedens leisten.“ (17. Parteitag) In einer
Darstellung der „Verteidigungspolitik” Chinas aus der Beijing Rundschau heißt
es: „China verfolgt in seiner Strategie das Prinzip der Defensive, der
Selbstverteidigung und des Übergangs zum Gegenangriff.“ (Chinas
Landesverteidigung II 2006).
In diesen
schwammigen Worthülsen, steckt klar ein Kern: Wir bereiten uns auf Krieg vor,
mit der Maßgabe diesen auch zu gewinnen. Nationale und internationale
Bedrohungen erfordern militärische Lösungen. Wir, das starke China, werden uns
da einmischen!
Die
Errichtung „einer starken und soliden Landesverteidigung ist eine strategische
Aufgabe der Modernisierung in China.“ (17. Parteitag) Die Planvorgabe für die
Modernisierung ist: „Gemäß der staatlichen Gesamtplanung wird bei der
Modernisierung der Landesverteidigung und der Armee eine
Drei-Schritte-Entwicklungsstrategie umgesetzt: Bis 2010 soll eine solide
Grundlage geschaffen, um 2020 ein großer Fortschritt erzielt und bis Mitte des
21. Jahrhunderts im Großen und Ganzen das strategische Ziel erreicht werden,
eine Armee mit verstärkter Anwendung von Informationstechnologie aufzubauen und
einen Krieg mit verstärkter Anwendung von Informationstechnologie gewinnen zu
können.“ (Beijing Rundschau, ebenda)
Auch wenn
nach Einschätzung der KP China in absehbarer Zeit kein Weltkrieg ausbrechen
wird, bereiten sie sich auf einen zukünftigen Krieg vor, der mit Hightech und
Informationstechnologie geführt und aus dem China als Sieger hervorgehen soll.
Allein diese Zielsetzung widerspricht der „Harmonischen Welt” Politik, und ist
eindeutig keineswegs eine „defensive” Politik.
Für China –
wie auch für alle anderen kapitalistischen-imperialistischen Mächte – ist
„Verteidigungspolitik” in Wirklichkeit eine offensive und aggressive
Angriffspolitik.
Konkretes
Ziel für die Armeemodernisierung ist: „Die Umwandlung der Armee von einer Armee
mit einer quantitativ großen Sollstärke in eine qualitativ leistungsfähige und
effektivere Armee und von einer menschenkraftintensiven zu einer wissenschafts-
und technikintensiven Armee soll verwirklicht werden. Hochqualifizierte
militärische Fachkräfte werden ausgebildet, und die Kampffähigkeit der Armee
wird umfassend erhöht.” (Beijing Rundschau, ebenda)
Auf dem 17.
Parteitag wird sich ganz offen auf die aktuelle Hochrüstung als Messlatte auch
für die ‚Konkurrenzfähigkeit’ der chinesischen Armee bezogen: „Wir müssen uns
der neuen Tendenz der Entwicklung des Militärwesens der Welt und den neuen
Forderungen der Entwicklung unseres Landes anpassen und Innovationen
hinsichtlich der Theorie, Technologie, Organisation und Verwaltung im
Militärwesen vorantreiben. Man muss die Struktur der Verteidigungswissenschaft,
-technik und -industrie sowie die Struktur des Einkaufs von Waffen und
Ausrüstungen regulieren und reformieren und die selbstständige
Innovationsfähigkeit zu und die Qualität sowie Effizienz von Erforschung und
Herstellung von Waffen und Ausrüstungen erhöhen.“ (17. Parteitag, 2007)
Wie in der
chinesischen Ökonomie die Entwicklung der Produktivkräfte mit eigener,
selbständiger, möglichst von anderen, ausländischen Konzernen unabhängiger
Technologie auf diesem Parteitag im Zentrum steht, wird diese Anforderung auch
auf die militärischen Vorgaben angewandt. Es geht um die „selbständige
Innovationsfähigkeit“ und damit um mehr Unabhängigkeit auch in der militärisch
technologischen Entwicklung und Produktion. Hier hat die Herrscherclique noch
erheblichen Aufholbedarf!
Hinzu kommt
die atomare Rüstung der VR China! Offiziell sind auch die atomaren Waffen nur
für „Verteidigungszwecke” bestimmt. Wie dieses Verteidigungsverständnis mit
Angriffsdrohungen verknüpft ist, sehen wir in folgendem Zitat: „China verfügt
über eine kleine Menge von Kernwaffen, die vollkommen den eigenen Bedürfnissen
zur Selbstverteidigung entspricht. China hat versprochen, die Kernwaffen nicht
als erstes anzuwenden und auf die Anwendung von Kernwaffen gegen
kernwaffenfreie Staaten zu verzichten und dieselben auch nicht mit solchen
Waffen zu bedrohen. China beteiligt sich nicht am atomaren Wettrüsten und
stationiert auch keine Kernwaffen im Ausland. Daß China über wenige, aber
effektive atomare Abwehrkräfte verfügt, zielt darauf ab, einen Kernangriff
anderer Länder gegen China zu verhindern. Jede solche Tat würde von China mit
Atomwaffen beantwortet.“ („Chinas Landesverteidigung II“, 2006)
Hier wird
eine gängige Lüge verbreitet, dass atomare oder Massenvernichtungswaffen zur
„Abwehr” benutzt werden. Atomare oder andere Massenvernichtungswaffen sind
keine Verteidigungswaffen. Es sind Angriffs- und Vernichtungswaffen.
Chinesisches
Militär wird heute vor allem auch massiv im Inneren des Landes zur
Unterdrückung von Widerstand, Streiks, Protesten auf allen Ebenen eingesetzt.
Das brutale Zusammenschlagen der „Demokratie Bewegung“ auf dem Tian-’anmen
(Platz des Himmlischen Friedens) 1989, die Niederschlagung von Aufständen in
verschiedenen Provinzen und in Tibet, das läuft alles in engster Koordination
zwischen Polizeikräften und Militär.
An einem
weiteren Krisenherd erweist sich das Gerede vom
friedliebenden Land, das niemanden bedroht oder angreift, als reine
Phrase. In der Taiwan Frage spricht die chinesische Herrscherclique offen
militärische Drohungen aus, wohl wissend, dass ein militärischer Angriff auf
Taiwan eine Kriegserklärung an die USA ist, welches einen militärischen Beistandpakt
mit Taiwan hat.
„Die
grundlegende Richtlinie Chinas zur Lösung der Taiwan-Frage ist die ‘Friedliche
Wiedervereinigung; ein Land, zwei Systeme’. (…) Die chinesische Regierung
verfolgt konsequent das Ein-China-Prinzip und macht absolut keine Konzessionen
und Kompromisse in der grundlegenden Frage in bezug auf die Souveränität und
die territoriale Integrität. (…) Doch wenn es zu der schwerwiegenden Tatsache
kommen sollte, daß Taiwan unter irgendeinem Namen von China abgetrennt wird,
wenn ein anderes Land in Taiwan einfällt und es besetzt, oder wenn die
Taiwan-Behörden es unbefristet ablehnen, die Wiedervereinigungsfrage durch
friedliche Verhandlungen zu lösen, kann die chinesische Regierung dazu
gezwungen werden, alle möglichen drastischen Maßnahmen einschließlich der
Gewaltanwendung zu treffen, um die Souveränität und die Integrität des
Territoriums Chinas zu erhalten und die große Sache der Wiedervereinigung des
Landes zu verwirklichen. Eine ‘Unabhängigkeit Taiwans’ durchsetzen zu wollen,
bedeutet, einen neuen Krieg zu riskieren;“ (ebenda)
Das ist
momentan nur ein Schuss vor den Bug, da China zur Zeit nicht imstande, und
momentan auch gar nicht gewillt ist, es mit den USA militärisch aufzunehmen.
Aber für die Zukunft sind die Weichen gestellt. So wie China sich stark
genug fühlt, wird es die USA über die
Taiwan Frage herausfordern und testen. Die chinesischen Herrschenden werden
notfalls auch eine militärische Auseinandersetzung mit den USA riskieren.
Chinas
weltpolitisches Gewicht zeigt sich auch in der zunehmenden, aktiven Beteiligung
an internationalen UN-Militäreinsätzen, in Regionen, wo es gilt chinesische
Wirtschafts- und Einflussinteressen abzusichern. Damit stärkt die chinesische
Regierung ihre Position in den internationalen Beziehungen und sichert sich
darüber wie z.B. im Sudan eigene Herrschaftsgebiete auch militärisch ab. Nicht
von ungefähr sind in den so genannten internationalen „Friedenseinsätzen“ 41%
des weltweit eingesetzten UN-Personales auf dem afrikanischen Kontinent
stationiert. Dort tobt der Kampf um die Ressourcen. Und hier ist China einer
der Hauptakteure. Die UN gibt für Dezember 2007 folgende Zahlen zum UN-Einsatz
Chinas an: 1.824 chinesische Polizisten, militärischen Beobachter und Truppen
beteiligen sich an verschiedenen Einsätzen. Wikipedia nennt für Juli 2008 eine
Personenstärke von 2.123. In folgenden Ländern ist China präsent: Westsahara,
Haiti, Demokratische Republik Kongo, Dafur, Sudan, Äthiopien, Eritrea, Kosovo,
Liberia, Osttimor, Elfenbeinküste, Israel, Palästina. Das erste Mal entsandte
die VR China im Dezember 2008 Militärschiffe zu einem internationalen Einsatz
in den Golf von Aden, in die Gewässer vor Somalia. Das UN Mandat gilt nicht nur
für den See- sondern auch für den Landeinsatz. Bereits am 17. Dezember ging
eine chinesische Marineeinheit gegen „Piraten“ vor und lieferte sich mit ihnen
stundenlange Gefechte. (china.org, 23.01.2009)
China als
Waffenimporteur: SIPRI (Internationales Friedensforschungs-Institut Stockholm)
zufolge gehörte China im letzten Jahrzehnt zu den weltweit drei größten
Waffenimporteuren, mit 12% vor Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Chinas mit Abstand größter Lieferant ist Russland mit 95%. Auf Platz zwei folgt
Israel. Allerdings schränkte das israelische Parlament 2005 die Waffenexporte
nach China deutlich ein. Die geschätzten Waffeneinfuhren für 2005 liegen bei
einem Wert von 3 Milliarden US-Dollar im Jahr. (alle Angaben SIPRI Jahrbuch
2007) Ein wichtiges Ziel der chinesischen Außenpolitik ist die Aufhebung des
von der EU 1989 (Anlass war die Niedermetzlung der Demonstrationen auf dem
„Platz des Himmlischen Friedens“) verhängten Waffenembargos.
Chinas
Rüstungsindustrie: Seit einigen Jahren, verstärkt seit 2004, gliedert die
Volksbefreiungsarmee (VBA) ehemals eigene militärische Wirtschaftsunternehmen
in den zivilen Sektor aus. Die chinesische Rüstungsindustrie ist im Vergleich
zu anderen imperialistischen Ländern in weiten Teilen unterentwickelt und nur
in einigen Segmenten, beispielsweise bei ballistischen Raketen, zu
vergleichbaren Leistungen fähig. China ist bislang in keinem Fall die komplett
eigenständige Entwicklung eines Waffensystems gelungen, ohne in größerem Umfang
auf ausländischen Technologietransfer zurückzugreifen. Die Produktion einer Reihe
hoch entwickelter Waffen ist nur durch den Import von Bauteilen,
Halbfertigprodukten oder Rohstoffen möglich. Aus diesem Grund bleiben Importe
neben Lizenzproduktionen und Joint Ventures die Hauptquelle Chinas für
Rüstungsgüter.
Insgesamt
lässt sich bei der Modernisierung der Waffensysteme eine Konzentration auf die
Erhöhung des Aktionsradius vor allem bei Luftwaffe, Marine und
Raketenstreitkräften sowie auf Kommunikation und Luftabwehr feststellen,
während die bodengebundenen Waffensysteme eine deutlich nachrangige Stellung
einnehmen. In den bürgerlichen Medien wird die militärische Entwicklung
aufmerksam verfolgt und kommentiert.
Viele
Militärexperten sind sich einig, die VR China ist auf dem Sprung in allen
Bereichen eine der stärksten Militärmächte zu werden. Noch (aber es wird nicht
mehr lange dauern) hat sie dieses Ziel nicht erreicht. Aber sie ist auf jeden
Fall in diesem Bereich eine imperialistisch handelnde und handlungsfähige
Militärmacht. „Voraussetzungen für eine ausgreifende Vorwärtsverteidigung und
für die Fähigkeit zu offensiven Operationen zur See über die Randmeere
Ostasiens hinaus sind große Flotteneinheiten, moderne Unterseeboote großer
Reichweite mit Flugkörpern, insbesondere Flugzeugträger, Mittelstreckenraketen
mit hoher Präzision und großer Wurflast, landgestützte Langstreckenflugzeuge
(…) Auch mit hohen Zuwachsraten und Rüstungsausgaben ist China noch immer weit
von den Voraussetzungen für eine Seemacht entfernt. Das gilt auch für die
militärische Abschreckungsfähigkeit gegenüber den USA. Für erfolgreiche
Angriffe auf Japan reichen Chinas Kräfte nicht aus…. Die Aufrüstung der VRCH
ist also auf absehbare Zeit kein Problem für Australien oder Amerika, wohl aber
für Chinas Nachbarn.“ (FAZ 6.08.2008)
Die
chinesische Wirtschaftspolitik unterstützt Fusionen und Modernisierungen in der
Rüstungsindustrie, insbesondere auf den Feldern Weltraumtechnologie, Flugzeug-
und Schiffbau. Auch die Weiterentwicklung der Metall- und Elektronikindustrie
wird unter rüstungspolitischen Gesichtspunkten angegangen.
Die
Raumfahrt ist ein weiteres Gebiet auf dem China seine Militärpräsenz
vorantreiben will. Es hat bereits 2008 seinen dritten bemannten Raumflug
unternommen. Ziel ist bis 2020 eine eigene Raumstation zu schaffen und 2040
eine Marsbasis zu errichten. Bereits heute kann China Satelliten zur
militärischen Aufklärung und Kommunikation in den Weltraum schicken.
China als
Waffenexporteur: China stand laut SIPRI im Zeitraum von 2002-2006 beim
Waffenexport mit 2,1 Milliarden US-Dollar weltweit an 8. Stelle. Das
US-Verteidigungsministerium schätzt, dass jährlich Waffen im Wert von rund 600
Millionen US-Dollar verkauft werden. In den Jahren 2002 bis 2006 war China der
achtgrößte Waffenexporteur der Welt mit einem Exportvolumen von rund 2,1
Milliarde US-Dollar. Laut GIGA Focus Global 1/2007 ist China 2007 „fünftgrößter
Anbieter von Waffen weltweit“ (S. 6).
China ist
mehreren internationalen Vereinbarungen zur Unterbindung des Handels mit
ABC-Waffen beigetreten, steht aber den meisten Abkommen zur Kontrolle des
Handels mit konventionellen Waffen ablehnend gegenüber. Neben dem staatlichen
Waffenexport gibt es zahlreiche illegale Waffentransaktionen, so dass weltweit
zahlreiche Staaten sowie bewaffnet kämpfende Gruppen/Organisationen mit
chinesischen Waffen ausgestattet sind.
Chinesische
Armeestärke: Trotz unterschiedlicher Angaben hat China zahlenmäßig die größte
Armee der Welt. Die reguläre und paramilitärische Personalstärke für 2006 wird
laut „BICC Jahresbericht 2007/2008“ mit 3,76 Millionen angegeben. Laut Wikipedia
beträgt die Zahl der regulären Soldaten rund 2,5 Millionen. Auch mit diesen 2,5
Millionen hätte China die größte Armee der Welt.
Auch wenn
von chinesischer Seite die Anzahl der atomaren Waffen als klein hingestellt
wird, um sich friedlich zu zeigen, ist China trotzdem eine Atommacht.
Zahlenmäßig sind tatsächlich die USA und Russland führend. China hat aber neben
USA, Russland, Großbritannien und Frankreich die Kapazität, einen Atomkrieg
führen zu können. Sie hat auch Langstreckenraketenträgersysteme.
„Die
Volksrepublik China verfügt über 9.218 militärische Flugzeuge, 13.200 Panzer
und gepanzerte Fahrzeuge, 29.060 Artilleriesysteme, 18.500 Raketenabwehrsysteme
und 284 maritime Einheiten.“ (Wikipedia, VRCH)
Laut
„Spiegel Special Nr.3/2008“ besitzt China ca. 1000 Kurzstreckenraketen, ca. 350
Mittelstreckenraketen, ca. 50 Langstreckenraketen. 59 U-Boote, 29 Zerstörer,
620 Jagdbomber, 1630 Jagdflugzeuge und 6700 Panzer.
Rüstungsausgaben
Chinas: Sie erhöhen sich ständig und systematisch. Im Jahr 2006 überholte China
Japan und hatte weltweit den vierten Platz bei den höchsten Militärausgaben.
Die Höhe der gesamten Militärausgaben wurde für 2006 mit 49,5 Milliarden
US-Dollar angesetzt. Das waren 4% der weltweiten Rüstungsausgaben. Ein Jahr
später, also im Jahr 2007 überholte China auch Frankreich und wurde mit 58,3
Milliarden US-Dollar drittgrößte Macht bei den Rüstungs- bzw. Militärausgaben.
Vor China belegt Großbritannien mit 59,7 Milliarden den zweiten Platz. „China
hat in den letzten 10 Jahren die Militärausgaben effektiv um das Dreifache
erhöht. Dennoch ist der Anteil der Militärausgaben am BIP (2,1%) aufgrund des
raschen Wirtschaftswachstum noch moderat.“ (SIPRI Yearbook 2008) Das waren
bereits schon 5% der weltweiten Rüstungsausgaben. Mit dieser schnellen
Entwicklung können wir davon ausgehen, dass China bald auch Großbritannien
überholen wird. Allerdings um die Relationen klar zu machen, muss auch
angeführt werden dass der Anteil der USA bei 45%, d.h. 547 Milliarden US-Dollar
liegt. (SIPRI Yearbook 2008)
Die USA
stehen also weit vor allen anderen imperialistischen Großmächten in
Militarisierung und Aufrüstung. Deutschland steht mit 36,9 Milliarden US-Dollar
Ausgaben auf dem 6. Platz.
Auch wenn
China den dritten Platz bei den
Militärausgaben weltweit belegt, selbstverständlich ist hier auch wichtig,
wofür das Geld ausgegeben wird. Alleine die Versorgung einer so großen Armee
wie der chinesischen verschlingt natürlich schon Unsummen. Aktuell liegt die
chinesische Militärmacht in weiten Bereichen noch hinter dem Potential der der
führenden imperialistischen Mächte zurück. Die Steigerung der Militärausgaben
im chinesischen Haushalt, die Vorgaben der Modernisierung hin zu einer
High-Tech Armee zeigen wohin die Reise geht: hin zu einer schlagkräftigen, international
im Kampf um die Weltherrschaft konkurrenzfähigen Kriegsmaschinerie.
Diese
Fakten zeigen, China ist auf jeden Fall auch in diesem Bereich mit seiner militärischen Macht, seiner
Aufrüstung, seinem Militärwesen und Armee eine imperialistische Macht.
AUSSENPOLITIK
„Das Gesetz
der ungleichmäßigen Entwicklung des Kapitalismus, das durch die
imperialistische Epoche noch verschärft wird, macht dauernde und feste
internationale Vereinigungen imperialistischer Mächte unmöglich.... Das
Wachstum der Produktivkräfte der Weltwirtschaft führt so zu einer
Internationalisierung des Wirtschaftslebens, gleichzeitig auch zum Kampf um die
Neuaufteilung der unter den mächtigsten finanzkapitalistischen Staaten bereits
aufgeteilten Welt. Die Methoden des Ringens zwischen diesen ändern und
verschärfen sich, indem an die Stelle der Schleuderpreise mehr und mehr die
Methoden des gewaltsamen Drucks (Boykott, Politik der Hochschutzzölle,
Zollkriege, Kriege im eigentlichen Sinne des Wortes usw.) treten. Daher
begleiten die monopolistische Form des Kapitalismus notwendigerweise
imperialistische Kriege, die an Ausmaß und zerstörender Wirkung ihrer Technik
beispiellos in der Geschichte dastehen.” (Programm der Kommunistischen
Internationale, 1928)
Die
chinesischen Machthaber, die ein imperialistisch-kapitalistisches „Programm”
vertreten und offen auf Konkurrenz und Eroberung der Märkte aus sind, mussten
dementsprechend auch ihre Außenpolitik „reformieren“: „Auch die Beziehungen
zwischen China und der Welt haben sich verändert. Heute ist China Mitglied von
mehr als 130 internationalen Organisationen. Über 300 internationalen
Konventionen ist China beigetreten. Unter den fünf ständigen Mitgliedern des
UN-Sicherheitsrates hat China das größte Kontingent bei UN-Friedensmissionen gestellt.“
(Rede chinesischer Botschafter, 24.09. 2008) Aber wie wir von politischen
Äußerungen aller kapitalistischen-imperialistischen Staaten wissen: Sie reden
vom Frieden, auch wenn sie Krieg führen oder diese vorbereiten. Die chinesische
Führung gibt sich zu allen Anlässen, auf ihren Parteitagen, in ihren Medien ob
in der UN, ob bei zwischenstaatlichen Treffen als reine „Friedenstaube” aus!
Im Bericht
vom 16. Parteitag der KP China wird die Weltlage so eingeschätzt: „… Die
zunehmende Tendenz der Multipolarisierung der Welt sowie der Globalisierung der
Wirtschaft hat Frieden und Entwicklung der Welt Chancen und günstige
Bedingungen gebracht. In absehbarer Zeit wird kein neuer Weltkrieg ausbrechen.
Es ist möglich, ein friedliches internationales Umfeld und eine günstige
Umgebung für eine längere Zeit anzustreben.“ (16. Parteitag) Weil „in
absehbarer Zeit kein neuer Weltkrieg ausbrechen“ wird, kann China in dieser
Zeit, in der kein Weltkrieg ausbricht, friedlich seine Ausdehnung auf der Welt
anstreben. Diese Einschätzung und Haltung bestimmt Chinas Außenpolitik.
Wenn Chinas
Führung von den „Fünf Prinzipien der Friedlichen Koexistenz“ spricht versteht
sie darunter: „Wir werden weiter am Prinzip der Unabhängigkeit und
Selbständigkeit, der vollen Gleichberechtigung, des gegenseitigen Respekts und
der gegenseitigen Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten festhalten
sowie den Austausch und die Zusammenarbeit mit politischen Parteien und
Organisationen aller Länder und Regionen entwickeln.“ (ebenda)
Das heißt
aber nicht, China bereitet keinen Krieg vor. Im Gegenteil!
Solange
„friedliche Konkurrenz” – friedlich in dem Sinne dass kein Weltkrieg ausbricht
– möglich ist, will China im Kampf um die Neuaufteilung der Welt seinen Platz
zunächst ökonomisch und politisch sichern und seine Militärmacht aufrüsten, um
sich auch militärisch seine Weltmachtposition absichern zu können.
Mit diesem
Hintergrund muss die offiziell formulierte Außenpolitik bewertet werden. In
zahlreichen Dokumenten der KP China werden diese zentralen Ausgangspunkte
formuliert. Das idealistische Schlagwort von der gesellschaftlichen „Harmonie“,
die die KP Chinas innenpolitisch auf ihre Fahnen geschrieben hat, wird auch auf
die internationalen Beziehungen ‚transformiert.’ Innerhalb des imperialistischen
Weltsystems strebt die KP China nach einer „harmonischen Welt“ und gibt vor,
diese sei auf „Grundlage der heutigen UN-Charta“ zu erreichen:
„Gemeinsame
Teilhabe an Entwicklungschancen, geeinte Begegnung mit diversen
Herausforderungen und die erhabene Sache der Förderung von Frieden und
Entwicklung der Menschheit tangieren die ureigenen Interessen der Völker aller
Länder und sind zugleich das gemeinsame Anliegen der Völker aller Länder. Wir
treten dafür ein, dass alle Völker gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um den
Aufbau einer von dauerhaftem Frieden und gemeinsamer Prosperität geprägten
harmonischen Welt voranzutreiben. Dazu gilt es, die Zielsetzungen und
Prinzipien der UN-Charta einzuhalten, sich streng an das Völkerrecht und die
allgemein anerkannten Normen für internationale Beziehungen zu halten sowie den
Geist der Demokratie, der Harmonie, des Zusammenwirkens und des gemeinsamen
Gewinnens in internationalen Beziehungen fortzuführen.“ (17. Parteitag)
Die Parole
von der „Harmonischen Welt” ist nur ein Deckmantel der chinesischen
imperialistischen Politik. Damit vertuschen die Herrschenden Chinas ihren Drang
bei der Neuaufteilung der Welt mitzumischen und verharmlosen ihre Politik
gegenüber den abhängigen Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika. Es gibt in
einer Welt, wo der Kapitalismus-Imperialismus als System herrscht, keine
„Harmonie” bzw. „Harmonische Welt”. Dieses System ist das Fundament für
Konkurrenz, für Gier nach Maximalprofit und auch Fundament für Kriege.
Imperialismus ist Krieg! Ständiger Kampf um Macht! Ständiger Kampf um Rohstoff-
und Energiequellen!
Indirekt
wird sich gegen die weltweite Politik der USA gewandt: „Der Hegemonismus und
die Machtpolitik jeglicher Form sind zu bekämpfen. China wird nie nach
Hegemonie streben und nie Expansionen betreiben.“ (16. Parteitag) Liest man die
Positionen der KP Chinas zur Außenpolitik, meint man ein Programm oder den
Forderungskatalog einer Friedensorganisation vor sich zu haben. Der Schein
trügt!
Erstens
schürt die KP China damit die Illusion, dass es im Kapitalismus-Imperialismus
dauerhaft Frieden geben kann, sowie alle imperialistische Mächte könnten ohne
Konkurrenz miteinander, die Welt in Frieden untereinander aufteilen.
Zweitens
ist die Selbstdarstellung, China würde „Hegemonismus und die Machtpolitik
jeglicher Form” bekämpfen, geradezu Hohn angesichts seiner neokolonialistischen
Politik in Asien, Lateinamerika und Afrika.
„Die Epoche
des jüngsten Kapitalismus zeigt uns, daß sich unter den Kapitalistenverbänden
bestimmte Beziehungen herausbilden auf dem Boden der ökonomischen Aufteilung
der Welt, daß sich aber daneben und im Zusammenhang damit zwischen den
politischen Verbänden, den Staaten, bestimmte Beziehungen herausbilden auf dem
Boden der territorialen Aufteilung der Welt, des Kampfes um die Kolonien, „des
Kampfes um das Wirtschaftsgebiet“. (...) „Spricht man von der Kolonialpolitik
in der Epoche des kapitalistischen Imperialismus, dann muß bemerkt werden, daß
das Finanzkapital und die ihm entsprechende internationale Politik, die auf
einen Kampf der Großmächte um die ökonomische und politische Aufteilung der
Welt hinausläuft, eine ganze Reihe von Übergangsformen der staatlichen
Abhängigkeit schaffen. Typisch für diese Epoche sind nicht nur die beiden
Hauptgruppen von Ländern – die Kolonien besitzenden und die Kolonien selber –,
sondern auch die verschiedenartigen Formen der abhängigen Länder, die
politisch, formal selbständig, in Wirklichkeit aber in ein Netz finanzieller
und diplomatischer Abhängigkeit verstrickt sind. Auf eine dieser Formen, die
Halbkolonien, haben wir bereits hingewiesen. Ein Musterbeispiel für eine andere
Form ist z.B. Argentinien.“ (Lenin, Der Imperialismus, S. 257/ 267)
China
spielt in der oberen Liga der Weltwirtschaft. Aber auch auf machtpolitischer
und diplomatischer Ebene hat die chinesische Führung eine gewichtige
internationale Rolle. China ist ständiges Mitglied des UNO-Sicherheitsrates.
Als ständiges Mitglied hat China ein Vetorecht. Dieses nutzt es in internationalen
Konflikten häufig gemeinsam mit Russland zur Absicherung von Einflusssphären.
Beispiele
für Vetos von Seiten Chinas sind: Verhinderung von Sanktionen gegen Sudan wegen
Darfur 2006. Verhinderung von Resolutionen die militärisches Eingreifen gegen
Nordkorea (2006 Atomprogramm) sanktionieren, Verhinderung von UN-Resolutionen
zu Birma und gegen Simbabwe (2008).
China ist
seit November 2001 Mitglied der WTO (Welthandelsorganisation). Durch den
Beitritt von China gab es wichtige Veränderungen der Kräfteverhältnisse in der
WTO. China tritt als Verteidiger seiner und der Interessen der abhängigen
Länder gegen einseitige Handelsbeschränkungen der Großmächte auf. Mit seinem
Gewicht als bedeutende Handelsmacht hat es die Veränderung völlig ungleicher
Regelungen für imperialistische und Entwicklungsländer auf die Tagesordnung
gesetzt, allerdings noch etwas verhalten. „Die Bilanz der bisherigen
WTO-Mitgliedschaft Chinas seit dem Jahr 2001 ergibt ein gemischtes Bild: Zum
Einen hat China die Beitrittsanforderungen in der Gesetzgebung und bei den
Zöllen weitestgehend erfüllt. Andererseits hat es sich bisher zurückhaltend in
die Verhandlungen eingebracht und sendet durch eine Vielzahl von bilateralen
Freihandelsabkommen zweideutige Signale.“ (Deutsche Botschaft)
China forciert
gemeinsame internationale und regionale Staatenbündnisse auf unterschiedlichen
Ebenen. Mit den ASEAN-Ländern (Anmerkung 7) hat die chinesische Regierung ein
Abkommen über „Freie Wirtschaftszonen” unterzeichnet.
Eine
bedeutende Rolle für China und das Staatsverständnis von der „Multipolarität
der Welt“ spielt die „Shangai-Organisation für Zusammenarbeit“
(SCO-ShanghaiCooperationOrganisation) der Russland, China, Kasachstan,
Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan angehören. Vor allem soll dieses Bündnis
für die chinesische Bourgeoisie die Energiesicherheit erhöhen. Gleichzeitig ist
es, wenn das von ihren Teilnehmer auch immer wieder bestritten wird, ein
Militärbündnis. Das erste gemeinsame Militärmanöver der SCO fand unter dem
verlogenen Slogan „Friedensmission 2007“ in Bischkek (Kirgisien) anlässlich
ihres Jahrestreffens statt.
Die
Beziehungen zu den so genannten ‚Entwicklungsländern’, d.h. den abhängigen
Ländern vertieft die chinesische Regierung ganz besonders. Dabei stellt sie
sich selbst gerne, in völliger Untertreibung ihrer eigenen Rolle, als ein
Entwicklungsland hin und bietet sich sozusagen auf „gleicher Augenhöhe“ diesen
Ländern als Freund und Helfer an. Trotz dieses großen Betrugs wächst Chinas
Einfluss und Macht in den abhängigen und Entwicklungsländern. Im Namen der
„Gleichberechtigung” werden immer mehr Verträge oder Abkommen geschlossen, die
einfach zunächst bessere Konditionen bieten als die anderer imperialistischen
Mächte, bzw. die den abhängigen Staaten einen gewissen Handlungsspielraum in
der Ausnutzung der Konkurrenz zwischen den imperialistischen Mächte geben.
China ist bislang militärisch nicht als Interventionsmacht außerhalb von UN
Einsätzen aufgetreten (außer dem Einmarsch 1978/79 in Vietnam). Das hat
propagandistisch dem Ansehen von China als einem „verlässlichen Partner“, von
dem man nichts befürchten müsse, gedient.
Neokolonialismus
in Afrika
Der
chinesische Sozial-Imperialismus agiert hauptsächlich in Afrika, Lateinamerika,
Nahost, Zentral- und Südostasien. Die deklarierte außenpolitische Haltung
“Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Länder” spielt eine
gewichtige Rolle bei den Beziehungen zu den abhängigen Ländern, besonders den
afrikanischen. Handelsminister Chen 2009: „China leistet Hilfe ohne jegliche
politische Vorbedingungen.“ Die westlichen Imperialisten heulen hier auf und
verurteilen China, es helfe blutigen Diktatoren, es fordere keine Transparenz
bei der Verwendung von Krediten, es unterstütze jegliches Regime, wenn es nur
seine Interessen umsetzen könne etc. Was davon zu halten ist, ist natürlich
offensichtlich: Hier zeigen die einen Heuchler auf die anderen Heuchler. Die
Liste der von den Großmächten, USA, Europa, Japan etc. selbst unterstützen
barbarischen Regime ist lang. Natürlich gewährt auch die chinesische Macht
keine solidarische, internationalistische Hilfe, sondern verfolgt ihre
imperialistischen Machtinteressen.
Um die
anderen Konkurrenten auszustechen, verzichtet sie aber aktuell auf Vorgaben und
politischen, kulturellen sowie militärischen Interventionismus nach westlichem
Muster. Trotzdem bringt sie genauso durch ökonomische Abhängigkeiten und damit
auch verbundenem politischen Druck, die jeweiligen Regime unter ihren Einfluss.
China
gründete im Jahr 2000 ein China-Afrika-Kooperationsforum. Das dritte
China-Afrika-Kooperationsforum wurde als „Gipfeltreffen“ pompös in Beijing 2006
veranstaltet. 48 afrikanische Staaten waren vertreten, davon 41 durch ihre
Staats- bzw. Regierungschefs. Ergebnis des Treffens war die enorme Verstärkung
chinesischer Präsenz auf dem Kontinent: „Mit der ‘Pekinger Erklärung’ und dem
‘Aktionsplan 2007-2009’ versprach China den afrikanischen Staaten Kredite
(teils zum Kauf chinesischer Waren) in Höhe von 5 Mrd. US-Dollar, eine
Verdopplung der Entwicklungshilfe, Schuldenerlasse, Förderung chinesischer
Investitionen und eine Ausweitung des Zugangs afrikanischer Produkte zum
chinesischen Markt.” (GIGA Focus Global 5/2007, S. 3)
China hat
mit 49 von 53 Ländern Afrikas Wirtschaftsbeziehungen. China hat unzählige
Abkommen mit afrikanischen Ländern. Allein während der Reise Staatspräsidents
Hu Jintaos Anfang 2007 in 8 afrikanische Länder wurden 50 unterzeichnet.
Februar 2009 tourte Hu bereits wieder eine Woche lang durch 4 der ärmsten
afrikanischen Länder, Mali, Senegal, Tansania und Mauritius Abkommen über
intensivierten Handel und Investitionstätigkeiten, sowie Schuldenerlasse waren
das Ergebnis.
China war
zunächst nach den USA und EU (hauptsächlich Frankreich) zum drittwichtigsten
Handelspartner Afrikas aufgestiegen. Nach neuesten Angaben hat China jetzt
Europa als Handelspartner bereits überholt: “Der Statistik des internationalen
Währungsfond zufolge ist China schon der zweitgrößte Handelspartner Afrikas
geworden.” (mofcom.19.02.2008)
Chinas
Regierung hat sich als Ziel gesetzt bis 2010 auf ein 100 Mrd. Dollar
umfassendes Handelsvolumen mit Afrika zu kommen. Ende 2007 lag es schon bei ca.
70 Mrd US-Dollar und es wird erwartet, dass das anvisierte Ziel von 100 Mrd.
schon Ende 2008 erreicht werden kann. Südafrika ist immer noch größter
Handelspartner Chinas in Afrika.
An erster
Stelle steht das Ringen um Rohstoffe und Ressourcen beim chinesischen
„Engagement“ in Afrika. China agiert neokolonialistisch vor allem in den
Ländern, wo bedeutende Rohstoffressourcen auszubeuten sind, also Erdöl, Gas,
Eisenerz, Kupfer, Uran, Kobalt, Platin, Mangan, Gold, Diamanten. Natürlich wird
auch mit anderen Waren gehandelt. Für wichtige Güter aus dem Agrarbereich,
speziell Tabak und Holz, hat China schon zahlreiche Verträge abgeschlossen.
Angola,
Nigeria, Algerien, Sudan, Gabun, Kenia, Namibia, Kongo, Äthiopien und
Äquatorial-Guinea… sind Erdölimportquellen und Zielorte für die Sicherung von
Ressourcen-Rohstoffen Chinas in Afrika. Angola hat im Jahr 2006 Saudi-Arabien
und Iran als größter Öllieferant von China überholt. Als einzelnes Land steht
Angola an erster Stelle mit ca. 18% Ölexport nach China. Laut Britisch
Petrol-Statistik bezieht China beim Erdölimport 26% aus Afrika, 39% aus dem
Nahen Osten, 7% aus Mittel- und Südamerika, 15% Asien-Pazifik und 13% aus der
Russischen Föderation. (BP Statistical Review of World
Energy, Juni 2008, zitiert in WW, Nr.1/2008)
„Zunehmend
wurden Standorte in Afrika sowie in Süd- und Mittelamerika neben den
traditionellen Standorten im Mittleren Osten und in der asiatisch-pazifischen
Region in die globale Strategie der Sicherung von Energieressourcen einbezogen.
Chinesische Energiekonzerne sind inzwischen in mehr als zwanzig Ländern
vertreten.“ (GIGA Focus Global 1/2007, S. 4)
Auch bei
den Investitionsvorhaben hat China ungemein aufgeholt.
„Chinesische
Investitionen in Afrika zeigen eine stabile Entwicklungstendenz. Laut Statistik
des chinesischen Handelsministerium betrug das gesamte Investitionsvolumen
Chinas in 48 afrikanischen Ländern bis zum Ende 2007 4,46 Mrd. US-Dollar…“
(mofcom. 14.10.2008)
Hier ist
China seit 2007 nach den USA ebenfalls zur zweitgrößten Investitionsmacht in
Afrika aufgerückt. „Über 900 chinesische, meist staatliche Unternehmen haben in
49 von 53 afrikanischen Staaten investiert.” (www.tagblatt.ch, „Wie China
Afrika erobert“, 12.08.2008)
Hinzu kommt
eine umfangreiche Kreditvergabe, an viele afrikanische Länder, die für China
den Weg zum Zugang, Besitz oder der Kontrolle von Bodenschätzen ebnen sowie
seine machtpolitische Position festigen. „Die Chinesen bekamen in Angola auch
deshalb so leicht den Fuß in die Tür, weil sie dem afrikanischen Land einen
Kredit über zwei Milliarden Dollar bewilligten, ohne Bedingungen zu stellen.
Auch die Weltbank hatte Angola einen Kredit zum Wiederaufbau nach dem
Bürgerkrieg angeboten. Dafür stellten die Washingtoner Banker aber harte
Bedingungen: Angolas Regierung sollte Aufschluss darüber geben, was sie mit den
Petro-Dollars macht, um zu verhindern, dass sich die Elite des Landes
bereichert. Den Chinesen dagegen war das egal, und so entschieden sich die
Angolaner für das Angebot aus Peking.“ (WirtschaftsWoche Global, Nr. 1, S. 51)
Nach dem gleichen Muster geht China in anderen afrikanischen Ländern vor:
“Berichte über den Abschluss eines Milliarden-Deals liegen aus Kongo (Dem-Rep.)
vor, wo sich die chinesischen Anbieter Bergbaukonzessionen gegen die großzügige
Vergabe von Infrastrukturkrediten im Wert von rd. 5 Mrd. US-Dollar sicherten.
Gleichzeitig gaben Chinas Vertreter die Absicht bekannt, sich dort auch in weiteren
Großvorhaben im Kraftwerks- und Hafenbau zu engagieren.” (www.bfai.de)
Parallel
zur Kreditvergabe wird sich auch im breiten Maßstab in Industriebereiche
eingekauft.
„Allein im
laufenden Jahr haben die Chinesen bereits für 28 Milliarden Franken 72 afrikanische
Konzerne erworben.” (www.tagblatt.ch 2008) „Dabei scheut Peking kein Risiko.
Jahrelang interessierte sich zum Beispiel kein in Nigeria operierender Ölmulti
für die marode Raffinerie (Fabrik zur Verarbeitung von Erdöl in Benzin) in
Kaduna. Das sei reine Kapitalvernichtung, hieß es. Doch im Mai stieg plötzlich
die China National Offshore Oil Corporation, einer der größten staatlichen
Energiekonzerne, mit 2,3 Milliarden Dollar ein. Für weitere zwei Milliarden
Dollar erhielt der Konzern lukrative Erdölkonzessionen.” (Zeit Online 38/2006,
www.zeit.de, „Die neuen Kolonialherren“, B. Grill) „Der chinesische
Erdölkonzern China National Petroleum sicherte sich anläßlich der Reise für
mehr als 2 Milliarden Dollar 45 Prozent eines als äußerst ergiebig geltenden
nigerianischen Ölfeldes. Zudem wurde chinesischen Firmen die Ausbeutung vier
weiterer Ölfelder zugesprochen.” (FAZ, 11,05.2006)
Im
Bankensektor liegt ein weiterer Schwerpunkt des zunehmenden Engagements: „Die
Schwerpunkte der Operationen sind weiterhin Rohstoffgewinnung und
Infrastrukturprojekte, hinzukommen aber auch unter anderem Bankenbeteiligungen.
So etwa hielt die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) durch die
Fusion mit der Standard Bank aus Südafrika eine Beteiligung an der Standard-Bank-Tochter
Stanbic Bank Kenya.” (27.05.2008, www.bfai.de) „Die größte Bank Chinas kaufte
2006 für 5,6 Milliarden Franken eine südafrikanische Grossbank.“
(www.tagblatt.ch 2008)
Infrastrukturprojekte
sowie der Einsatz chinesischer Arbeitskräfte sind weitere Standbeine
neokolonialer Herrschaftsstrukturen die China aufbaut:
„Rund
750.000 Chinesen sind in Afrika schon im Einsatz. Manager, Ärzte, Agronomen,
fliegende Händler, Importeure, Kleinstunternehmer und ein Heer von
Kontaktarbeitern auf zahllosen Großbaustellen. Sie hinterlassen allerorten die
Zeichen der neuen chinesischen Präsenz: Militärkasernen in Accra,
Textilienmärkte in Nairobi, Präsidentenpaläste in Windhuk oder Libreville,
Reisfarmen in Westafrika, Fußballstadien in Daressalam, Lome und anderen
Kapitalen, einen riesigen Hotel- und Ferienkomplex in Sierra Leone, das neue
Außenministerium in Kigali.
Die
Chinesen renovieren koloniale Eisenbahnlinien und teeren Tausende von
Straßenkilometern, sie bauen Flughäfen, Krankenhäuser, Staudämme, Pipelines,
Raffinerien. Sie bewirken einen Innovationsschub, wie ihn der Schwarze
Kontinent seit dem Ende der Kolonialzeit nicht erlebt hat. Kritiker reden von
einer neokolonialen Eroberung der neuen Supermacht China. Optimisten sagen, in
dieser Süd-Süd-Kooperation zwischen Asien und Afrika entfalte die
Globalisierung ihr emanzipatorisches Potenzial.” (Zeit Online 3/2008,
www.zeit.de, „Afrikas neue Freunde“, G. Blume und B. Grill)
„Das Reich
der Mitte hat bereits mit Investitionen auf sich aufmerksam gemacht, welche mehrere
Mrd. US Dollar ausmachten. So wurden bereits Ölfelder in Nigeria und Angola
erworben. In Sudan errichteten chinesische Unternehmen eine Raffinerie und von
den Rohstoffgruben Sambia und Kongos wurde die 1000 Kilometer lange
Benguela-Bahn zu Atlantik gebaut. Derzeit entsteht eine weitere noch längere
Bahnlinie zwischen dem Nigerianischen Wirtschaftszentrum und der
Küstenmetropole Lagos. Ein weiteres 8 Mrd. US Dollar schweres Eisenbahnprojekt
wird von China angeschoben. Es handelt sich um die Strecke zwischen dem
Öl-Delta Nigerias in das Zentrum des Landes.” („China-Afrika Gipfel oder der
Wettlauf um Rohstoffe und Märkte“, 04.11.2006, www.emfis.de)
Flankiert
wird diese Expansion der chinesischen Machthaber von enormen Waffen- und
Militärausrüstungslieferungen. Nach GIGA Focus Global 12/2006 ist China
zweitwichtigster Lieferant für Afrika. Damit werden die Regierungen und Staaten
gestützt, die chinesische Interessen an Rohstoffen, Ausbeutung und
Investitionen absichern.
… in
Lateinamerika
Ein
weiterer Schwerpunkt neokolonialer Bestrebungen des chinesischen Imperiums
liegt in Lateinamerika. „Im Zentrum der chinesischen Offensive steht, den
Handelsaustausch mit der Region zu erhöhen, die Zusammenarbeit vor allem im
Energie- und Bergbausektor zu vertiefen und Freihandelsabkommen abzuschließen.
Chile ist bisher das einzige Land Iberoamerikas, mit dem China einen
Freihandelsvertrag unterzeichnet hat. Bereits in den vergangenen Jahren hat
sich China zu einem der wichtigsten Wirtschaftspartner für einige Staaten vor
allem in Südamerika entwickelt und den traditionell starken USA Terrain
streitig gemacht. 2007 belief sich der Handelsaustausch zwischen China und der
Region auf 102,6 Milliarden Dollar und lag damit über dem von Präsident Hu
Jintao 2004 bei seinem ersten Besuch in Lateinamerika ausgegebenen Ziel.” (FR,
22/23.11. 2008)
Mit diesem
Handelsvolumen ist China nach den USA und der EU (250 Mrd. US-D Handelsvolumen)
drittgrößte Handelspartner der Region. Brasilien, Argentinien, Chile, Peru,
Venezuela, Bolivien, Mexiko, Paraguay, Uruguay, Kolumbien, Costa Rica, Kuba
u.a. sind die Länder Lateinamerikas zu denen China seine Beziehungen immer mehr
intensiviert hat. Diplomatische Beziehungen zu lateinamerikanischen Staaten
wurden erst Anfang der siebziger Jahre aufgebaut und bis 2001 waren es nur zehn
Länder, die mit China diplomatische Beziehungen hatten. Heute sind es bereits
21.
Im Jahr
1990 belief sich der chinesisch-lateinamerikanische Handel auf gerade einmal 3
Mrd. US-Dollar. Während der Reise Hu Jintaos im Jahr 2004 nach Lateinamerika
wurden ca. 400 Abkommen und Investitionsverträge in Höhe von 30 Mrd. US-Dollar
unterzeichnet. Hu erklärte, dass China innerhalb von 10 Jahren 100 Mrd.
US-Dollar investieren wolle. Das Handelsvolumen hat sich im Jahr 2007 auf 102,6
Mrd. US-Dollar erhöht, das ist eine immense Steigerung. Größte Handelspartner
Chinas in der Region sind Brasilien, Argentinien, Chile und Peru. Es bestehen
viele Kooperationsprojekte zwischen China und den Länder Lateinamerikas.
China
verfolgt in Lateinamerika die selbe Strategie wie in Afrika. Chinas Konzerne
erwerben auch in Lateinamerika vorwiegend Energiequellen, das heißt Ölfelder
oder Rohstoffressourcen...
„Die Suche
nach neuen Partnern zur Sicherstellung der Energieversorgung ist deshalb eines
der vorrangigen Ziele der chinesischen Außenpolitik. Dies äußert sich auch in
seinen Beziehungen zu den Ländern Lateinamerikas. So fokussieren sich die
meisten chinesischen Investitionen in der Region auf den Energiebereich. Dabei
kommen verschiedene Mittel zur Anwendung, die insgesamt auf eine vertikale
Integration, also die Sicherstellung der gesamten Lieferkette, und die Erhöhung
des chinesischen Einflusses auf dieselbe abzielen. Zum einen ist da der Aufkauf
von Aktienanteilen privater Energieunternehmen. So hat beispielsweise die
chinesische Firma Sinochem 2003 14 Prozent eines Ölfeldes in Ecuador von
ConocoPhilips, einer amerikanischen Öl-Firma, gekauft. Im darauf folgenden Jahr
kaufte die China National Petroleum Company (CNPC) für 200 Millionen US-Dollar eine
Tochtergesellschaft der peruanischen Plus-Petrol. Das von der CNPC geführte
Konsortium Andes Petroleum übernahm im September 2005 für 1,4 Milliarden Dollar
die Öl- und Gasanlagen der kanadischen Firma EnCana in Ecuador. Zusätzlich
erkaufte sich Andes Petroleum die Anteile EnCanas an einer ecuadorianischen
Erdöl-Pipeline.
Neben den
Akquisitionen von Unternehmensaktien handelten China und chinesischen Firmen in
den letzten Jahren auch Kooperations- und Infrastrukturverträge sowie
Förderlizenzen mit lateinamerikanischen Staaten und Unternehmen aus.
Förderlizenzen bekam die CNPC in Mexiko und Ecuador. Ein Kooperationsvertrag,
welcher mit dem Bau einer 2000 Kilometer langen Pipeline die Verdoppelung der
brasilianischen Ölexporte nach China zum Ziel hat, wurde zwischen der
brasilianischen Petrobras und der chinesischen Sinopec geschlossen. Bei seinem
Staatsbesuch im Jahr 2004 unterzeichnete Hu Jintao ein Energieabkommen, welches
den Ausbau der Energie- und Transportinfrastruktur in Brasilien mit 10
Milliarden US-Dollar vorantreiben soll. In Argentinien und Venezuela werden
ebenfalls die Transportwege ausgebaut, um das Öl und andere Ressourcen, die
China aus Lateinamerika importiert, schneller zu den Häfen am Pazifik zu
transportieren.” („Wirtschaftliche Beziehungen zwischen Lateinamerika und
China“, Tobias Hänni, 21. Juni 2007, www.weltpolitik.net, 2000-2008, Deutsche
Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.)
Anlässlich
des erneuten Besuches von Staatspräsident Hu in Lateinamerika im Jahr 2008,
bemängelten westliche Medien und Politik, neidisch die chinesische Konkurrenz,
dass dadurch vielerorts der Einfluss der EU Staaten in Lateinamerika
abgeschwächt wird. Ein Beispiel:
„Brasilien
ist ihr (der Chinesen) mit Abstand wichtigster Partner in Lateinamerika und
drittwichtigster chinesischer Handelspartner weltweit. Das Land mit den
drittgrößten Reserven an Uran, Bauxit und Mangan exportiert in erster Linie
Eisenerze, aber auch Sojabohnen. Längst haben die Brasilianer aber erkannt,
dass die Chinesen auch zur wachsenden Gefahr für die einheimische Industrie
werden können. Das gilt auch für Mexiko: China ist in den vergangenen Jahren
zum zweitwichtigsten Wirtschaftspartner des Aztekenlandes aufgestiegen und
überschwemmt traditionelle Industriebranchen wie Textil und Elektronik mit
seinen Billigprodukten. Lateinamerika ist für Beijing aber auch in Bezug auf
die Ein-China-Politik von besonderem Interesse: Weltweit erkennen nur 24
Staaten Taiwan noch offiziell an – die Hälfte davon in Mittelamerika und der
Karibik.
Costa Rica
schwenkte erst 2007 in Richtung Beijing – und wird dafür nun mit einem
Handelsabkommen belohnt, das 2010 in Kraft treten soll.
Wirtschaftlich
am spannendsten ist sicherlich Hus letzte Station: Peru. Seit einigen Jahren
haben die chinesischen Multis sich systematisch in die aufblühende peruanische
Bergbauindustrie eingekauft. Allein drei Milliarden Dollar gab Chinalco für den
Erwerb der Kupfermine Toromocho aus. Schwerpunktland für die chinesische
Energiepolitik ist aber Venezuela: Dort gibt es immer mehr chinesische
Ölfirmen. Das erklärt übrigens auch, warum gerade das strategisch denkende
China sich so für die Erweiterung des Panamakanals einsetzt.” (Welt online,
www.welt.de, „Chinas Staatspräsident tourt durch Lateinamerika“, H. Stausberg,
18.11.2008)
Anhand der
Beispiele aus Afrika und Lateinamerika lässt sich ganz konkret und mit Fakten
untermauern, dass China imperialistisch auf den Weltmärkten agiert und eine
neokolonialistische Politik verfolgt. Es ist ein ernstzunehmender, sich
dynamisch und mit hohem Tempo entwickelnder Konkurrent der Großmächte auf allen
Kontinenten.
FAZIT:
Ausgehend
von der leninistischen Imperialismustheorie und anhand der dargestellten
Entwicklungen und Fakten können wir zweifellos China als eine imperialistische
Macht einstufen.
Die
Monopole spielen in allen Bereichen des Wirtschaftslebens in China die
entscheidende Rolle. Die Konzentration der Produktion und des Kapitals befinden
sich auf einer hohen Stufe. Die Verschmelzung des Bank- und Industriekapitals
war mit dem Machtantritt der neuen Bourgeoisie gegeben. Durch die Entartung der
volksdemokratischen Macht wurde es zu staatlichem Finanzkapital in den Händen
einer Oligarchie der Staats- und Parteibürokraten. Im Zuge der „Reformpolitik“
und der Öffnung der Finanzmärkte für ausländisches Kapital und auch mit der
Vereinigung Chinas mit Hongkong entstand auch im klassischen Sinn Finanzkapital
und Finanzoligarchie.
Es gibt
eine Oligarchie, die sich zusammensetzt aus der bürokratischen
Staatsbourgeoisie und der privatkapitalistischen Großbourgeoisie. Das ist die
herrschende Klasse. Sie bestimmt die Wirtschaft Chinas. Ihre politische Macht
wird heute noch konzentriert in der Hand der Kommunistischen Partei Chinas und
der Staats-Nomenklatura, die die staatlichen Banken und die Staatsmonopole
direkt steuert sowie durch die Wirtschaftspläne und Staatsvorgaben. Dem
Privatkapital werden somit auch noch gewisse, aber immer stärker fallende
Grenzen gesetzt. Die Kommunistische Partei Chinas ist eine gewöhnliche
bürgerliche Partei, in der sich alle Klassen und Schichten organisieren können.
Eine KP der ArbeiterInnen und Monopolkapitalisten! Einige sozialistische
Phrasen trägt sie noch vor sich her, gleichzeitig entwickelt sie offensiv das
kapitalistisch-imperialistischen System in Worten und Taten.
Der
Kapitalexport hat für China schon längst eine zentrale Bedeutung. Besonders ab
Ende der 1990’er hat sich der Kapitalexport vermehrt. Ab 2006 hat sich der
Kapitalexport, verglichen mit dem Vorjahr, fast verdoppelt. Gleichzeitig wurde
Kapital in immer mehr Länder exportiert. Hinzu kommt der Warenexport, der auch
dazu dient, mit dem Gewinn aus dem Handelsüberschuss den Kapitalexport zu
erhöhen. Umgekehrt wird mit dem Kapitalexport der Warenexport gefördert. China
verfügt weltweit über die größten Devisenreserven mit 1,91 Billionen US-Dollar,
und diese werden bewusst eingesetzt, um die chinesischen Monopole für die
weltweite Konkurrenz zu stärken. Wie wir oben dargestellt haben, ist China bei
der Weltproduktion in vielen Bereichen die größte Macht.
Unter den
internationalen monopolistischen Kapitalistenverbänden, die die Welt unter sich
teilen, haben chinesische Monopole ihren Platz schon längst eingenommen. Nicht
nur Chinas Banken sind unter den größten Banken der Welt, sondern auch
Industrie-, Dienstleistungs-, Agrar-, Rohstoff-Trusts, sind unter den monopolistischen Konzernen zu finden.
Die
innerimperialistische Konkurrenz läuft auf hohem Niveau auch in China selbst
ab.
Da die
territoriale Aufteilung der Welt unter den Großmächten schon lange beendet ist,
dreht sich alles um die Neuaufteilung der Welt. China hat sich, zunächst vor
allem über den Weg der wirtschaftlichen Ausdehnung ein großes Stück aus dem
Kuchen schon gesichert.
Je mehr
China in Asien, Afrika und Lateinamerika seine Beziehungen – wirtschaftlich,
politisch, militärisch etc. – verstärkt und den großen imperialistischen Mächte
die Stirn bietet, sie aus dem wirtschaftlichen und politischen Leben der Länder
dieser Regionen verdrängt, desto schärfer wird die Konkurrenz unter den imperialistischen
Mächten. Diese Konkurrenz wird zwangsläufig zu kriegerischen
Auseinandersetzungen unter ihnen und ihren jeweiligen Allianzen um die
Einflusssphären führen.
Ja, China
ist eine imperialistische Macht! Solange die chinesische Führung, die KP China,
die in Worten vom Sozialismus und von einer sozialistischen Ordnung fabulieren,
an der Macht ist, ist China eine sozialimperialistische Macht.
China ist
aber nicht nur eine imperialistische Macht, sondern sie ist auf dem Weg zu
einer imperialistischen Großmacht. Die Weichen dafür sind in allen Bereichen
gestellt. Vor allem wenn China im militärischen Sektor seine Lücken schnell
schließt, wird es nur eine Frage von kurzer Zeit sein, dass China auf der
Weltbühne mit den anderen Großmächten auf gleicher Augenhöhe auf allen Gebieten
um Welthegemonie ringt.
CHINA UND
DIE WELTWEITE KRISE 2008/2009
Die
aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise beginnt auch Chinas Wirtschaft zu
beuteln. Die Erwerbslosenzahlen schnellen in die Höhe, es gibt unzählige
Insolvenzen. Über 20 Millionen WanderarbeiterInnen wurden von einem Tag zum
anderen arbeitslos. Viele haben Monatelang ohne Löhne gearbeitet und wurden
dann einfach auf die Straße gesetzt.
Die
Exportrate fiel im Dezember 2008, den zweiten Monat in Folge, im Vorjahresvergleich
um 2,8% und die Importrate sogar um 21,3%. „Weil weltweit die Nachfrage nach
chinesischen Produkten einbricht, verlangsamt sich Chinas Wachstum um mehr als
ein Drittel. … so erwartet die Weltbank für 2009 nur noch 7,5%. (…) für China
ist der Einbruch außerordentlich schmerzhaft. Zehntausende Fabriken gehen im
Moment pleite, Millionen Arbeiter verlieren ihre Anstellungen… die arme
Mehrheit verliert die Hoffnung auf einen zumindest kleinen Wohlstand. Zwar hat
Peking ein gewaltiges Konjunkturprogramm aufgelegt, das die Auswirkungen der
Krise abfedern soll. Über 1,2 Billionen Euro will die Regierung in
Infrastrukturprojekte investieren. Aber so kann die Maßnahme doch nur Symptome
beseitigen, nicht die Ursachen.“ (Tagesspiegel, 26.11.2008)
Wie in
anderen imperialistischen Länder auch, rutscht die Wirtschaft besonders in der
Autobranche zügig ab. Im Jahr 2007 lag das Wachstum beim Fahrzeugabsatz in
China noch bei 21,8%. Für 2008 betrug dieses nur noch 8%. Für 2009 wird im
besten Fall mit einem Null-Wachstum gerechnet. („Finanzkrise: Chinesische
Exporte und Importe nehmen weiter ab“, 14.01.2009, chin.org)
Die
ASEAN-Staaten sowie China, Japan und Südkorea haben angesichts der sich
vertiefenden Krise eine „konzertierte Aktion“ gestartet. Auf ihrem
Gipfeltreffen Februar 2009 richteten sie einen Liquiditätsfond für Länder in
wirtschaftlichen Schwierigkeiten ein. Damit soll das Herunterbrechen einzelner
Länder in der Region verhindert werden. Da ansonsten ein Dominoeffekt
befürchtet wird. Startkapital sind zunächst 120 Milliarden-Dollar. (FAZ,
22.02.2009)
im Dezember
2008 stellte der deutsche Botschafter Schäfer anlässlich der Eröffnung der
Repräsentanz der deutsche Börse in Beijing,
fest: „Die wachsende Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft zeigt sich
besonders dramatisch in diesen Wochen der globalen Finanzkrise. Die Sitzung der
G20 in Washington hat dies unterstrichen. Die Finanzkrise ist längst zur
größten Herausforderung geworden, der sich die Weltwirtschaft in einem halben
Jahrhundert gegenüber gesehen hat. Sie trifft nicht nur die Amerikas oder
Europas, ihre realwirtschaftlichen Folgen treffen auch den größten
Wachstumsmarkt der Welt, China.“ (15.01. 2009 german.org.) Und der Herr
Botschafter erweist sich als würdiger Vertreter des (noch) Exportweltmeisters und
Kapitalinvestors Deutschland mit seiner Forderung für das weitere freie Fluten
des Kapitals: „Wir müssen gleichzeitig allen Versuchungen entgegentreten,
nationalistische Tendenzen in unserer Wirtschaftspolitik zuzulassen. In Europa
wie in China brauchen wir jetzt Marktöffnung, nicht Protektionismus... Deshalb
erfolgt die Eröffnung der Repräsentanz der Deutschen Börse AG in Peking genau
zum richtigen Zeitpunkt. Notwendige Kapitalströme und -verflechtungen zwischen
China und Deutschland können jetzt noch besser unterstützt werden. Das wird
wiederum den Warenaustausch beflügeln. Eine win-win Situation für beide
Seiten.“ (Schäfer, Deutscher Botschafter, Eröffnung der Repräsentanz der
Deutschen Börse in Beijing)
Sehr zügig
hat die chinesische Herrscherclique auf die Krisenentwicklung reagiert. Bereits
im November 2008 wurde ein massives Konjunkturprogramm von 455 Milliarden Euro
aufgelegt. Das entspricht einem Anteil von 17 Prozent am chinesischen BIP. Im
Vergleich dazu, das 612 Milliarden Euro Konjunkturprogramm der USA sind 5,7
Prozent am BIP und das der BRD über 81 Milliarden Euro, beträgt 3,2
Prozent des
BIP. (Stern, 9/2009) Auch Herr Schäfer, der deutsche Botschafter segnet das
chinesische Konjunkturprogramm ab: „Wir begrüßen es daher ausdrücklich, der sinkenden
Auslandsnachfrage ein Konjunkturprogramm entgegen zu setzen, das die
Binnennachfrage stärken soll.“ (ebenda)
Aktuell
tourt eine chinesische Wirtschaftsdelegation unter Führung Wirtschaftministers
Cheng Demin durch Europa die riesige Wirtschaftsaufträge in Zeiten der Krise
anbietet. Für die chinesischen Einkäufer wurde in Berlin der rote Teppich
ausgerollt und 200 deutsche Industriebosse schlossen Milliardenverträge ab.
(Tsp. 25.02.2009)
Der
ungeheuere Aufschwung der chinesischen Wirtschaft in den letzten 3 Jahrzehnten
war auch ein Faktor, die mit Überproduktionskrisen bedrängte Weltwirtschaft
(Anfang 2001) noch einige Jahre vor einer Weltkrise und -rezession, der wir
jetzt gegenüber stehen, zu verschonen. Die Öffnung der chinesischen Märkte und
der gigantische Wirtschaftsanschub brachten eine Verzögerung des Ausbruchs der
Krise. Aber das ist jetzt Geschichte: „Die 20, 30 Jahre, in denen China
Geschenke an die Welt verteilt hat in Form von Billigstpreisen und uns weltweit
stabile Preise beschert hat, sind vorbei. Die Kosten in China steigen. Das
lässt sich nicht zurückdrehen.“ (Arcandor Quelle/Karstadt-Vorstand Merkel, WW,
1/2008, S. 60)
Auf die
Frage: „China hat jetzt 30 Jahre mit mehr als 10% jährlichem Wachstum hinter
sich. Wie lange kann das noch weitergehen?“ antwortet Arcandor Vorstand Merkel,
dass China das wahrscheinlich relativ gut verkraften kann. „Der Binnenmarkt ist
so gigantisch, er wird eine Menge von dem abfedern, was weltwirtschaftlich
passiert. … Chinas Konsum wird dramatisch zunehmen. Der Boom hat immer mehr
Menschen Beschäftigung gebracht. Die Einkommen der konsumfreudigen
Mittelschicht gehen steil nach oben. Der Binnenmarkt ist so tragfähig, dass die
Wirtschaft auch Einbrüche im Export verkraften kann. Dass der Binnenmarkt
angesprungen ist und Wachstum produziert, sehen Sie schon daran, dass China mit
einem Umsatz von 70 Milliarden US-Dollar nach Japan schon heute der zweitgrößte
Luxusmarkt der Welt ist.“ (ebenda)
Schlussfolgerung
aus dieser Entwicklungsprognose ist:
Für die
Reichen ist alles paletti, und der Reichtum wird weiter rasant anwachsen.
Verschwiegen wird, dass für die Werktätigen die Krise sehr harte Zeit bringen
wird!
Die
chinesischen Herrscher bereiten sich schon auf Klassenkämpfe vor. „Projekt
6521“ heißt eine neu geschaffene Arbeitsgruppe unter Vizepräsident Xi Jinping,
die kommenden Klassenschlachten
unterdrücken soll. Die Kommandostruktur von Polizei und Armee soll
zentralisiert werden. Jede kleinste Demonstration, jeder Streik und jeder
Widerstand sollen sofort an diese Unterdrückungszentrale gemeldet und von dort
aus „gemanagt“ sprich verfolgt werden. (Tsp. 5. 03. 2009)
Aber das
wird nur dann so sein, wenn die Arbeiterklasse Chinas das hinnimmt. Es gibt
viele Anzeichen, daß die erwachenden Werktätigen Chinas sich ihrer Kraft
zunehmend bewußt werden. Hunderttausende Arbeitskonflikte und Aufstände pro
Jahr sind Ankündigungen kommender Stürme. (Dagongmei, S. 16) Sie werden den
Herrschenden die Suppe versalzen!
ANHANG
ANGABEN
ÜBER EINIGE ANDERE BEREICHE
Überblick
über wesentliche Wirtschaftszweige, ihre Entwicklungstendenzen und Bedeutung.
Es sind Angaben des Handelsministeriums der VRCH. Alle Zitate, bei denen keine
Quelle angegeben ist, sind von der Internet Seite des Handelsministeriums der
VRC: „german. mofcom.gov.cn”.
Energiewirtschaft:
„Von allen
Industriezweigen in China hat die Strom erzeugende Industrie die schnellste
Entwicklung erfahren. Ende 2006 erreichte die landesweit installierte Leistung
600 Gigawatt und die Stromerzeugung betrug 2,8344 Millionen Gigawattstunden.
Damit steht China weltweit an zweiter Stelle. Strom wird in China hauptsächlich
in Wärmekraftwerken erzeugt. Die installierte Leistung an Wasserwerken beträgt
über 100 Gigawatt, damit steht China weltweit an erster Stelle. Zusätzlich zu
den zurzeit in Betrieb bzw. im Bau befindlichen Kernkraftwerken mit einer
Gesamtkapazität von 8,7 Gigawatt sollen bis zum Jahr 2020 weitere
Kernkraftwerke mit einer Kapazität von 36 Gigawatt errichtet werden.”
Raumfahrt:
„Als das
fünfte Land, das selbstständig Satelliten entwickelte und in eine Erdumlaufbahn
brachte, und als das dritte Land, das die Technik der Rückholung von Satelliten
beherrscht, steht China in vielen wichtigen technologischen Bereichen wie der
Rückholung von Satelliten, des Transports mehrerer Satelliten mit einer
einzigen Trägerrakete, der Raketentechnik sowie der Ortung und Steuerung von
geostationären Satelliten international mit an vorderster Stelle. Auch bei der
Entwicklung und Nutzung von Fernerkundungs- und Kommunikationssatelliten sowie
bei bemannten Raumschiffen wurden bedeutende Ergebnisse erzielt.”
Maschinenbau-
und Automobilindustrie:
“Chinas
Maschinenbauindustrie kann komplette Maschinenanlagen von hohem technischen
Standart liefern, z. B. Gasturbinen, Generatoranlagen für
Pumpspeicherkraftwerke, Kernkraftwerksgeneratoren, Höchstspannungs-
Umspannanlagen für Gleichstrom, komplette Anlagen für Metallurgie,
Kunstdüngerproduktion und Petrochemie, Ausrüstungen für den städtischen
Schienennahverkehr sowie moderne Maschinen zur Herstellung von Textilien und
Papier. Maschinen und Transporteinrichtungen zählen seit Jahren zu den
wichtigsten Exportprodukten Chinas und machten in den letzten elf Jahren von
1996 bis 2006 stets den wichtigsten Teil der Exporte aus; im Jahr 2006 wurden
damit 425 Milliarden US-Doller in Devisen erwirtschaftet, 28,3% mehr als im
Vorjahr.
In den
letzten fünf Jahren hat sich die chinesische Automobilindustrie verdreifacht.
Damit ist sie im internationalen Vergleich vom achten Platz auf den dritten Platz
vorgerückt. Von China selbst entwickelte Fahrzeuge haben bei Nutzfahrzeugen
einen Marktanteil von 41,4% und bei Autos einen Marktanteil von 25,7%; das ist
eine bemerkenswerte Leistung. Im Jahr 2006 wurden landesweit 7,28 Millionen
Fahrzeuge produziert und 7,22 Millionen Fahrzeuge verkauft.”
Informationsindustrie:
Nach
Angaben aus „Fischer Weltalmanach 2009“ hat die Zahl der Internetnutzer sich
auf 210 Millionen erhöht. Die USA belegen mit 220 Millionen Internetnutzern
Platz 1 vor China. Im Jahr 2000 waren es in USA 124 Millionen und in China 22,5
Millionen.
„Die
Informationsindustrie ist zur wichtigsten Trägerbranche der chinesischen
Industrie geworden. 2006 realisierte sie eine Wertschöpfung von 1300 Milliarden
Yuan. Hinsichtlich ihres Umfangs stand sie damit weltweit an dritter Stelle. In
China wurden jedoch die meisten Monitore, Mobiltelefone und Laptops produziert.
Die Elektronik- und Telekommunikationsindustrie hat in Bezug auf
Produktionswert, Umsatz und Gewinn alle konventionellen Industriezweige übertroffen;
sie hat in China den ersten Platz eingenommen und leistet den größten Beitrag
zur Entwicklung der Volkswirtschaft.”
Nach
„Fischer Weltalmanach 2009“ hat China Ende 2007 mit 912,734 Millionen
Telefonanschlüssen weltweit den ersten Platz. Bei Festnetzkunden ist ein
geringer Rückgang, minus 2,362 Millionen, und bei Mobiltelefonen ein größerer
Zuwachs, plus 86,206 Millionen, festzustellen.
Verkehr und
Transport:
a)
Eisenbahn
„Ende 2006
betrug die Gesamtlänge der in Betrieb befindlichen Eisenbahnstrecken 77.000
Kilometer, davon waren 24.000 Kilometer elektrifiziert. Damit ist China nach
Russland und Deutschland das Land mit dem drittgrößten elektrifizierten
Eisenbahnnetz weltweit. (…) Zurzeit machen die chinesischen Eisanbahnstrecken
nur 6% der betriebfähigen Eisenbahnstrecken der Welt aus, bewältigen aber 25%
des Eisenbahntransports der Welt. Damit zählt China zu den Ländern mit der
größten Eisenbahn-Transportkapazität. Außerdem wächst die Transportkapazität
der Eisenbahn in China weltweit am schnellsten. Die Kapazität der
Transportanlagen wird also optimal genutzt.”
b) Häfen
“Der Bau
von Küstenhäfen ist im Wesentlichen auf Transportsysteme für Kohle, Container,
Eisenerz-Importe, Getreide sowie für Roll-on-roll-off-Schiffe und
Tiefwasser-Schifffahrtswege ausgerichtet. Großer Wert wird dabei auf den Bau
von Containertransportsystemen gelegt. (…) Ende 2006 gab es in den Küstenhäfen
über 2.500 mittlere und große Anlegestellen, davon 1.030 Tiefwasser-Ankerplätze
der 10.000-Tonnen-Klasse. Mit einem Umschlag von 93 Millionen
Standartcontainern nimmt China nun seit vier Jahren International den ersten
Platz ein.
Zehn Häfen
in China haben eine Umschlagkapazität über 100 Millionen Tonnen pro Jahr. Acht
Häfen –Shanghai, Shenzhen, Qingdao, Tianjin, Guangzhou, Xiamen, Ningbo und
Dalian– zählen zu den fünfzig größten Containerhäfen der Welt. 2005 übertraf
der Hafen von Shanghai mit seiner Umschlagkapazität zum ersten Mal den Hafen
von Singapur und wurde damit der größte Hafen der Welt. 2006 blieb er mit einer
Umschlagkapazität von 537 Millionen Tonnen weltweit an erster Stelle.”
Nach
„Fischer Weltalmanach 2009“ steht China nach Tonnage weltweit auf dem neunten
Platz (Deutschland 17. und USA 18. Platz) bei Schiffbestand und Handelsflotten
(Stand: 1.01.2007).
Hochtechnologie:
„China hat
bereits einige Tausend Entwicklungszonen für Hochtechnologie und neue
Technologien errichtet. In den 53 nationalen Hochtechnologie-Entwicklungszonen
wurde eine große Zahl von Forschungsergebnissen in die Praxis umgesetzt. In den
Entwicklungszonen waren über 38.000 Hochtechnologie-Unternehmen angesiedelt;
mehr als 3.000 der Unternehmen erwirtschafteten jeweils einen jährlichen
Produktionswert von über 100 Millionen Yuan und über 30 einen von mehr als zehn
Milliarden Yuan. Die jährliche durchschnittliche Wachstumsrate der
Hochtechnologie-Entwicklungszonen lag in den letzten 14 Jahren bei 60%. Dies
hat wesentlich zum Wachstum der Volkswirtschaft beigetragen. Das Exportvolumen
von Hochtechnologie-Produkten betrug im Jahr 2006 281,5 Milliarden US-Dollar,
ein Wachstum um 29% gegenüber Vorjahr.”
Neueste
Informationen der Homepage des Handelsministeriums der VRC: „Das Ausmaß und das
Exportvolumen der chinesischen Hightech-Industrie liegen nun im Bereich der
Weltspitze. Sie hätten sich in eine neue Phase entwickelt. Dies hat der
stellvertretende Direktor der staatlichen chinesischen Kommission für
Entwicklung und Reform, Zhang Xieoqiang, am Freitag in Beijing mitgeteilt.
Weiteren Berichten zufolge übertraf der Bruttoproduktionswert der Hightech-Industrie
im vergangenen Jahr 5 Billionen Yuan (575,7 Milliarden Euro). das Exportvolumen
der Hightech-Produkte erreichte mehr als 347 Milliarden US-Dollar.”
(03.11.2008)
Umweltindustrie
und -technologie
Wie brutal,
„lernfähig“ und wandelbar der chinesische Imperialismus ist, gezwungen auch
durch internationale Konkurrenz, zeigt er vor allem auf diesem Gebiet. Die
Umweltbilanz des rasanten Aufstiegs der Wirtschaftsmacht China ist
katastrophal. Ein Drittel aller Schwefeldioxid-Emissionen weltweit stammen aus
China. Es gibt Todeslandstriche, die durch industriellen Raubbau völlig
verseucht sind. Von den weltweit 20 Städten mit der verschmutztesten Luft
liegen 16 in China. Die chinesische Regierung hat begonnen dagegen zu steuern
und hat in ihre Fünf-Jahr-Pläne ökologische Kriterien aufgenommen. Im
Energiebereich wird massiv in alternative Energien, vor allem Wind- und
Sonnenenergie investiert. Auch hier sind weltweit agierende chinesische
Monopole entstanden. Schätzungen sagen voraus, dass bereits in einem Jahr China
weltweit größter Windenergienutzer sein wird. In der Solarproduktion steht an
der Spitze Suntech, ein Globalplayer, der Besitzer Shi Zhengrong ist der erste
Umweltmilliardär. 98% seiner Produktion gehen in den Export, größte Abnehmer
sind Deutschland und Spanien. (WeltWirtschaftswoche Global)
(1)
www.german.china.org.cn – China Internet Information Center (CIIC). Diese
offiziöse Webseite bietet Zusammenfassungen amtlicher Nachrichten sowie
Dokumente von Parteitagen, Volkskongressen, Zeitungsartikel, staatliche
Überblicksinformationen in Themenbereichen wie Bildung, Gesellschaft, Kultur,
Tourismus und Wirtschaft in 9 Sprachen.
(2) Die
Drei-Welten-Theorie geht von einer Dreiteilung der Welt aus: Erste Welt sind
die Supermächte, zweite Welt imperialistische, kapitalistische Länder sowie
dritte Welt sozialistische und Entwicklungs-Länder. Einen künstlichen
Unterschied zwischen angeblichen Supermächten, wie USA und China zu den
Großmächten wie Deutschland, Japan, Russland etc. zu konstruieren heißt nur
letztere aus der Schusslinie zu nehmen.
(3) Die
komakml (Österreich) zum Beispiel schätzte 2006 China als „heute nicht
imperialistisch“ ein. (Proletarische Rundschau, Nr. 26).
(4) Die
Gebiete Hongkong und Macao. Wenn wir von China 1979 und von China 2008
sprechen, muss bewusst sein, dass Hongkong, ehemalige englische Kolonie und
einer der zentralsten Finanzplätze Asiens erst seit 1997, und die ehemalige
portugiesische Kolonie, die Halbinsel Macao, seit 1999 zum Staatsgebiet der VR
China gehören. Gemäß der von Deng Xiaoping geschaffenen Doktrin „ein Land –
zwei Systeme“ wurden Hongkong und Macao wieder Teile des chinesischen
Staatsgebietes, allerdings unter speziellen Konditionen. Beide haben den Status
von Sonderverwaltungsregionen der VR China. Diesen Status strebt die VR China
auch für Taiwan an.
(5) Sonder
Wirtschafts Zonen sind ganze Gebiete/Regionen aber auch nur einzelne Städte. Es
gelten folgende Prinzipien: + Ziel von Investitionen in den
Sonderwirtschaftszonen wie z.B. Bautätigkeit, ist es ausländisches Kapital
anzuziehen + SWZ sind für ausländische Unternehmen und chinesisch-ausländische
Joint Ventures + die Produktion ist vorrangig für den Export + die
wirtschaftlichen Mechanismen werden vom Markt bestimmt. Es werden enorme
Steuervergünstigungen geboten. Die lokalen Regierungen der SWZ sind weitgehend
selbständig.
(6)
Bruttoinlandsprodukt BIP (früher
Bruttosozialprodukt)
Gesamtwert
aller Güter (Waren und Dienstleistungen), die innerhalb eines Jahres innerhalb
der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und für den
Endverbrauch bestimmt sind. Darin enthalten sind Leistungen von In- und
Ausländern.
Bruttonationaleinkommen
BNE
Umfasst den
Wert der Endprodukte und Dienstleistungen in einer bestimmten Periode durch
Produktionsfaktoren, die sich im Eigentum von Inländern befinden, produziert
werden. Es ist der gesamte Betrag der laufenden Produktion etc. Es ist die
Summe des Wertes des von allen Bewohnern eines Staates innerhalb einer Periode
bezogenen Einkommens aus Arbeit und Kapital, zuzüglich der Produktions- und
Importabgaben abzüglich der Subventionen, zuzüglich der Abschreibungen.
(Wikipedia)
Bruttonationaleinkommen pro Kopf
Die Pro
Kopf-Werte sind Durchschnittswerte des persönlichen Reichtums der Bürger eines
Landes, während die allgemeinen Werte den gesamtstaatlichen Reichtum
wiedergeben.
(7) ASEAN
Verband Südostasiatischer Staaten: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos,
Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam. Gegründet 1967,
Sitz Jakarta, Indonesien.
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Assoziation A, 2008
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Botschaft Peking, Wirtschaftsdaten kompakt
* „Die 30
wichtigsten Ereignisse in den letzten 30 Jahren“, Zum 30. Jahrestags der
Reform- und Öffnungspolitik, www.german.china.org.cn
* „Die neue
Struktur des chinesischen Eigentumssystems“, 28.09.08, Interview mit
Wirtschaftsfachleuten, Renmin Ribao, www.german.china.org.cn
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‚Dokumente Nr.1’ 30 Jahre seit der Reform und Öffnung Chinas“,
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