TROTZ ALLEDEM!
Im Westen, Osten, Norden, Süden
Alles
für den „sozialen Frieden“
IG Metall schließt wieder ein Mal aus
IGM:
Es geht doch gar nicht darum, unbequeme Mitglieder loszuwerden. Wir
müssen
jedoch verhindern, daß die inneren Strukturen der
Gewerkschaft von außen
angegriffen und unterlaufen werden. Es muß auch für
die Mitglieder deutlich
werden, wer für die IG Metall spricht. Mit dem
Ausschluß von Volker Kraft ist
klargestellt, daß er uns nicht vertritt.
JW:
Fürchtet die große IG Metall die
Aktivitäten einer kleinen kommunistischen
Partei, weil sie die Gewerkschaft nicht als sozialdemokratischen
Kanzlerwahlverein, sondern als Organ des Klassenkampfes sieht?
IGM:
Die IG Metall fürchtet die MLPD nicht. Aber es ist
ärgerlich, wenn wir neben
den Unternehmen einen weiteren Gegner haben. Die MLPD ruft
ständig zu
selbstständigen Streiks auf und nimmt in den verschiedenen
Politikfeldern
andere Positionen ein als die IG Metall. Sie versteht die Gewerkschaft
als
verlängerten Arm der Partei, nicht als selbständige
Organisation. Sie steht am
Rande der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Deshalb
gehört sie, anders
als die DKP oder die PDS, zu den gewerkschaftsschädigenden
Organisationen.“ (Ausschluß
Stuttgarter IG Metall: Unbequeme Geister unerwünscht?, JW
sprach mit Hansjörg
Schmierer, Gewerkschaftssekretär der IG Metall in der
Ortsverwaltung Stuttgart)
Bessere
Betriebsräte, bessere Gewerkschafter –
bessere Klassenzusammenarbeit oder Klassenkampf?
„Schafft
die Einheit“ mit diesen Worten mahnte der Holzarbeiter
Wilhelm Leuschner 1949
zur Gründung der Einheitsgewerkschaft, die als starke und
durchsetzungsfähige
Organisation der Arbeiter aufgebaut werden sollte. Er wollte keine
Aufspaltung
in sozialistische, christliche oder kommunistische Gewerkschaften. Aus
den
bitteren Erfahrungen im Hitlerfaschismus waren viele ArbeiterInnen
dafür. Sie
setzen bei der Gründung des DGB große Hoffnungen in
ihn. Wie sah das aber in
der Realität aus? Der DGB, federführend
gegründet von US-Behörden u.a. dem CIA,
sollte ein Ordnungsfaktor des kapitalistischen Systems in
Westdeutschland sein.
Wo fand sich da die Einheit gegen die erpresserischen Drohungen der
Kapitalisten? Wo die Einheit gegen Lohnkürzung und
Arbeitszeitverlängerung? Die
Einheit für gleiche Löhne? Die Einheit für
bessere Arbeits- und
Lebensbedingungen? Die Einheit für die Kampfkraft in den
ökonomischen und politischen
Kämpfen der Werktätigen? Die Einheit in der
für die Arbeiterinteressen
kämpfende Organisation? Alles Fehlanzeige!
Doppelzüngigkeit! Von Beginn an
wurden die so genannten Einheitsgewerkschaften als Organisationen der
Klassenzusammenarbeit aufgebaut. Ihre Einheit war und ist eine Einheit
auf der
Grundlage des Klassenverrats. Trotz Alledem hat sich schon in
grundsätzlichen
Artikeln mit dem Charakter der DGB-Gewerkschaften und in konkreten
Einschätzungen z.B. von Tarifauseinandersetzungen oder
Standortkämpfen, mit den
sozialpartnerschaftlichen Methoden der DGB-Gewerkschaften
auseinandergesetzt.
Welchen
Verrat die DGB-Gewerkschaften im Namen der Einheit an den Interessen
der
Arbeiterklasse immer wieder von neuem begeht, zeigt auch ihr Umgang mit
kritischen,
kämpferischen, sozialistischen Gewerkschaftsaktivisten.
Die
DGB-Gewerkschaften sind sogar als Massenorganisationen für
Verteidigungskämpfe
zum zahnlosen Tiger verkommen. Die IG Metall z.B. ist mehr als zahnlos
– sie
ist ein Giftzahn im Fleisch der Arbeiterklasse! Gleichwohl gibt sie
sich immer
wieder etwas scheinradikal. Der scheinbar kämpferische Auftakt
für Tarifrunden
zum Beispiel ist ein Muss. Markige Reden der Vorsitzenden peitschen die
Mitglieder auf: Noch ist es wichtig, dem Verband der Bosse der Metall-
und
Elektroindustrie, wenigstens zum Schein, die Zähne zu zeigen.
Warnstreikaktionen können als Drohung für den
Arbeitskampf gedeutet werden.
Dann folgt der zahme Kompromiss. Vorbei – die
vorgetäuschte Kampfbereitschaft.
Vorbei – die von den Gewerkschaftsbürokraten zum
Ritual herabgewürdigten
Aktionen: Vorbei – Forderungsdiskussion mit der IG Metall
Basis und
Warnstreiks.
Immer
wieder das selbe Ritual. Was vielen längst dämmert,
tritt offen zu Tage: Die IG
Metall ist ein Miezekätzchen und kuschelt mit dem Kapital!
Doch wird nicht in
den Medien immer wieder von den mächtigen Gewerkschaftschefs
gesprochen? Ja:
Gewerkschaftsbonzen und Betriebsratsfürsten sind
tatsächlich mächtige
Institutionen. Mit dem Argument, die Einheit der IG Metall zu
stärken, werden
seit Jahren wieder und wieder kritische Gegner der Politik der
Klassenzusammenarbeit aus den Reihen der Gewerkschaft ausgeschlossen.
Besonders
die Werke der Daimler AG sind Schauplatz von wahren
„Hexenjagden“. So sieht das
die aktuelle von Ausschlüssen betroffene
„alternative“ im Werk Sindelfingen: „Im
Juni 2009 haben wir Montagearbeiter eine alternative Betriebsgruppe ins
Leben
gerufen, die hauptsächlich aus IGM-Mitglieder bestand, weil
wir der Meinung
waren, dass unsere Probleme, die wir an den Bändern haben,
ignoriert werden! Wir
wollten etwas ändern! Seit damals versuchen die IGM
Betriebsräte diese kleine
Gruppe kaputt zu machen. (...) Wir meinen: Die IGM sollte mal in den
Spiegel
schauen und überlegen, welchen Weg sie da geht. Was ist das
für ein System, das
sie gegen die eigenen Mitglieder ausübt! Wir dachten, die
Hexenverfolgungen der
Kirche im Mittelalter sind längst vorbei! Aber dies ist
anscheinend eine neue
Art von Hexenverfolgung der IGM im neuen Zeitalter! Wo bleibt da:
Soziale
Demokratie??? Gleichberechtigung??? Gerechtigkeit??? Schutz von
Minderheiten???“
Gewerkschaftsausschlüsse
haben in der IG Metall eine lange Tradition. Mit den unliebsamen
kämpferischen
Aktivisten will sich die IG Metall auf keinen Fall arrangieren. Die
„Alternativen Metaller“ im Mercedes-Benz Werk
Kassel können beispielsweise auf
mehrere Jahrzehnte Ausschluss, Wiederaufnahme und Wiederausschluss
zurückblicken: „1990 wurden wir, wegen der
Kandidatur auf einer eigenen
konkurrierten Liste, aus der IG Metall ausgeschlossen bzw. haben
Funktionsverbot erhalten. 1993 wurden wir wieder, wegen eines
für uns positiven
Gerichtsurteils durch mehrere Instanzen bis hin zum Bundesgerichtshof,
in die
IG Metall aufgenommen. Die IG Metall ist jedoch noch vors
Bundesverfassungsgericht gegangen und hat letztendlich 1999 in der
Sache Recht
bekommen, eigene Mitglieder, auf konkurrierenden Listen zur
Betriebsratswahl,
ausschließen zu können. Im Dezember 2002 wurden alle
‚Alternativen Metaller’
aus der IG Metall ausgeschlossen. Begründung: ‚Sie
haben auf der Liste
‚Alternative Metaller’ kandidiert, somit die
Persönlichkeitswahl verhindert und
sich damit gewerkschaftsschädigend verhalten’. Hier
ist festzustellen: Wir
haben keine Persönlichkeitswahl verhindert. Gegen den
Ausschluss, insbesondere
gegen diese falsche Begründung, haben wir beim IG Metall
Kontrollausschuss und
Beirat Beschwerde eingelegt. Diese Beschwerden wurden mit formalen
Gründen
abgelehnt: Die Verfahrensabläufe seien eingehalten worden.
Wörtlich: ‚Der
Kontrollausschuss hat also keine inhaltliche Bewertung der Entscheidung
der
Untersuchungskommission bzw. des Vorstandes vorzunehmen’. Den
nun möglichen
Rechtsweg vor Gericht haben wir nicht eingeschlagen. Es war uns einfach
zu
blöd, dann im nachhinein, mit einer anderen
Begründung, erneut ausgeschlossen
zu werden.“
Die
Gewerkschaftsführer nennen diejenigen, die für die
Rechte der ArbeiterInnen
eintreten „gewerkschaftsschädigend“. Das
sind die, die gegen das Co-Management
vorgehen und sich gegen undemokratische Entscheidungen in Betriebsrat
und
Gewerkschaft wehren. Das sind die, die sich immer noch für
alte Ideale der
Gewerkschaftsbewegung stark machen und das sind nicht
zuletzt alle
RevolutionärInnen, die den Kapitalismus mit all seiner
Unterdrückung und
Ausbeutung abschaffen wollen.
Halt
mal! WIR sehen das entschieden anders.
„Gewerkschaftsschädigend“ sind vor allem
die Gewerkschaftsbonzen selbst. Ihre Politik der Einheit der
Gewerkschaften ist
in Wirklichkeit eine Politik der Einheit mit den Interessen des
Kapitals. So
sind auch die DGB-Gewerkschaften gelbe Gewerkschaften und haben mit
Organisationen des Klassenkampfs nichts zu tun. Gibt es etwas, das den
Gewerkschaften mehr schadet als die Politik des Verzichts, die
Stellvertreterpolitik ohne die ArbeiterInnen an der Basis
einzubeziehen? Was
schadet einer Gewerkschaft mehr als die Aufgabe jeglicher Kampfkraft?
Was gibt
es gewerkschaftsschädigenderes als die eigenen Mitglieder
rauszuschmeißen? Wenn
nicht mehr der Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit die
gewerkschaftlichen
Kämpfe bestimmt, sondern der Machterhalt der
Gewerkschaftsbonzen, dann ist für
uns die Frage geklärt, wer oder was
„gewerkschaftsschädigend“ ist.
Aktuelle
Ausschlüsse
2010
wurde gegen langjährige Gewerkschaftsaktivisten aus drei
Daimler Werken das
Ausschlussverfahren betrieben: Kassel, Berlin-Marienfelde und
Sindelfingen. In
jedem Fall wurde die Kandidatur auf einer „gegnerischen
Liste“ als
Ausschlussgrund angeführt. Diese Kandidatur wurde als
„gewerkschaftsschädigend“
eingestuft.
Gegen
Ausschlüsse in der Gewerkschaft kämpfen, die Politik
des Klassenverrats
aufdecken und die heuchlerischen Gewerkschaftsbonzen
entlarven! Diese
Solidarität unterstützt uns, andere Gewerkschafter
für eine kämpferische
Betriebspolitik zu gewinnen. Kämpferische
revolutionäre Solidarität
untereinander und gegen die Verräter der Arbeiterklasse!
(Weitere ausführliche
Informationen gibt es unter anderem unter www.labournet.de)
Wer
sind die „Alternativen Gewerkschafter“?
Wofür
treten sie ein? Sicherlich gibt es Unterschiede aber ihnen gemeinsam
ist, dass
sie allesamt bekennende Gewerkschaftsaktivisten sind. Zum Teil wegen
„erfolgreicher“ Ausschlussverfahren, ohne
Mitglieder der IG Metall zu sein.
Viele Betriebsgruppen – auch oppositionelle
Betriebsratslisten wollen eine
Alternative zur offiziellen IGM-Betriebspolitik bieten. Kritische
Haltungen,
alternative Vorschläge und eine unabhängige, an den
Interessen der Belegschaft
orientierte Politik sehen sie als unabdingbar an. Den Alleinanspruch
darauf, zu
wissen, welcher Weg der richtige ist, lehnen sie im Gegensatz zu vielen
Gewerkschaftsbonzen ab. Stattdessen suchen sie Lösungswege aus
den Beratungen
mit den Kollegen. „Dieses hat sich in vielen Fragen und
Problemstellungen
bewährt. Nur gemeinsam mit der Belegschaft lässt sich
die Zukunft im positiven
Sinn der Arbeitnehmer gestalten. Dabei ist die Zusammenarbeit mit der
IG-Metall
als Gewerkschaft und dem IG Metall-Vertrauenskörper, zumindest
für uns,
selbstverständlich.“ (Zitat aus dem
Selbstverständnis der „Alternativen
Metaller“ Daimler Kassel, www.alternativemetaller.de)
Ihre
Politik steht in Opposition zum Co-Management der Betriebsratsmehrheit
und
deren widerstandslosen Hinnahme von ständigen
Verschlechterungen der
Arbeitsbedingungen im Betrieb. Stattdessen vertreten sie das Recht auf
betriebliche Kämpfe zur Abwehr und setzen sich ein gegen das
Ausspielen von
Belegschaften und Belegschaftsgruppen: „Fortsetzung der
offenen
Informationspolitik, Beteiligung, ständiger Meinungsaustausch
und Beratung mit
den Kollegen, konsequente und sachkundige Vertretung der
Belegschaftsinteressen, Verhandlungsspielräume maximal nutzen
und ausbauen,
weltweite Kontakte nutzen und ausbauen, Verzicht auf Privilegien.
Weiteres
Eintreten für die Persönlichkeitswahl“ und
„Wir sind gegen jegliche
Sozialpartnerschaft der IGM und der Betriebsräte, wir wollen,
dass für unsere Interessen
gekämpft wird.“ (s.o.)
Enttäuscht
vom Co-Management der Gewerkschaftsbonzen und
Betriebsratsfürsten versuchen sie
eine alternative Betriebspolitik aufzubauen. Die heuchlerischen
Reaktionen
zeigen nur wie sehr der Gewerkschaftsapparat mit den Interessen des
Kapitals
verflochten ist. Wovor haben die gelben Gewerkschafts- und
Betriebsratsführer
solche Angst? Bestimmt sind Gewerkschaftsausschlüsse,
Funktionsverbote,
Ausschließen kämpferischer ArbeiterInnen von
Informationen und Diskussionen
Teil der Machtbesessenheit gelber Gewerkschaftsführer. Angst
haben sie nämlich
vor allem um sich selbst, vor Macht- und Geltungsverlust.
Betriebsgruppen und
auch alternative Listen mit kämpferischer Ausrichtung sind
heute wichtig, um
die Gewerkschaftsbürokratie zu entlarven, und
Gewerkschaftsdemokratie
einzufordern. Gleichzeitig aber auch um selbstständige
Betriebskämpfe zu
führen, die die DGB-Gewerkschaften im Keim schon ersticken.
Wir
setzen alles auf selbstständige Kämpfe, organisiert
und geleitet durch Kampf-
und Streikkomitees, die von der Belegschaft gewählt werden.
Aus jeder Auseinandersetzung
lernen, oppositionelle Gruppen nach Möglichkeit
unterstützen. Wo es geht,
revolutionäre Betriebsgruppen bilden und kommunistische
Betriebszellen
ansteuern. Zu all dem ist es unbedingt notwendig, den Kampf um jeden
ArbeiterInnenkopf um jedes ArbeiterInnenherz führen
– in den Gewerkschaften und
im Betrieb.
Weg
mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen für
revolutionäre und demokratische Gewerkschafter!
Ausschlussbegründung
der IG Metall gegen MLPD-Mitglieder
Am
14.12.1982 hat der Vorstand der IGM das Rundschreiben Nr.7/82
über die
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) an die
Bezirksleitungen
und Ortsverwaltungen herausgegeben.
Darin
heißt es:
„Der
Beirat hat am 14.12.1982 beschlossen:
1.
Die ‚Marxistisch- Leninistische Partei
Deutschlands’ (MLPD) ist eine
gewerkschaftsfeindliche Organisation.
2.
Die MLPD fällt unter den Beschluß des Beirats
über linksextremistische Gruppen
vom 16. April 1973 und vom 14. September 1976 und ist als gegnerische
Organisation anzusehen. Mitglieder der IGM, die der MLPD
angehören oder sich an
deren gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten beteiligen oder
diese unterstützen,
müssen mit dem Ausschluß
rechnen.’“
Das
wird in dem Rundschreiben folgendermaßen begründet:
„Die
MLPD versteht sich der KABD-Linie folgend und an Marx, Lenin und Mao
Tse-tung
orientiert als revolutionäre Partei der Arbeiterklasse.
Nahziel ist die
Vorbereitung der Revolution und der Sturz des staatsmonopolitischen
Kapitalismus. Über die Diktatur des Proletariats und die
Liquidierung der
kapitalistischen Klasse sollen Sozialismus und Kommunismus aufgebaut
werden.”
(Aus
einer Dokumentation über den Kampf gegen den IGM-Ausschluss
des
SEMIKRON-Betriebsrats Joseph Lutz.)
Solidarische
Grüße an die kämpfenden Kolleginnen und Kollegen der Alternativen Liste im Daimler Werk Sindelfingen
Wir
erklären unsere Solidarität mit eurem Kampf
für den Verbleib in der IG-Metall
und fordern vom Vorstand die volle Wiederherstellung eurer Rechte als
Gewerkschaftsmitglieder.
Wir
wünschen euch weiterhin viel Kraft und Zuversicht in eurem
Kampf gegen die
Angriffe des Kapitals und der Co-Manager!
Februar
2011
Aber
die Gewerkschaften dürfen sich auch schützen ...
Danach
dürfen Gewerkschaften grundsätzlich, zum Schutz ihres
Rechtes auf
Selbstbewahrung in ihren Satzungen die Beendigung der Mitgliedschaft
vorsehen,
wenn ein Mitglied einer mit den Zielen der Gewerkschaft unvereinbaren
Gruppierung, insbesondere einer gegnerischen politischen Partei,
angehört (BGH,
Az: II ZR 255/89). Gerechtfertigt kann danach ein
Unvereinbarkeitsbeschluss bei Gewerkschaften in folgenden
Fällen sein:
...
vor Mitgliedern aus gewerkschaftsfeindlichen Parteien
Es
ist durchaus vertretbar, daß die Gewerkschaft in den
Programmen der „Die
Republikaner“ tatsächliche Anhaltspunkte
für eine Verharmlosung des
Nationalsozialismus findet und außerdem eine
Überbetonung des Nationalen und
eine Ausgrenzung der Ausländer feststellt, die es
rechtfertigen, die
Parteimitgliedschaft für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in
der Gewerkschaft
zu halten. (LAG Düsseldorf 22. September 1994 – 8 O
486/93 – AuR 1995,m 382).
...
vor Mitgliedern aus radikalen Parteien
Einem
Urteil des LG Frankfurt/Main vom 18. November 2003 zufolge
dürfen
Gewerkschaften grundsätzlich Mitglieder radikaler, noch nicht
durch das
Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig
erklärter Parteien (hier: MLPD)
ausschließen, soweit die Partei verfassungswidrige Ziele
verfolgt. Das Recht
zur parteipolitischen Betätigung aus Art. 21 GG finde im durch
Art. 9
Abs. 3 GG gewährleisteten Recht der Gewerkschaft zur
Verteidigung ihrer
inneren Ordnung seine Grenzen (AZ: 2-19 O 160/03)
Bei
Mitgliedschaft in gewerkschaftsfeindlichen Organisationen
Aus
der Gewerkschaft kann ausgeschlossen werden, wer bei der
Betriebsratswahl auf
einer Liste kandidiert, die mit einer gewerkschaftlich
unterstützten Liste
konkurriert (Bundesverfassungsgericht, 1 BvR 123/93)
Unvereinbarungsbeschlüsse
sind Regelungen, nach denen die gleichzeitige Mitgliedschaft in der IGM
mit der
Mitgliedschaft in einer anderen, namentlich benannten Organisation,
unvereinbar
ist und ein Aufnahmehindernis oder einen Ausschlussgrund darstellt.
Seit 1973
erklärt die IGM bestimmte Parteien und Organisationen zu
„gegnerischen
Organisationen“. Wer diese Organisationen aktiv
unterstützt oder Mitglied ist,
kann ohne weiteres Verfahren aus der IGM ausgeschlossen werden. Die
Rechtmäßigkeit des Ausschlusses von MLPD-Mitgliedern
wurde vom
Bundesgerichtshof 1989 bestätigt.
IG
Metall Satzung § 11 Abs 1 Satz 2:
Der
Ausschluss von Mitgliedern ohne Untersuchungsverfahren kann auch
erfolgen, wenn
sie einer gegnerischen Organisation angehören oder sich an
deren
gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten beteiligen oder diese
unterstützen.