TROTZ ALLEDEM!
TA-Leserbrief zu Artikel aus TA
54: Nazis blockiert – Geschichtsrevisionismus konfrontiert und Antwort der Redaktion
Genossen
Es ist
erfreulich, dass ihr das Brechtgedicht ,,Der Krieg ist geschändet worden“ zum
Abdruck bringen wolltet. Leider ist euch das nur zur Hälfte gelungen, während
ihr zur anderen Hälfte den Schluss des Gedichts ,,Adresse des sterbenden
Dichters an die Jugend“ abgedruckt habt, ein Fehler, der sich daraus erklärt,
dass ihr statt der Seite 940 beim Abdruck irrtümlich die Seite 942 als Vorlage
genommen habt. Vorschlag: Bringt in der nächsten Nummer beide Gedichte und kommentiert
sie.
Sehr
informativ finde ich euren Beitrag ,,IRAN: Im Würgegriff des Imperialismus.
Unter brutaler Diktatur.“ Es ist völlig richtig, den deutschen Beitrag zur
Kriegsbedrohung des Iran hervorzuheben. Wir leben in Deutschland und müssen uns
in erster Linie mit dem deutschen Staat auseinandersetzen, ohne dabei die
Solidarität mit der Bevölkerung des Iran zu vergessen. Was ihr über die Rolle
von Ahmedinedschad und Mussawi und die hinter ihnen stehenden Parteiungen
schreibt, findet ebenfalls meine volle Zustimmung. Auch eure Kritik an dem in
seinen historischen Ausführungen ansonsten einen guten Überblick bietenden
Beitrag aus ,,RATSCHLAG“ ist – soweit ich unterrichtet bin – zutreffend.
Nicht ganz
einverstanden bin ich mit dem Text ,,Gegen Geschichtsfälschung! Bombardierung
Dresdens war Krieg gegen Hitler-Faschismus“ und möchte dazu zwei Anmerkungen
machen.
Generell
stimme ich eurer Einschätzung zu, dass der heutige deutsche Staat die
Nazi-Barbarei zu verharmlosen sucht, indem er den Unterschied zwischen
gerechtem und ungerechtem Krieg verwischt. Die Deutschen haben einen
ungerechten Krieg geführt, die Alliierten dagegen einen gerechten. Die
Feststellung, ob ein Krieg gerecht oder ungerecht ist besagt aber nicht, dass
damit automatisch jede Handlung der gerechten Seite gerecht und jede der
ungerechten Seite ungerecht sein muss. Der Verzicht der Wehrmacht auf die
Bombardierung von Paris wäre ein Beispiel für letzteres. Das muss jeweils im
konkreten Fall nachgewiesen werden.
Die
Bombardierung Dresdens lässt sich militärisch ebenso wenig rechtfertigen wie
der Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Die Rote Armee konnte
aufgrund der Bombardierung Dresdens nicht schneller vorrücken. Das zumindest
war ihre eigene Einschätzung der Lage und die der Kommunistischen Partei der
Sowjetunion damals. Sie hat die Bombardierung Dresdens nicht gutgeheißen. Habt
ihr neue Erkenntnisse, die die damaligen Bolschewisten nicht hatten? Dann
müssen diese auf den Tisch! Natürlich ist der Bombenkrieg nicht etwa mit dem Vernichtungskrieg
gleichzusetzen, den Nazideutschland gegen die Sowjetunion geführt hat. Dieser
hatte eine ganz andere Dimension. Und auch mit Bombardierungen von Städten
(z.B. Rotterdam) hat die deutsche Wehrmacht begonnen. Der totale Krieg ist
ebenfalls von Deutschland aus verkündet worden. Eine Bevölkerung zu
bombardieren, ist jedoch immer ein barbarischer Akt unabhängig davon, wer das
tut. Sie mag einige getroffen haben, um die es nicht schade ist, den meisten
Bombardierten aber – darunter vielen Flüchtlingsfamilien – ist Unrecht
geschehen, das man nicht einfach mit Pauschalurteilen wegretuschieren kann.
Natürlich wäre Dresden nie bombardiert worden, wenn der Nazi-Staat nicht den
Krieg begonnen hätte. Ich kann die dafür unmittelbar Verantwortlichen nicht freisprechen,
aber der deutsche Imperialismus trägt die Hauptverantwortung nicht nur für den
Völkermord und das Elend, das er anderen Völkern und Ländern zugefügt hat,
sondern auch für das Elend, in das die deutsche Bevölkerung durch Handlungen
des Nazi-Staates wie auch durch Kriegshandlungen seiner Gegner gestürzt wurde.
Das ist es, was man den Neonazis entgegenhalten muss. Der 8. Mai ist der Tag
der Befreiung von der Herrschaft des Nazi-Faschismus – auch für das deutsche
Volk, das den Faschismus auch infolge von Verblendung nicht besiegen konnte.
Die
Bombardierung war aber auch eine sehr wertvolle Erfahrung für die deutsche
Bevölkerung: Sie ist durch die Erfahrung eigenen Elends großenteils gegen diese
Art von Krieg sensibilisiert worden und heute noch nehmen viele ältere Menschen
die ,,Kollateralschäden“, wie sie etwa der Bundeswehroberst Klein in
Afghanistan zu verantworten hat, aufgrund eigener Erlebnisse nicht
widerspruchslos hin.
Antwort der
TA-Redaktion
Lieber
Genosse,
recht
herzlichen Dank für deine Anmerkungen und Kritiken an der letzten TA Nummer.
Der falsche Abdruck des Brechtgedichtes lief genauso wie du vermutet hast.
Entschuldigung!
Zu deinen
Anmerkungen über den Text „Gegen Geschichtsfälschung! Bombardierung Dresdens
war Krieg gegen Hitler-Faschismus.“:
Wir finden
es sehr produktiv, dass Du uns dazu schreibst. Wir haben auf der Aktion in
Dresden schon viele Diskussionen geführt und debattieren auch unter uns weiter.
Es ist zentral wichtig auf alle Argumente einzugehen sich damit
auseinanderzusetzen.
Richtig ist
dein Ausgangspunkt, dass natürlich auch in gerechten Kriegen Fehler gemacht
werden können, die auch schwerwiegend sind. So stellt Lenin in der Analyse von
„Sozialismus und Krieg“ fest, ein gerechter Krieg kann ungerechte oder
reaktionäre Elemente haben, aber das ändert nichts an seinem grundlegenden
Charakter: „Die Revolutionskriege Frankreichs z.B. enthielten ein Element der
Ausplünderung und der Eroberung fremder Territorien durch die Franzosen, aber
das ändert durchaus nichts an der grundlegenden historischen Bedeutung dieser
Kriege.“ („Sozialismus und Krieg“, LW 21, S. 300) Da haben wir mit Dir
auch keinen Meinungsunterschied, sondern stimmen mit Dir überein.
Wo wir
nicht einig sind, sind deine Einschätzungen, die Bombardierung Dresdens sei
nicht gerecht, sowie, die Bombardierung von Zivilbevölkerungen sei immer
ungerecht, und die Bewertung der Position der sozialistischen Sowjetunion in
dieser Frage.
* Dein
erstes Argument ist, die Rote Armee konnte durch die Bombardierungen nicht
schneller vorrücken und die SU fand die Bombardierung auch nicht richtig. Hier
würden wir gerne von Dir wissen, auf welche Texte, Quellen Du Dich stützt. Wir
bitten Dich, uns die Dokumente zu nennen. Wir kennen nur Positionen von der SED
in den 50er Jahren, wo sie vom „Bombenterror gegen die Kunststadt Dresden“ und
vom „bestialischen Massenmord anglo-amerikanischer Luftpiraten“ sprechen
(Sächsische Zeitung, SED, 14.02.1955, zitiert in „Die Bombardierung Dresdens“,
Autorenkollektiv, Rote Hefte Nr. 15)
Stalin,
Repräsentant der sozialistischen Sowjetunion vertrat hingegen:
In
„Persönlichen und geheimen Botschaften von Premier J.W. Stalin an den
Premierminister, Herrn W. Churchill“ heißt es:
15.03.1943:
„Ihre Botschaften vom 6. und 13. März, die mich über die erfolgreiche
Bombardierung von Essen, Stuttgart, München und Nürnberg informierten, habe ich
erhalten. Von ganzem Herzen grüße ich die britischen Luftstreitkräfte, die mit
ihren Bombenangriffen schwere Schläge gegen die deutschen Industriezentren
führen.“
19.04.1943:
„Ich freue mich, dass Sie beabsichtigen, die Bombenangriffe auf deutsche Städte
in ständig wachsendem Umfang fortzusetzen.“
7.04.1943:
„Ich begrüße die verstärkte Bombardierung von Essen, Berlin, Kiel und anderen
Industriezentren. Jeder Schlag ihrer Luftstreitkräfte gegen die lebenswichtigen
Zentren der Deutschen findet in den Herzen vieler Millionen Menschen unseres
Landes lebhaften Widerhall.“
Als
Oberbefehlshaber der Roten Armee, Staatsführer, sowie als
Parteiverantwortlicher stimmt Stalin ausdrücklich den Bombardierungen zu, die
auch die Zivilbevölkerung trafen, als wichtiges Mittel im gerechten Krieg um
den Nazi-Faschismus zu zerschlagen.
Aber die
Bombardierungen werden auch ausdrücklich als Unterstützung für den Vormarsch der
Roten Armee bewertet:
–
Persönliche und geheime Botschaft von Premier J.W. Stalin an den
Premierminister, Herrn W. Churchill
14.01.1944:
„Unsere Armeen haben in der letzten Zeit wirkliche Erfolge erzielt, aber bis
nach Berlin ist es für uns noch sehr weit. Zudem unternehmen die Deutschen
jetzt ziemlich starke Gegenangriffe…Das ist natürlich nicht gefährlich, doch
ist es den Deutschen hier immerhin gelungen unseren Vormarsch aufzuhalten.
Folglich brauchen Sie die Bombardierung Berlins nicht abzuschwächen, sondern
sollten sie möglichst mit allen Mitteln verstärken.“
(alle
Zitate: „Briefwechsel Stalins mit Churchill, Attlee, Roosevelt und Truman,
Berlin, 1961)
Wie wir ja
auch in unserem Artikel schon schrieben, der Kampf gegen den Nazi-Faschismus
war im Februar 1945 NICHT entschieden. Die Rote Armee, die sowjetische
Bevölkerung und die anderen Alliierten Truppen mussten noch herbe Verluste
hinnehmen, bis im „Haus-um-Haus Kampf“ Berlin eingenommen und die faschistische
Bestie wirklich geschlagen wurde.
* Weiter
vertrittst du: „Eine Bevölkerung zu bombardieren, ist jedoch immer ein
barbarischer Akt unabhängig davon, wer das tut.“ Natürlich gibt es auch in der
Kriegsführung Unterschiede zwischen der Strategie und Taktik eines
sozialistischen Landes, wie der Sowjetunion und eines faschistischen Staates.
Aber darunter fällt unserer Meinung nach nicht, die Bombardierung von Städten,
und damit auch von Zivilbevölkerung. Wie schon oben gesagt, das war auch nicht
die Position der Kommunistischen Parteien und der KPdSU(B) im
2. Weltkrieg. Wir halten eine Position „Bombenkrieg gegen die
Zivilbevölkerung ist immer reaktionär“ und die Forderung das darf „keine
Strategie und Taktik von Kommunisten“ sein, für falsch. Ob dieses Kriegsmittel
angewendet wird oder nicht hängt von der konkreten Situation des Krieges ab. In
einem gerechten Krieg können Städte-Bombardierungen notwendig sein, wenn z.B.
die reaktionäre Seite des Krieges, wie der deutsche Faschismus, die halbe Welt
mit Bombenterror überzieht und seine Bevölkerung großenteils Mittäter sind,
d.h. ihre Regierung bei dem völkermordenden Eroberungskrieg weitgehend
unterstützt.
Wobei
natürlich auch der technologische Stand der Kriegsführung damals und heute zu
beachten ist. Zielgenaue Bombardierungen, mit Drohnen, gestützt auf Lenkungssystem,
Sattelitten etc. das war zum damaligen Zeitpunkt nicht machbar. Hier muss auch
gesagt werden, dass die Alliierten Tonnenweise Warnflugblätter über deutschen
Städten abwarfen, die Bombardierungen ankündigten und die Menschen zur Flucht
aufs Land aufriefen.
Die
heutigen imperialistischen Kriege zeichnen sich gerade dadurch aus, dass
versucht wird, die eigenen Soldaten so gut wie möglich zu schützen. Damit sie
ihr dreckiges Geschäft auch weiterhin tun. Die Völker, gegen die Krieg geführt
wird, werden wie in Afghanistan, Irak einfach in Bombardements abgeschlachtet.
Das ist der moderne saubere Krieg! Die imperialistischen Metropolen
„verschonen“ ihre Bevölkerung, ihre Soldaten und Söldner. Wohl wissend, dass es
sonst schwierig werden kann, sie für diese Kriege einzuspannen.
* In
dieser Position „Keine Bombardierung der Zivilbevölkerung“, wird auch die Frage
nach dem Wesen vom Kriegen überhaupt gestellt. Kann es Krieg geben ohne Töten
von Menschen, die keine Soldaten sind?? Unsere Grundhaltung ist, wie Lenin
sagt: „Die Sozialisten haben die Kriege unter den Völkern stets als eine
barbarische und bestialische Sache verurteilt“. („Sozialismus und Krieg,
S. 299) Er fährt fort: „von bürgerlichen Pazifisten unterscheiden wir
KommunistInnen uns aber durch die Erkenntnis, dass die Kriege sich überhaupt
nur endgültig abschaffen lassen durch den revolutionären Krieg Klasse gegen
Klasse, durch den gewaltsamen Umsturz der herrschenden Verhältnisse.“ Und da
müssen Kommunisten auch offensiv und klar vertreten, ja, Krieg ist grausam und
brutal. Krieg ist Krieg, ist Töten von Menschen. Aber nur durch den gerechten
Krieg gegen Unterdrücker gelangen wir zu einer Gesellschaft in der es keine
Kriege geben wird. Wir sollen keine Illusionen schüren, dass Kriege sozialistischer
Staaten, der revolutionäre Krieg für die sozialistische Revolution nur ein
„Deckchen sticken“ (Mao) sind. Auch KommunistInnen, RevolutionärInnen töten und
bringen Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten, in Bürgerkriegen, in
Befreiungskriegen, in Revolutionen um.
Marx hat
den pazifistischen Kritikern, die die Kommunisten verteufelten, weil sie von
der „befreienden Rolle der Gewalt“ in der Geschichte des Klassenkampfes
sprachen vorgehalten: Wenn die Völker, die Jahrhunderte lang geknechtet, unterdrückt,
gequält und gedemütigt werden sich in der Wucht der Klassenschlachten erheben,
wenn sie zu den Waffen greifen, dann werden sich Wut und Hass entladen. „Die
Aristokraten an die Laterne“, der Schlachtruf der französischen Revolution ist
natürlich grausam aber er ist angesichts der Barbarei der Monarchie gegen das
Volk ein befreiender und gerechter Akt.
Noch ein
historisches Moment ist sehr wichtig, Lenin fordert darum, dass jeder Krieg
historisch analysiert werden muss. Und sagt weiter: „Es hat in der Geschichte
manche Kriege gegeben, die trotz aller Gräuel, Bestialitäten, Leiden und
Qualen, die mit jedem Krieg unvermeidlich verknüpft sind, fortschrittlich
waren, d.h. der Entwicklung der Menschheit Nutzen brachten, da sie halfen
besonders schädliche und reaktionäre Einrichtungen (z.B. den Absolutismus oder
die Leibeigenschaft) und die barbarischsten Despotien Europas (die türkische
und die russische) untergraben.“ (a.a.O., S. 299)
* Die
Haltung in der Frage war die „Bombardierung Dresdens gerecht oder nicht“ ist
praktisch zu einer Schlüsselfrage, in der Revision der Geschichte des
2. Weltkrieges geworden. Die „Kulturstadt, die Barockstadt“ Dresden und
ihre Zivilbevölkerung werden zum Symbol der leidenden Deutschen hochstilisiert,
die im Krieg auch viel Unrecht, ja Bombenterror ertragen mussten. Damit wird
unterschlagen, dass Dresden ein militärisch wichtiger Knotenpunkt war, dass es
kriegswichtige Industrien hatte, dass es KZs und Zwangsarbeit gab, dass die
Bevölkerung in weiten Teilen bis zum bitteren Ende zur Nazi-Herrschaft und
ihrem „Führer“ stand. Also die Deutschen waren auch Opfer! Darum geht es.
Diesem Geschichtsrevisionismus muss offensiv entgegengetreten werden. Dresden
war in der Nazidiktatur KEINE Kultur- KEINE Kunststadt. Es war eine Nazi-Festung,
die jegliches Erbe deutscher revolutionärer, fortschrittlicher auch
bürgerlicher Kultur auf die Scheiterhaufen verbrannte. Es war eine Nazi-Stadt
in der die Mehrheit der deutschen BürgerInnen, ihren jüdischen Nachbarn die
Wohnung und die Möbel stahl, die beim Abtransport der jüdischen Bevölkerung in
die KZs und Todeslager klatschend am Straßenrand stand. Das war die angebliche
Kulturstadt Dresden auch im Februar 1945!!
Deine
Argumentation läuft nicht auf diese Positionen hinaus. Du hebst ja immer wieder
hervor, dass ganz klar ist, wer die gerechte und wer die ungerechte Seite in
diesem Krieg war. Aber mit Deiner Position gegen die Bombardierung der
Zivilbevölkerung Dresdens machst Du sozusagen ein Einfallstor auf für den
Geschichtsrevisionismus. Das halten wir für nicht richtig. Wenn du den
deutschen Faschismus für die Barbarei gegen andere Völker wie auch gegen das
eigene Volk hauptverantwortlich machst, hast du Recht. Aber hier ist ein ganz
wichtiger Punkt, der auch gesagt werden muss. Ja, das deutsche Volk hat im
Krieg auch stark gelitten, an Hunger, Tod, wenn auch ungleich weniger als alle
überfallenen, ausgeraubten, hingemordeten Völker. Aber das deutsche Volk trägt
eine schwere Mitverantwortung, dass es diesen Völkermord-Krieg in großen Teilen
mitgetragen, unterstützt und bejubelt hat. Das deutsche Volk hätte der
Nazi-Barbarei als erstes ein Ende setzen müssen. Aber der Widerstand war
begrenzt auf revolutionäre, demokratische und kommunistische
Widerstandskämpfer, vor allem aus der ArbeiterInnenklasse, die nur einen
kleinen Teil der Werktätigen ausmachten. Das ist die eigentliche Katastrophe
für die Kommunisten und die deutsche Arbeiterklasse. Ja, der 8. Mai war
auch ein Tag der Befreiung für das deutsche Volk, aber auch das ist eine
historische Wahrheit, die gesagt werden muss, die überwiegende Mehrheit des
deutschen Volkes hat das so nicht erlebt und verstanden. Sie hat das Kriegsende
als Niederlage und schweres Leid für sich selbst gesehen, und damit auch nicht
wirklich die historische Mitverantwortung für die Schandtaten ihrer
Herrschenden an allen anderen Völkern übernommen.
Anhang:
Wir möchten
in diesem Zusammenhang noch kurz auf eine Kritik an unseren Positionen zur
Bombardierung Dresdens ganz anderen Kalibers eingehen.
Die
MLPD/Rote Fahne berichtet über die Aktionen in Dresden am 14.02.2010 und
polemisiert indirekt gegen unsere Einschätzung. Wir standen in Dresden bereits
in heftige Debatten mit MLPD-AnhängerInnen, die uns genau das vorwarfen was in
der Roten Fahne steht:
„Kritisiert
werden mussten verschiedentlich massenfeindliche und sektiererische
Standpunkte, die den verheerenden Bombenangriff auf Dresden rechtfertigten oder
überheblich die Teilnehmer der Menschenkette und Dresdner, die zu Hause
geblieben waren, als ‚graue Masse von Mitläufern’ abkanzelten.“ Die MLPD macht
für alle und jeden ihre opportunistische Globaleinschätzung wie: „Zugleich
fühlte sich die Mehrheit der ca. 12 000 Blockierer ausdrücklich den über
10 000 Menschen auf der anderen Elbseite verbunden, die sich an der
Menschenkette oder der Friedensprozession beteiligten. In diesem Sinne wird die
Kennzeichnung der Menschenkette als ‚Show-Veranstaltung’ wie das Bündnis
‚Nazi-Frei-Dresden stellt sich quer’ auf seiner Homepage schreibt, dem
ehrlichen Wunsch tausender Teilnehmer dieser Aktivitäten sicher nicht gerecht,
sich am Protest… zu beteiligen.“ (Rote Fahne 5/2010) Das war eindeutig nicht
die Meinung der überwältigenden Mehrheit der Blockade-Demonstranten, die ganz
zu Recht sich gegen die heuchlerische Show-Veranstaltung wandten! Da spricht
die MLPD für eine Mehrheit, die sie sich zusammenphantasiert.
det werden…. Militärstrategisch machte die Bombardierung keinen Sinn… Hitlerdeutschland war so gut wie am Boden. Der von etlichen Historikern erhobene Verdacht ist nicht unbegründet, dass die westlichen Alliierten den Vormarsch der Rotarmisten behindern wollten.“ (Rote Fahne 6/2010)