Ein Hoch auf 100 Jahre
Oktoberrevolution!

Gedichtssammlung

Hey Bourgeoisie, wir setzen eurer Hetze entgegen:
Sozialismus reloaded!

Ob auf der Straße oder in Sälen – der Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution war weltweit präsent – auf allen Kontinenten.
In der marxistisch-leninistischen Bewegung über linke, reformistische bis hin zu revisionistischen Strömungen wie auch in der bürgerlichen, antikommunistischen Propaganda war dieses Jahrhundert-Ereignis ein Topthema.
In Veranstaltungen, Debatten, Theaterstücken und Kultur-Events, auf Festen, Demonstrationen und Kundgebungen haben ArbeiterInnen, Werktätige, RevolutionärInnen, kommunistische Organisationen und Parteien „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ im Jahr 2017 wieder lebendig werden lassen.
Der revolutionäre Sturm, der Wagemut, die welthistorische Zäsur durch den Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion geben Kraft auch in den heutigen Zeiten, um weiter für die machbare Utopie für morgen zu kämpfen.
Die großartigen Errungenschaften, das Gigantische der Sowjet-Revolution aber auch das Warum und die Analyse des späteren Scheiterns des Sozialismus in der UdSSR standen im Zentrum vieler Diskussionen.

Unser Oktober-Jahr 2017

Mit der Gemeinsamen Erklärung „Die Menschheit braucht Neue Oktober!“ von Bolschewistische Partei (Nordkurdistan/Türkei), IA.RKP, KOMAK-ML (beide Österreich), und Trotz alledem! (Deutschland) starten wir im Januar 2017.
Schwergewicht in unseren drei Zeitungs-Ausgaben in diesem Jahr ist natürlich das historisch-aktuelle Jahrhundert-Ereignis. Unter dem Motto unserer Kampagne „Sozialismus reloaded 1917-2017 Oktoberrevolution“ veröffentlichen wir in der Januar-Nummer die Gemeinsame Erklärung sowie den Artikel „Frauenbefreiung und Oktoberrevolution: ‚Das Huhn ist ein Vogel – die Frau ist ein Mensch‘“. Im Mai, in der Trotz alledem! Nr. 75, folgt eine umfangreiche, konkret-historische Einschätzung „Oktoberrevolution – Weltenwende! Alle Rechte für die Erniedrigten und Entrechteten“ über die umwälzenden Veränderungen im Leben der Werktätigen. Strategie und Taktik, sowie Schlussfolgerungen für unseren Kampf heute ist Schwerpunkt in der Oktober-Ausgabe der TA unter dem Titel „Oktoberrevolution – Wort und Tat“.
In allen drei Nummern informiert eine Chronologie des Revolutionsjahres 1917 über entscheidende historische Ereignisse. In der aktuellen Nummer, die ihr in der Hand haltet, schließen wir diese Serie ab – „Diktatur des Proletariats und Sowjetdemokratie“ lautet das Thema.

Mobimaterial & Äktion 2017

Für das 100 Jahre-Ereignis haben wir jede Menge Agit-Prop-Mittel erstellt: Plakate, Flyer, Buttons und eine Stofftasche.
Zwei Bücher haben wir neu aufgelegt: „Blitzfahrt durch Sowjetrussland“ von Elisabeth Thommen und „Moskau 1937“ von Lion Feuchtwanger.
In unseren Flugblättern zu politischen Ereignissen 2017 war der Rote Oktober gewichtiges Thema:
Im Aufruf zur Lenin-Liebknecht-Luxemburg Demo in Berlin, zum 8. März, internationaler Frauenkampftag, zum 1. Mai, internationaler Kampftag der ArbeiterInnenklasse in unserer Fabrikzeitung, zum 1. September, internationaler Kampftag gegen Krieg und in unserem Aufruf zum Wahlboykott der Bundestagswahlen.
Zudem haben wir auf Aktionen in diesem Jahr die jeweiligen politischen Themen mit der Oktoberrevolution verknüpft:
In Hamburg auf den Anti-G20 Aktionstagen haben wir die sozialistische Revolution und das Vorbild des Oktobers in den Vordergrund gestellt.
Auf der Bündnis-Demonstration in Wuppertal anlässlich des Geburtstags von Friedrich Engels (5. August 1895) haben wir in unserem Redebeitrag einen direkten Bezug zwischen den Werken dieses großen Kommunisten für die Frauenbefreiung und den Errungenschaften des Roten Oktober in dieser Frage aufgezeigt.
An der Bündnis-Kundgebung „100 Jahre Oktoberrevolution“ am 7. November in Köln von Antifa Ruhr, AKAB, Rote Aktion Köln, young struggle, KA, TA, DGB haben wir teilgenommen.
Revolutionäres Sommercamp
Auf dem Camp haben wir gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen in Workshops und einem großen Plenum konkret, kritisch und zukunftsgewandt über die Lehren aus dem sozialistischen Oktober diskutiert. Knaller Agit-Prop-Aktion
Mit toller Unterstützung von Compañeros & Compañeras aus der linken Revoluzzer-Szene – Hier ein fettes Danke! – Mitten in Berlin Kreuzberg prangt im November 2017 von einer Hauswand: 1917 Oktober Revolution ist
machbar Herr & Frau Nachbar*
2017 Sozialismus reloaded!

100 Jahre –Festveranstaltungen

In verschiedenen Städten, mehrere in Westdeutschland und eine in Ostdeutschland mobilisieren wir für unsere Veranstaltungen „1917-2017 Oktoberrevolution“ unter dem Motto: Was tun 2017?
Mitreißende Gedichte über die Oktoberrevolution werden kämpferisch vorgetragen. Eine abwechslungsreiche, alle Facetten der Ereignisse umfassende Powerpoint-Präsentation illustriert mit historischen Aufnahmen den Sturm des Roten Oktobers.
Unser 15-minütiger Film: „Die Menschheit braucht neue Oktober!“ mit Fotos, Filmausschnitten von 1917 und 2017, expressiver Musik, ist unterlegt mit Text-Auszügen aus der Gemeinsamen Erklärung. Errungenschaften des Roten Oktober und die aktuell herrschende Barbarei prallen aufeinander.
In einem treffenden, faktenreichen Vortrag, der von Veranstaltung zu Veranstaltung auch variiert, wird die Strategie und Taktik der Bolschewistischen Partei, in den Wirren der Ereignisse verdeutlicht. Welche besondere Klarheit und Einsicht in den Gang der historischen Entwicklung Lenin und die Bolschewiki entwickeln, die zu richtigen klassenkämpferischen Strategien und Taktiken in den entscheidenden Momenten führen – und so ausschlaggebend für den Sieg der Revolution sind.
Die anschließende Diskussionsrunde wird in jeder Veranstaltung von einem Moderator bzw. einer Moderatorin eingeleitet. Sie befragen einzelne TeilnehmerInnen nach ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Verbindungen mit der Oktoberrevolution.
Verschiedene Geschichten werden erzählt, die zur Begeisterung bzw. Auseinandersetzung mit dem Thema führten. Unterschiedliches wird als Anstoß genannt: Romane – „Wie der Stahl gehärtet wurde“ von Nikolai Ostrowski und „Die Mutter“ von Maxim Gorki, Filme – „Tschapajew“ von S. & G. Wassiljew – „Panzerkreuzer Potjemkin“, „Oktober“ von Sergej Eisenstein.
Diskussionen – im Schulunterricht in Ost und West, die revolutionäre Jugendbewegung der 1968er Jahre in Nordkurdistan/Türkei und in Westdeutschland.
Auch über KommunistInnen, die ein Vorbild für unseren Kampf waren und nach wie vor sind, haben wir uns ausgetauscht.
Hier werden, vor allem von Frauen, genannt: Alexandra Kollontai, Inés Armand, Agnes Smedley und nicht zuletzt Rosa Luxemburg und Clara Zetkin. Natürlich auch Männer, die uns alle inspiriert haben: Anton S. Makarenko, Ernst Thälmann, die Vierer-Combo MELS, (MarxEngelsLeninStalin) und Mao Zedong.
Besonders beeindruckend in den harten Zeiten des Kriegskommunismus, die Subbotniks, die kommunistische Aufbauarbeit vieler kämpfenden FabrikarbeiterInnen und Jungbolschewiken. Sie waren und sind unsere Vorbilder im Kampf für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung.
In den darauf folgenden Diskussionen werden sehr verschiedene Fragen und zahlreiche Probleme aufgeworfen.
In der Veranstaltung in einer ostdeutschen Stadt wird gegen die totale Verleugnung der DDR, die als antifaschistischer Staat gegründet wurde, argumentiert. Die DDR war bei ihrer Gründung der eindeutig bessere Staat im Vergleich zum westdeutschen, in dem die Alt-Nazi-Kader an der Spitze von Staat und Wirtschaft saßen. Das kollektiv organisierte Leben, der Zusammenhalt und die gegenseitige Solidarität der Werktätigen in der DDR wurden mit persönlichen Beispielen hervorgehoben.
Einig waren sich alle TeilnehmerInnen, die Frage wieso und warum die DDR den Weg des Sozialismus nicht erfolgreich gegangen ist, muss dringend von uns heute beantwortet werden.
In einem migrantischen ArbeiterInnenverein werden viele Fragen gestellt, wie konkret das neue Leben in der Sowjetunion aussah.
So ist zum Beispiel ein Diskussionspunkt wie sah es mit „dem Humanismus“ aus? Ist die Verfolgung und Unterdrückung von anderen Meinungen tatsächlich der richtige Weg? Sehr lebendig ging es bei diesem Thema zur Sache. Diktatur des Proletariats, aber mit „menschlichem“ Gesicht. Wie soll das gehen?
Es wurde heftig darüber debattiert, warum so wenige Jugendliche einen Anziehungspunkt in der Oktoberrevolution sehen. Ebenso über die Frage warum der Sozialismus keine Anziehungskraft auf die ArbeiterInnenklasse hat.
Steht sie links oder geht sie heute nicht eher rechten Phrasendreschern auf den Leim? Hat die ArbeiterInnenklasse sich mit dem Kapitalismus arrangiert oder warum „schläft sie am Band“?
Mehrheitlich war die Position, dass der Gewerkschaftsapparat durch und durch mit dem kapitalistischen System verflochten, die Arbeiterklasse nicht zum Kampf führe. KommunistInnen sind in der Klasse nicht wirklich verankert und zu wenige Vorbilder kämpfen in den Betrieben. Zum Abschluss hat in dieser Veranstaltung ein internationalistischer Chor ArbeiterInnen-Lieder gesungen. Hier haben die anwesenden Kinder intensiv mitgesungen und bei der abschließenden „Internationale“ – mit erhobener Faust – gab es auch hier und da ein paar Tränen in den Augen.
In einer Großstadt haben wir in einem autonomen Veranstaltungsort eine leidenschaftliche Kulturveranstaltung mit anschließender Diskussion organisiert.
Als Auftakt haben JunggenossInnen der „Roten Tücher“ Gedichte über Vorbereitung und Erfolge des Roten Oktober enthusiastisch rezitiert. Sie haben auch stolz den Büchertisch betreut und für unsere Publikationen geworben.
Zentral in der Debatte war die Auseinandersetzung über die Gründe des Scheiterns des Sozialismus in der Sowjetunion. Viele Argumente wurden angeführt, objektive, wie die imperialistische Umzingelung, der Vernichtungskrieg der Nazi-Großmacht gegen die sozialistische Sowjetunion. Das Schwergewicht liegt aber auf der Bewertung der Fehler der KommunistInnen selbst, der KPdSU.
Als Gründe wurden genannt: Die Überbetonung der ökonomischen Entwicklung in Hinsicht auf unbedingtes Überholen des Kapitalismus, die weitere Existenz von Privateigentum in der bäuerlichen Kollektivwirtschaft (Kolchosen), die nicht ausreichend als Nährboden für kleinbürgerliches Bewusstsein gesehen wurde. Entscheidend aber war eine Verbürokratisierung innerhalb der Partei und des Staatswesens, die wiederum Nährboden für das Entstehen einer neuen Bourgeoisie wurde. Weiteres Thema war die Unterstützung der antiimperialistischen Befreiungskämpfe heute.
Eine weitere Veranstaltung führten wir im Umfeld türkisch-kurdischer MigrantInnen durch. Den kulturellen Teil bereicherten zusätzlich zu den eindrucksvoll von Jugendlichen vorgetragenen Revolutionsgedichten auch Gedichte in türkischer Sprache.
Aus dem Kalender, den die Kultur- und Literaturzeitschrift GÜNEY extra für das Revolutions-Feier-Jahr herausgegeben hatte, trugen mehrere Teilnehmer Zitate bekannter KommunistInnen vor.
In der Diskussion wurden die Themen der Oktoberrevolution nicht nur auf heute sondern auch auf die Situation des kurdischen Volks damals und heute bezogen.

Internationalistisch

In vielen Ländern wird revolutionär mit Veranstaltungen, Demonstrationen und Kultur dieses herausragenden Datums erinnert. In der BRD organisieren ICOR und ICMLPO ein Internationales Seminar und ein Kulturfest. Wir haben daran teilgenommen und berichten darüber auf Seite 31 ausführlich.
In Athen organisiert die KKE/ML - Kommunistische Partei Griechenland (marxistisch-leninistisch) Anfang November einen internationalen Oktoberrevolution-Kongress, auf dem unter anderem folgende Themen zur Debatte stehen: „Krieg, schwächstes Kettenglied, Vorhut, soziale Bündnisse, sozialistischer Aufbau“, „100 Jahre seit dem Oktober 1917. Die sozialistische Revolution regt an, lehrt und leitet uns“, „Kapitalistische Restauration in der Sowjetunion – Ursachen, Auswirkungen und unsere Antworten für die Bewegung“.
Wir sind eingeladen, konnten aber leider nicht teilnehmen. Die IARKP/Österreich hat sich beteiligt. In der nächsten Ausgabe der Proletarischen Revolution werden die GenossInnen darüber ausführlich berichten.

„Linke“ GeschichtsUnbewältigung

Natürlich haben nicht nur marxistisch-leninistische, revolutionäre Organisationen und Parteien die neue Epoche der Oktoberrevolution gefeiert. Sondern auch viele „linke“ Organisationen, die sich im Antibolschewismus, in der Ablehnung der Strategie und Taktik der KPdSU, Lenins und Stalins auf die eine oder andere Weise zusammenfinden, widmeten sich diesem Ereignis.
Trotzkistische Organisationen, die die Oktoberrevolution als alleiniges Werk Trotzkis beschwören aber den Aufbau des Sozialismus in einem Land grundsätzlich ablehnen. Die Praxis des Sowjetstaates wird von ihnen ab 1924 als entarteter Arbeiterstaat eingeschätzt, der gestürzt werden sollte.
Revisionistische Parteien, wie in der BRD die DKP, die angeblich die Oktoberrevolution verteidigen und die Abkehr der Sowjetunion vom Sozialismus auf das Jahr 1991 verlegen. Dabei hat die KPdSU bereits 1956 offen mit der Restauration des Kapitalismus begonnen und im weiteren Verlauf sich zu einer sozialimperialistischen Macht gemausert.
Gorbatschow war die große Hoffnung der DKP auf einen „demokratischen Sozialismus“, dabei war er doch nichts anderes als ein Wegbereiter der Umwandlung der sozialimperialistischen Großmacht Russland in eine „wahrhaft imperialistische“ unter sozialdemokratischer Führung.
Von dieser revisionistischen Strömung, die u.a. auch in der Partei Die Linke vertreten ist, wird als heutiger Hoffnungsschein am Horizont die VR China ausgemacht.
In einem Artikel der jungen Welt wird getitelt: „Revolution? Die ist noch lange nicht vorbei: China ist Erbe des Roten Oktober – und assistiert dem Imperialismus beim Untergang“. Die heutige KP China, die außer einige sozialistische Phrasen zu dreschen, seit Ende der 1970er Jahre den staatskapitalistischen Weg einer neuen chinesischen Großbourgeoisie mit ständig und stetig verstärkter Staats- und Parteibürokratie eingeschlagen hat, die das Land zu einer imperialistischen Großmacht entwickelte, wird zur VorkämpferIn des Sozialismus stilisiert.
Damit werden alle tatsächlichen sozialistischen Errungenschaften und positiven Lehren der Oktober- wie auch der chinesischen Revolution verneint.
Die „antidogmatische“ Linke beispielsweise von „Analyse und Kritik – ak“ setzen in ihrer Schwerpunkt-Ausgabe „1917-2017 Roter Oktober“ auf die Beantwortung der Frage: „Was bleibt, 100 Jahre nach 1917, von dem Versuch, die Welt revolutionär umzugestalten?“
In dem Artikel von Frigga Haug „Was in Wirklichkeit bleibt?“ werden die alten, angeblich gerechtfertigten Kritiken Rosa Luxemburgs an den Bolschewiki in ihrem Entwurf der Broschüre „Die russische Revolution. Eine kritische Würdigung“ vorgebracht:
Die Abschaffung des bürgerlichen Parlamentarismus hervorgehend aus allgemeinen Volkswahlen und seine Ersetzung durch die Sowjets, die angebliche Leugnung sozialistischer Demokratie, die Entscheidung für die „Diktatur im Gegensatz zur Demokratie und damit für die Diktatur einer Handvoll Personen, d.h. für bürgerliche Demokratie“. (Rosa Luxemburg)
Bereits Clara Zetkin hat sich gegen diese politische Bewertung durch Rosa, die sie, nach Claras Meinung, auch zu Teilen revidierte, und die Veröffentlichung der Broschüre nach dem Tode von Rosa gewandt.
Allen Strömungen, trotzkistischen, anarchistischen wie revisionistischen, ist gleich der unverminderte Hass auf einen der wichtigsten Kommunisten der Sowjetunion und der internationalen Arbeiterbewegung, auf Josef W. Stalin.
Der bürgerliche Antistalinismus ist ihre verbindende Klammer. Hier stimmen viele Linke eben auch ein in das Mantra des unsäglichen, imperialistischen Propagandachors „Stalin als Diktator“ zu brandmarken. Relativiert und vergessen werden sollen im Gedächtnis der Werktätigen:
Die immensen Errungenschaften der Oktoberrevolution und beim Aufbau des Sozialismus – in einem vom Imperialismus umzingelten Lande.
Ausgelöscht aus dem kollektiven Gedächtnis werden soll der unter schwierigsten Bedingungen, mit ungeheuren Opfern, leidvoll erkämpfte Sieg der sozialistischen Sowjetunion über den Nazi-Faschismus und dessen imperialen Weltherrschaftsambitionen.

Sowjets

Und die Hetze der Bourgeoisie

Zum 100. Jahrestag der sozialistischen Oktoberrevolution hat die internationale Bourgeoisie, natürlich auch die deutsche, ein propagandistisches Trommelfeuer gezündet.
Auf sämtlichen medialen, digitalen Kanälen wird alles unternommen, um dieses weltgeschichtliche Ereignis, diesen Wendepunkt der Geschichte in Grund und Boden zu verdammen.
Stapel von „geschichtswissenschaftlichen“ Büchern werden publiziert. Beispielsweise:
D. Neutatz, „Träume und Alpträume – Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert“; U. Schmid, „De profundis Vom Scheitern der Russischen Revolution“; J. Schütrumpf, „Diktatur statt Sozialismus“.
Alleine in den Überschriften der bürgerlichen Propagandablätter wird die ganze konterrevolutionäre Abkanzelung und Verleumdung der Revolution sichtbar. Die Sondernummer „Der Spiegel Geschichte“ ist getitelt:
„Russland vom Zarenreich zur Weltmacht – Diktatur: Stalins brutale Modernisierung; Revolution 1917: Lenins gewagter Zugriff; Imperium: Putins autoritäres System“.
Am 6. November 2017 veröffentlicht die FAZ in der Rubrik Ereignisse und Gestalten die üblen Ergüsse eines Professors mit dem Motto:
„Lenins Verachtung für das Spießergerede – Der Sieg der Oktoberrevolution und die Geburt eines Staates, der auf Terror aufbaute: Wie der Umsturz in Russland vor hundert Jahren direkt in den Bürgerkrieg führte und so die Gestalt der Sowjetunion formte.“
Im Leitartikel der FAZ „Das Erbe der Oktoberrevolution“ 2 wird bürgerlicher Klartext geschrieben. Einerseits kommen selbst die reaktionärsten aller Kritiker nicht umhin, einzugestehen:
„Der kommunistische Umsturz im Herbst setzte riesige intellektuelle und kreative Energien frei… Quellen aus jenen Jahren bezeugen, dass sich damals viele junge Russen mit Enthusiasmus dem Aufbau einer neuen Gesellschaft verschrieben.“
Um dann andererseits die Oktoberrevolution nachhaltig zu verdammen:
„Gleichzeitig erlebte Russland einen Zivilisationsbruch: Die an die Macht gelangten Revolutionäre erklärten den Terror gegen ihre tatsächlichen und vermeintlichen Gegner zum Herrschaftsprinzip und ließen Hunderttausende ermorden“. (Hervorh. TA)
Mit diesem plumpen Argument kann natürlich jede Revolution verteufelt werden. Wir verweisen auf die Französische Revolution, die auch nur im blutigen Klassenkampf gegen die alte herrschende Feudal-Klasse die Bourgeoisie an die Macht bringen konnte. Und als Krönung folgt dann das „Totschlag“-Argument gegen die Sowjetrevolution:
„In der Auseinandersetzung mit seinem feindlichen Zwilling, dem Nationalsozialismus, war der Kommunismus gerade deshalb überlegen, weil er mehr zu bieten hatte als nur nationalen Egoismus und rohe Gewalt. (…) Das ändert aber nichts an der im Erbgut liegenden Bösartigkeit des Systems.“
Üble Gleichsetzung der sozialistischen Oktoberrevolution, der Diktatur des Proletariats mit der faschistischen Nazi-Diktatur.
Alle Register werden gezogen. Aber nicht nur immer konterrevolutionär verleumdend, wofür die obigen Beispiele stehen. Sehr geschickt wird auch „liberaleren“, sich scheinbar neutral gebenden Kommentatoren und Bewertungen, die durchaus gewisse Fortschritte der Oktoberrevolution gegenüber dem Zarismus zugestehen, Raum gegeben.
Der gewaltige, gesellschaftliche Aufbruch in dem halbfeudal geprägten Riesenreich nach der Revolution wird teilweise gewürdigt.
Im „besten Fall“ werden die 1920er Jahre als Zeiten eines spannenden Laboratoriums von Veränderungen, künstlerischen, architektonischen und sozialen Innovationen anerkannt.
Ein Beispiel ist die umfangreiche Ausstellung „1917.Revolution. Russland und Europa“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin.
Nicht der offensive Antibolschewismus ist Leitfaden der Ausstellung, sondern der subtile, der mit unaufdringlicher Geschichtsklitterung arbeitende Antikommunismus.
Trotzdem stehen zahlreiche Originalexponate der russischen Oktoberrevolution für sich und sprechen für sich. Selbst wenn die Ausstellungs-Texte anderes vorgeben. Die Auswirkungen der Revolution in Russland auf die Klassenkämpfe der europäischen ArbeiterInnen sind spannend in vielerlei Dokumenten illustriert. Diese Ausstellung zu besuchen absolut empfehlenswert, allerdings mit eigener Urteilskraft und Ansporn zur Weiterbildung in widersprüchlichen Fragen.
Am Ende bleibt die Frage: Warum widmet sich die Bourgeoisie im Jahr 2017 der Oktoberrevolution, diesem „Urknall des Jahrhunderts“ so umfangreich und ausgiebig? In einer Zeit, in der die Klassenkämpfe relativ schwach sind, in der die Frage des Sozialismus nicht vorherrschendes Interesse oder gar Diskussionsthema unter den Werktätigen ist.

Zar M

Unsere Antwort ist ganz einfach

Die Strahlkraft der Zeitenwende der sozialistischen Oktoberrevolution ist immer noch, selbst nach 100 Jahren, selbst nach dem vorübergehenden Scheitern des Sozialismus: Eine Urbedrohung der Bourgeoisie und des Kapitalismus.
Damit ist ein Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit eingeleitet worden. Ein zunächst gelungener, überwältigender Schritt zum Aufbau einer neuen, sozialistischen Gesellschaft.
Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen wurde beendet. In der Praxis von Millionen Werktätigen wurde dies zu einer ungeheuer reichen Erfahrung, die nicht mehr aus dem weltgeschichtlichen Gedächtnis auszumerzen ist.
Und darum sind die Worte des Kommunistischen Manifests nach der Zeitenwende durch die Oktoberrevolution heute aktueller als jemals zuvor:
Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, daß ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer Kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen.
Ja, die internationale Bourgeoisie zittert auch heute noch vor den Revolutionen – auch darum greift sie zu zunehmender Faschisierung und Unterdrückung! Ihre Angst wird das Ende ihrer Herrschaft nicht verhindern können!
Ja, wir werden eine Welt gewinnen, die Zeit neuer Oktoberrevolutionen wird kommen.
Wir wagen zu träumen,
wir wagen zu kämpfen
und wir werden es wagen, zu siegen...