Deutsche Weltstrategien… Beispiel Afrika
Die aktuelle Weltlage ist geprägt durch außerordentliche
Zuspitzungen der innerimperialistischen Widersprüche. Die USA wendet sich
verstärkt Ost- und Südostasien zu. Die neue imperialistische Großmacht China
ist eine massive Gefährdung amerikanischer Interessen in diesem Gebiet. Die
Konkurrenz zwischen China und Japan, um die Oberhoheit über die angrenzenden
Meere, Japanisches Meer (Ostmeer) bis zum Südmeer (Pazifischer Ozean), führte
2013 bereits an den Rand militärischer Auseinandersetzungen.
Vordergründig geht es um den Anspruch von Japan auf einige
Inseln, im Prinzip aber um seine Vorherrschaft und die der USA. Eine reale
Kriegsgefahr zwischen China und den USA und ihren Verbündeten ist mittelfristig
kein Science Fiction Szenario.
Die Weltherrschaft der USA wird direkt bedroht. Das ist
tatsächlich eine neue Qualität der innerimperialistischen Widersprüche. Aber
auch die geschwächte Großmacht Russland hat wieder festen Tritt gefasst und
kehrt zu alter Macht und Größe zurück. Putin trumpft gegen die westlichen
Imperialisten EU, USA und Japan auf. Russland erhebt sich nun lautstark und
offensiv gegen die weitere „Osterweitung“ der westlichen Imperialisten. Die
Krise um die Ukraine und die Krim ist aktuellstes Beispiel.
Die faktische militärische Okkupation und Abtrennung der
Krim durch Putin, als Antwort auf den Versuch der Einverleibung der Ukraine
durch die EU, allen voran Deutschland und deren geplante vollständige Eingliederung
in die NATO hat zu einer vehementen Zuspitzung der innerimperialistischen
Widersprüche geführt. Noch waren Deutschland, EU und die USA nicht bereit einen
offenen, direkten militärischen Schlagabtausch mit Russland zu führen. Aber es
ist ein Testfall. Und auch noch keineswegs entschieden.
Die EU unter Führung Deutschlands und Frankreichs bestimmt
ihre Außenpolitik in etlichen Feldern neu. Aktuelle Kernziele sind der Ausbau
ihrer strategischen Positionen in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten.
Nur so können sie sich als eigenständig agierender Weltmachtblock
festigen. Es geht nicht darum, wie es die Propagandamaschinerie glauben machen
will, um den USA „zu Hilfe“ zu kommen, bzw. „den Bündnispartner zu entlasten“
und dergleichen mehr.
Die gesteigerte Konkurrenz zwischen EU und USA in Wirtschaft
und im Handel, die Bedrohung des US-Dollar durch den Euro auf der einen Seite
bedingt die offensivere militär-politische, strategische Absicherung und
Erweiterung der Einflussgebiete der EU auf der anderen Seite. Das sind nicht zu
bestreitende Tatsachen.
Bundespräsident Gauck hat am 3. Oktober 2013, zum „Deutschen Nationalfeiertag“ in
seiner Grundsatzrede einer offensiven Weltstrategie der deutschen Großmacht das
Wort geredet. „Deutschland“ dürfe sich „nicht mehr klein machen“.
Deutschland, so Gauck, müsse sich „international an Konfliktlösungen
aller Art, auch militärischen“ viel stärker beteiligen. Deutschland
sollte seiner Großmachtposition auf allen Gebieten gerecht werden. Damit hat
Gauck die neuen Grundmarken der internationalen Politik „für Deutschland“
heruntergebetet. Nach der Bildung der GroKo haben Außenminister Steinmeier und
Kriegsministerin von der Leyen auf der Grundlage des Koalitionsvertrages sofort
die konkrete Ausformung dieser Politik gestartet.
Als mediengerechte Plattform bot sich das internationale
Mega-Imperialisten Treffen, die Münchner Sicherheitskonferenz am 31. Januar 2014, an. Deutschland war prominent durch das
Trio Gauck, Steinmeier und von der Leyen vertreten.
Gauck ist auch bei seiner Eröffnungsrede der Münchner
Sicherheitskonferenz Sprachrohr der neuen Strategiepolitik der GroKo: „Seit
der Wiedervereinigung hat sich Deutschland auf den Weg gemacht. Schritt für
Schritt wird Deutschland … zu einem Garanten internationaler Sicherheit und
Ordnung. … Ich möchte sprechen über die Rolle Deutschlands in der Welt…
Ich muss wohl sehen, dass es bei uns – neben aufrichtigen Pazifisten – jene
gibt, die Deutschlands historische Schuld benutzen, um dahinter
Weltabgewandtheit oder Bequemlichkeit zu verstecken. … Dazu drängt uns
immer wieder die Weltlage – in diesen Tagen die Ereignisse in Mali und
in der Zentralafrikanischen Republik.“ Gaucks Vision sind verstärkte
weltweite Militäreinsätze, um Deutschlands Interessen abzusichern. Dazu fordert
er auch den Ausbau des „Konzeptes der Schutzverantwortung, …
das die staatliche Souveränität von Staaten und den Grundsatz der
Nichteinmischung“ einfach außer Kraft setzt und eine moralische
Rechtfertigung militärischer Interventionen liefert.
Steinmeier fordert als deutscher Außenminister
offensiv: „Deutschland muss bereit sein, sich außen- und
sicherheitspolitisch bei der Krisenbewältigung in der Welt früher,
entschiedener und substantieller einzubringen.“ Also
Schluss mit der Westerwellschen „Kultur der Zurückhaltung“. Steinmeier
will viel stärker militärisch, nichts anderes heißt „sicherheitspolitisch“
im weltweiten „Krisenmanagment“ einsteigen. Damit Deutschland massiver
auch ihm genehme politische Regime absichern kann. Dabei soll die skeptische
Haltung des Wahlvolkes in Kriegsbegeisterung „für deutsche Verantwortung“
umgewandelt werden. Womit? Mit dem „Menschenrechtsimperialismus“.
Von der Leyen ist sofort nach ihrem Amtsantritt in die
Offensive gegangen. Sie will „Ausbau und Verstärkung deutschen Engagements“,
und dafür den militär-politischen Rahmen schaffen. Sie tritt für eine „europäische
Perspektive der Bundeswehr“ ein. Denn „Europa kommt im Spiel der
globalen Kräfte nicht voran, wenn die einen sich immer dezent zurückhalten,
wenn es um militärische Einsätze geht und die anderen unabgestimmt nach
vorne stürmen“ [1]
Deutsche Militärstrategie soll also zur europäischen
Leitpolitik gemacht werden. Der „Chef“ der Münchner Sicherheitskonferenz,
Ischinger, sagt viel direkter was tatsächlich Sache ist: „Deutschland soll endlich
Führungsverantwortung übernehmen, also die Verteidigungs- und
Sicherheitspolitik in Europa selber gestalten wollen.“ Und
schneidend deutsch-chauvinistisch fährt er fort: „Man könne die
Federführung in der Frage, was Europa machen könne und solle, nicht Portugal,
Lettland und Bulgarien überlassen. ‚Da müssen wir jetzt ran!’“.!!! [2] Ja, darum geht es:
Die deutsche Großmacht soll endlich die militärische Führung in der EU
übernehmen!
Bereits im Dezember 2013 hat der EU Gipfel neue Schritte zur
Stärkung der gemeinsamen EU-Militärpolitik beschlossen. Die
EU-Battlegroup wird noch 2014 in Ulm ihr Hauptquartier aufschlagen.
Nach Amtsantritt der neuen Bundesregierung startete eine
überaus rege Reisetätigkeit von Ministern auf den afrikanischen Kontinent.
Anfang Februar besuchte von der Leyen Mali und Senegal. Vor Ort kündigte
sie an insbesondere in Afrika soll „Deutschland mehr Verantwortung
übernehmen“. Das deutsche politisch-militärische Modell für „Staatsstabilisierung
in Afrika“ nennt sie in preußischer Tradition: „Ertüchtigung“.
Von der Leyen betreibt die Ausweitung militärischer Interventionen mit
demagogischen Argumenten wie. „….in Ruanda und in Kongo sind Millionen
Menschen durch Nichthandeln der internationalen Gemeinschaft zu Tode gekommen.“ [3]
Die Schlussfolgerung daraus ist, in solchen Konflikten muss
Deutschland militärisch viel stärker präsent sein. Also Deutschland soll noch
mehr Kriege führen!
Entwicklungsminister Müller unternimmt am 7. Februar einen eintägigen Antrittsbesuch bei der
Afrikanischen Union in Addis Abeba/Äthiopien. Am 13. März besucht Müller die Zentralafrikanische Republik;
und zwischen dem 25.-28. März unternimmt er
eine Reise nach Mali und Südsudan. Müller entwickelt eine „Neue
Afrikapolitik des BMZ“ unter dem Motto „Afrika auf dem Weg vom Krisen
zum Chancenkontinent“. Er versucht sich als „Friedensminister“ gegen
Steinmeier und von der Leyen zu profilieren.
Steinmeier tourt vom 23.-27. März durch Afrika, nach
Äthiopien, Tansania und Angola. Steinmeier: „Deshalb mein Besuch hier und
deshalb in einer Phase in der das Afrikakonzept noch in der Erarbeitung
ist.“ [4] Die GroKo will
unter Federführung Steinmeier eine neue eigene Afrika-Strategie Deutschlands
festlegen zur Umsetzung einer forcierten Aggressionspolitik zur Absicherung
deutscher ökonomischer und politischer Interessen. Nicht weniger als sechs
Ressorts sind am Konferenztisch, um diese Aufgabe zu meistern: Außen,
Verteidigung, Entwicklungshilfe, Wirtschaft, Inneres und Landwirtschaft.
Stichworte für die Neuausrichtung der neokolonialen
Afrika-Politik sind „Kampf gegen den Terrorismus“ (Steinmeier), „Armutswanderung
über das Mittelmeer“ (von der Leyen), „Migration verhindern...“
(Müller) und „Starke wirtschaftliche Zusammenarbeit“ und „Deutsche
Investitionen“ (Merkel).
Für von der Leyen ist die aktuelle Arbeitsteilung in den EU-Missionen
in Afrika der Weg „Auch und verstärkt in Afrika, unserem Nachbarkontinent
präsent zu sein.“ Am 20. Februar stimmte der Bundestag der Verlängerung
des Mali-Mandates und der Verstärkung von 180 bis auf 250 deutschen Soldaten in
die EU-Ausbildungsmission zu. Aber das ist nur der Einstieg. Deutschland will
nicht „die helfende Hand“ Frankreichs werden, sondern endlich
eigenverantwortlich militärische und zivile Interventionen organisieren. Und
dazu die EU-Strukturen und EU-Ressourcen nutzen.
Am 19. März beschließt die Bundesregierung den Einsatz von
20 Soldaten in der EU-Ausbildungsmission in Somalia, wo lokale
Stellvertreterkriege laufen.
Die EU startete am 01. April offiziell ihre Militärintervention
(EU-for-RCA-Mission) in der Zentralafrikanischen Republik mit 1 000 Soldaten. Zynisch werden sie „Friedenstruppen“
genannt. Darunter, noch sehr bescheiden, die BRD mit
10 Bundeswehrsoldaten, einem Sanitäts- und zwei Transportflugzeugen.
Die Bundesregierung hat ihre Finanzmittel für die
Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern um 100 Mio. Euro auf insgesamt 1,3 Mrd. erhöht. Insbesondere Ausfallbürgschaften für deutsche
Konzerne bei ihren Geschäften in Afrika sollen damit finanziert werden. „Nur
in diesem Zusammenspiel können wir das Ziel von stabilen und funktionsfähigen
Staaten erreichen.“, so Müller. Erst destabilisieren durch Krieg, dann
stabilisieren durch Militäreinsätze und an beidem verdienen, darin ist die
deutsche Nation geübt. Bei seinem Besuch in Mali schwärmt Müller, dieses Land
sei ein: „Beispiel, wie nach einer Phase des Chaos Entwicklungshelfer
innerhalb kurzer Zeit einen Staat stabilisieren und beim Aufbau von
Gesellschaft und Wirtschaft helfen können“. [5]
Die Profite für die deutschen Monopole werden so garantiert.
Afrika ist mit einer Milliarde Menschen ein gigantischer Absatzmarkt für
die Exportnation Deutschland. Erweiterte Wirtschaftsbeziehungen mit
afrikanischen Ländern sichern neue Rohstoff- und Energiequellen und können so
die deutsche Abhängigkeit von anderen Rohstoffe liefernden Ländern wie z.B.
Russland abmildern.
Die Bundeswehr beteiligt sich in Afrika nicht nur an
Manövern, EU-Einsätzen oder UN-Beobachtermission. Seit Jahrzehnten sind auch
deutsche Militärberater im Einsatz. Derzeit sind es nach Angaben des
Verteidigungsministeriums etwa 40 Soldatinnen und Soldaten, die aufgrund von bilateralen
Abkommen die Streitkräfte in sechs afrikanischen Ländern beraten. [6]
Frankreich und Deutschland – Rivalität europäischer Großmächte
Steinmeier hat die Debatte für „Mehr Verantwortung in
Afrika“ gestartet. Scheinheilig begründet wird die Neuausrichtung mit
der „militärischen Überforderung“ Frankreichs in Mali und der
Zentralafrikanischen Republik und der „notwendigen Solidarität“ Deutschlands.
Die Deutschen wollen entlasten! Mehr Heuchelei ist kaum vorstellbar. Worum geht
es?
Leute wie D. Tull,
‚Afrikaexperte’, ehemals Stiftung Wissenschaft und Politik, aktuell Büroleiter
der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kamerun: „Mit Blick auf die
bündnispolitische Dimension muss sich Berlin der extrem negativen Wahrnehmung
Frankreichs im Klaren sein“.
Das Hamburger Giga-Institut: „Frankreich ist seit vielen
Jahren ein weitgehend ungeliebter Akteur in Afrika.“ Der
kenianische Entwicklungsökonom J. Shikwati fordert ganz im Interesse westlich
ausgerichteter afrikanischer Eliten: „Deutschland hat fast überall auf dem
Kontinent Botschaften und sollte besser seinen eigenen Weg entwickeln,
um in einer sich ändernden Welt eine strategisch bedeutsame Rolle zu spielen“.
A. Atta-Asamoah, Institut für Sicherheitsstudien in Pretoria/Südafrika, führt
aus, das heiße auf keinen Fall, „dass Deutschland sich aus dem Militärischen
heraushalten solle“. Im Gegenteil. „Langfristige Finanzierungen
‚Afrikanischer Sicherheitsarchitektur’ (staatliche Armeen und
Rüstungsversorgung)“ seien zentral. [7]
Der französische Imperialismus durchlebt seit einiger Zeit
eine gravierende ökonomische Krise. Eines seiner altbewährten „Heilmittel“ ist
die verstärkte Aggression und Kriegsführung nach außen. So nehmen die
militärischen Interventionen, insbesondere in Afrika zu. Einerseits profitiert
davon natürlich die französische Kriegsindustrie, anderseits wird der
Staatshaushalt mit ungeheuren Kosten belastet. Die Krise, die voll auf Kosten
der Werktätigen an breiter Front durchschlägt, massive Erwerbslosigkeit,
Verarmung etc. wird dadurch noch verstärkt. In dieses „Vakuum“ stößt jetzt der
deutsche Imperialismus vor.
Die neue Afrika- und Welthegemonie-Strategie der GroKo,
unter den Fittichen des deutschen Finanzkapitals, bezweckt in Europa die
Schwäche des französischen Imperialismus ausnutzend, sich in seinem „Terrain“
in Afrika auszudehnen. Die Strategie sieht vor, Bereiche der Ökonomie zu
ergattern, in Infrastrukturprojekte zu investieren, Rohstoffe zu sichern, über
NGOs und militärische Ausbildung und Intervention vorzustoßen, Raum zu
ergreifen auf politischen und sonstigen Ebenen.
Das internationale Gewicht Deutschlands hat enorm
zugenommen, das Frankreichs mit seinem schwachen Präsidenten im Vergleich dazu
enorm abgenommen. Die deutsche regierungsnahe Presse behauptet ungeniert: „Trotz
der brutalen und keineswegs ruhmreichen, dafür aber wenigstens kurzen deutschen
Kolonialgeschichte gilt (in Afrika, TA) Deutschland als ‚ehrlicher
Makler’ und ‚verlässlicher Partner’!“ (TSP) Der Völkermord an den Hereros,
die brutale Kolonialpolitik des Deutschen Reiches wird einfach, als „kurz und
schmerzlich“ entsorgt. Deutschlands Rolle im neokolonialen Poker wird
heruntergespielt und Deutschland als uneigennützige Friedensmacht präsentiert!
Kooperation und Konkurrenz schließen sich nicht aus. Auf dem
deutsch-französischen Regierungsgipfel im Februar haben Hollande und Merkel ein
verstärktes Engagement der deutsch-französischen Brigade in Afrika beschlossen.
Teile der Brigade sind bereits in Mali im Einsatz. Derzeit steht sie unter
französischem Kommando. Ihr gehören 6 000 deutsche und französische Soldaten an.
EU-Afrika-Gipfel Brüssel
Am 2. April. startete der
vierte, zweitägige EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. Das bislang größte
internationale Spitzentreffen von RegierungschefInnen in Brüssel überhaupt.
Delegationen aus über 90 Ländern nahmen
teil, davon 51 aus Afrika. Es war kein Gipfel auf „Augenhöhe“ wie Merkel ihn
anpries. Schon bei der Einladung haben die alten Kolonialherren bestimmt, wer
darf kommen und wer nicht. Marokko und Ägypten wurde geladen, entgegen dem
Willen der Afrikanischen Union. Die Demokratische Arabische Republik Sahara
wurde nicht eingeladen, da Europa die Besatzung durch Marokko unterstützt.
Eritrea wurde „aufgrund von Menschenrechtsverletzungen“ nicht zugelassen.
Südafrikas Präsident Zuma boykottierte den Gipfel mit der Begründung, die
Zeiten seien vorbei, wo Europa Vorschriften machen kann.
Das zynisches Motto des Gipfels lautete: „In
Menschen, Wohlstand und Frieden investieren“. Da ist sie, die ungebrochene
Sicht der kolonial-chauvinistischen, weißen Herrschernationen auf Afrika: „In
Menschen investieren“, Menschen als Humankapital und Investitionsobjekte!
Wen wundert es?!
Die EU gab die entscheidenden Fragen des Gipfels vor. Abwehr
von Flüchtlingen, Handels- und Investitionsfreiheit für europäisches Kapital,
verstärkte militärische Interventionen und Ausbau der Militärapparate in
afrikanischen Ländern durch die EU. Abgezielt wird auf das Eindämmen des
unaufhaltsamen Eindringens Chinas in Afrika. Alles in allem ein Konzept des
Neokolonialismus, unter dem ideologischen Gesülze von „Partnerschaft“.
Kanzlerin Merkel hat das Motto des Gipfels sinnig
aufgegriffen: „Mehr investieren statt nur helfen“. Sie fordert „starke
wirtschaftliche Zusammenarbeit“, ebenso wie sie „das Interesse der
deutschen Wirtschaft an mehr Investitionen in Afrika wecken will.“
In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hollande, hat sie die neue Wende hin
zur Verstärkung militärischer Präsenz und Einflußnahme in Afrika bestätigt: „Aus
der historischen Verantwortung heraus ist es für Deutschland eine neue
Wegstrecke, auch stärker in Afrika Verantwortung zu zeigen neben der
klassischen Entwicklungspolitik. Heute sind wir in Mali in der
Ausbildungspolitik beschäftigt und bilden malische Truppen aus.“
Merkel hat auf dem Afrika-Gipfel mit Sicherheit alle
Optionen für die Neuausrichtung der deutschen Afrika-Strategie, militärisch,
politisch und ökonomisch ausgelotet.
[1]
welt.de/politik/ausland/article124770924/Regierung-ueberarbeitet-deutsche-Afrika-Strategie.html
[2]
TSP, „An
fremden Fronten, Auslandseinsätze der Bundeswehr“, 28.01.2014
[3]
welt.de/politik/ausland/article124770924/Regierung-ueberarbeitet-deutsche-Afrika-Strategie.html
[4]
Interview,
„Inseln der Stabilität in Afrika“, Deutsche Welle, 25.03.2014
[5]
TSP,
29.03.2014
[6]
dw.de/bundeswehr-betritt-in-afrika-bekanntes-terrain/a-
17480168
[7]
TSP,
„Sollen die Deutschen kommen?“, Artikel über die neuen Strategien deutscher
Afrikapolitik, 23.03.2014